Da war sie nun – die Pressereise mit Hunden nach Texel, der niederländischen Insel in der Nordsee. Ein wahres Mekka für Hunde und deren Begleitungen – das hatte ich schon oft gehört. Jetzt konnten Dayo, Suri und ich uns persönlich davon ein Bild machen. Doch wie sieht wohl eine Pressereise mit Hunden aus? Wie viele Teilnehmer gibt es, und würden wir wirklich – wie im Programm beschrieben – allesamt in einem Bus von Ort zu Ort fahren? Funktioniert das problemlos? Um es vorweg zu nehmen: Es waren absolut harmonische Tage: Kaum Stress unter den Hunden. Kein Gemecker. Keine unguten Gefühle. Und dazu strahlender Sonnenschein.
Zurück auf Anfang …
Aber fangen wir mal mit dem Anfang an. Texel ist rund 450 Kilometer vom südlichen Westerwald entfernt. Die Anreise per Auto ist – zumindest ab der Grenze in den Niederlanden – aufgrund der Geschwindigkeitsbegrenzung ziemlich entspannt. Rund um Amsterdam geht es sogar nur mit Tempo 100 voran. Die letzten 50 Kilometer bis Den Helder, wo die Fähre nach Texel ablegt, gehen über die Landstraße. In Den Helder ist der Weg zum Fährhafen sehr gut ausgeschildert, sodass das Navi fast überflüssig ist.
Um ehrlich zu sein, habe ich vorher nicht überprüft, wann die Fähren ablegen. Ich wusste nur, dass sie alle Stunde fahren. Genialerweise konnte ich fast direkt auf die Fähre fahren. Alles lief sehr professionell und geordnet ab und keine zehn Minuten später legten wir auch schon ab.
Hunde dürfen mit an Deck genommen werden. Ich habe das auf der Hinfahrt auch gemacht, aber eigentlich ist die Zeit zu kurz, da die Überfahrt nur 20 Minuten dauert.
Besonders für Suri war es mehr Stress, auf den steilen Treppen hinauf und hinab zu laufen, als im Auto zu bleiben.
Hunde müssen nicht im Auto bleiben, sondern dürfen mit an Deck!
Auf Texel angekommen, ging es in das Hotel Prins Hendrik in Oosterend an die Ostküste, wo wir die ersten beiden Nächte logierten.
Das gemütliche und familiäre 3-Sterne-Hotel liegt direkt hinter dem Deich. Etwas abseits der Touristenströme könnt ihr hier mit den Hunden problemlos spazieren gehen, die Gezeiten der Nordsee erleben, mit den berühmten Texel-Schafen Freundschaft schließen oder einfach die Seele baumeln lassen …
Es gibt auf Texel zahlreiche hundefreundliche Unterkünfte – für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel!
Problemlos mit der (Hunde-)Gruppe im Restaurant …
Aber die Seele baumeln lassen, ist jetzt erst einmal nicht. Die erste Bewährungsprobe für Dayo, Suri und mich steht vor der Tür. Es geht mit fast allen Teilnehmern per Bus zum Abendessen und zwar in den Strandpavillon Paal 28 in De Cocksdorp. Das Meeresrauschen und der Wind war zu hören. Das Strandrestaurant liegt wie eine kleine leuchtende und geschäftige Perle in der Dunkelheit. Nachdem wir alle einen Platz am großen Tisch gefunden haben und die Hunde unter dem Tisch liegen, können wir uns alle einmal ein wenig beschnuppern. Insgesamt waren wir – neben den Organisatoren vom Fremdenverkehrsbüro Texel – neun deutsche Pressevertreter und drei niederländische – mitsamt vier- und manchmal auch zweibeinigem Anhang. Auch am zweiten Abend ging es für die ganze Truppe wieder nach De Cocksdorp an den Strand. Diesmal in den Strandpavillon Kaap Noord, der sich unweit vom Texeler Leuchtturm befindet.
In beiden Restaurants gab es – sowohl draußen als auch drinnen – ausreichend Trinkmöglichkeiten für die Vierbeiner. Das ist übrigens fast überall sehr auffällig: Wassernäpfe (auch wenn sie manchmal leer waren) gibt es auf Texel in vielen Lokalen und Hotels. Ganz speziell willkommen geheißen, wurden wir am zweiten Tag zum Mittagessen im Grand Hotel Opduin in De Koog.
Für jeden Hund gab es ein fettes Hundekissen sowie einen leckeren Kauknochen. Es dauerte nur wenige Minuten bis sich alle zufrieden und entspannt hinlegten …
… und auch die Zweibeiner ihr Lunchbuffet genießen konnten. Wir haben alle zusammen im Wintergarten der Brasserie gesessen, denn an sich sind Hunde im regulären Hotelrestaurant nicht erlaubt. Wer als Hotelgast zum Essen jedoch nicht auf seine tierische Begleitung verzichten möchte, klärt am besten, ob er Frühstück, Mittag- und/oder Abendessen mitsamt der Fellnase in der Brasserie zu sich nehmen kann.
Auf Texel gibt es zahlreiche Restaurants, die auch Hunde willkommen heißen. Wassernäpfe stehen viel öfter als hier in Deutschland zur Verfügung. Generell gilt jedoch, dass Hunde in den Hotels nicht mit ins Restaurant genommen werden dürfen. Bitte vorher immer nachfragen!
Busfahren ist für alle da …
Die Strecken zwischen den einzelnen Programmpunkten haben wir – wie oben bereits erwähnt – gemeinsam allesamt im Bus verbracht.
Erstaunlicherweise hat sich hier Suri schneller und besser angepasst als Dayo. Aber je öfter sie ein- und aussteigen mussten, umso entspannter und angenehmer wurde es für meine beiden Bären. Allerdings gab es natürlich auch echte Bus-Profis, …
… die den Openair-Bus sichtlich genossen haben.
Auf Texel dürfen Hunde (wenn sie gut erzogen sind) generell in die Busse des öffentlichen Nahverkehrs mitgenommen werden. Das gilt auch für die Openair-Sightseeing-Busse.
Hundetraining im Urlaub? Kein Problem!
Auf Texel könnt ihr nicht nur entspannen und Urlaub machen. Wenn ihr wollt (und der englischen Sprache mächtig seid), könnt ihr darüber hinaus bei Jos Oosting, dem bekanntesten Hundetrainer der Niederlande, einen Hundekurs belegen (leider gibt es seine Homepage nur in niederländischer Sprache).
Unsere Gruppe hatte er zu einem Workshop mit dem Thema „Hundesprache“ eingeladen.Jeder von uns beschäftigt sich auf die ein oder andere Art und Weise immer wieder mit dem Thema Hundesprache. Mal mehr und mal weniger erfolgreich … 😉 … Jos Oosting hat uns einen guten Überblick über die Kommunikation von Hunden untereinander gegeben. Vieles von dem, was er erklärte, hatte ich schon gehört bzw. gewusst. Vieles hatte ich allerdings auch schon lange wieder vergessen, und er hat bestimmte Dinge in meinem Kopf wieder in den Vordergrund gerückt.
Kurzum: Es war ein sehr kurzweiliger und interessanter Workshop. Natürlich auch deshalb, weil ich festgestellt habe, dass ich mit Dayo und Suri vielleicht nicht alles richtig mache, aber doch vieles …
Wenn ihr in eurem Urlaub auf Texel auch mit euren Hunden trainieren oder an problematische Verhaltensweisen arbeiten wollt, könnt ihr Jos Oosting „buchen“. Er spricht allerdings kein Deutsch, dafür aber Englisch.
Strand, Strand, Strand …
Dann war es soweit, und unser erster gemeinsamer Strandspaziergang stand auf dem Programm. Es ging in den Süden von Texel, wo die Dünenlandschaft von „De Hors“ zu finden ist.
Der Strand ist unfassbar breit, und hier wächst die Nordseeinsel bis heute langsam aber stetig weiter.
Hier haben unsere Hunde das erste Mal die Gelegenheit, als Gruppe so richtig los zu toben, zu rennen und zu spielen. Da wir sehr viel Platz haben, kommt es gar nicht zu größeren Streitereien.Und da wo Tipps benötigt wurden, stand Jos Oosting mit Rat zur Seite.Dayo und Suri haben sich zum gemeinsamen Toben ausgiebig Zeit genommen.Bei herrlichem Wetter sind wir rund 1,5 Stunden durch die an diesem Tag fast menschenleere Strand- und Dünenlandschaft spaziert.Dabei waren die Prioritäten der Teilnehmer doch recht unterschiedlich. Grindel hat schön im Sand gebuddelt …… andere Vierbeiner erwarteten auch schon einmal ein Entertainmentprogramm …
Auf Texel gibt es keine ausgewiesenen Hundestrände. Hunde müssen in Naturschutzgebieten angeleint werden sowie im Sommer auf den bewachten Strandabschnitten. Vom 1. September bis zum 1. März dürfen die Vierbeiner an allen Stränden unangeleint toben.
… Rudelwanderung De Koog …
An den Wochenenden bietet Jos Oosting Rudelwanderungen am Strand an. Wir waren mit ihm am Strand von De Koog unterwegs.
Hier spielte die Nordsee die Hauptrolle, denn für viele Hunde war das Toben im Wasser ein großer Spaß.Während sich Suri vornehm zurückhielt, ist Dayo doch schon mal mit dem ein oder anderen Pfötchen in die Nordsee marschiert …So richtig in Fahrt gekommen ist er allerdings erst, als er eine hübsche Rhodesian Ridgeback-Hündin traf. Da gab es dann auch für meinen Bären kein Halten mehr.
Ein bisschen Show muss sein. Ganz besonders dann, wenn gerade ein Imagefilm vom Texeler Fremdenverkehrsbüro über die Hundefreundlichkeit der Insel gedreht wird … da lässt sich Jos Oosting gar nicht lange bitten und posiert gerne mit vielen Hunden an der Leine …An seinen Rudelspaziergängen am Strand kann übrigens jeder kostenlos teilnehmen. Wenn ihr während eures Aufenthaltes auf Texel an eurer Kommunikation mit eurer Fellnase arbeiten möchtet oder bestimmte Probleme angehen möchtet, könnt ihr bei Jos Oosting beispielsweise ein Wochentraining für rund 250 Euro (nur Hundetraining, keine Übernachtung) buchen.
Radfahren mit Hund …
Auf Texel gibt es ein gut ausgebautes und beschildertes Fahrradwegenetz von rund 140 Kilometern, auf dem man ganz wunderbar die Insel erkunden kann (wenn man denn gerne Fahrrad fährt … 😉 …). Auch wenn es kaum Steigungen zu überwinden gibt, sorgt der oftmals starke Wind dafür, dass ihr euch trotzdem ganz schön anstrengen müsst. Mittlerweile sind auch die Fahrradverleiher auf den Hund gekommen. Wir haben dem Fahrradverleih Van der Linde in De Koog einen Besuch abgestattet.
Die Nachfrage nach Hundeanhängern steigt jährlich, sodass Van der Linde mittlerweile ein breites Spektrum unterschiedlichster Hundetransportmöglichkeiten anbietet … nur für die ganz großen Hunde wird es ein bisschen eng …
Wir konnten auch kleine Probefahrten unternehmen …
Wenn ihr mit eurem Vierbeiner im Urlaub Radfahren wollt, dieser aber nicht trainiert ist, denkt bitte unbedingt daran, auch einen Hundeanhänger zu mieten. Euer Hund kann nämlich nicht einfach so ohne Training 20 Kilometer oder mehr am Stück mitlaufen!
Der Hund von Welt besucht die Hunde-Waschstraße …
Texel wäre nicht Texel, wenn es auf der Insel nicht auch findige Menschen gäbe, die darüber nachgedacht haben, wie Otto Normaltourist seinen vierbeinigen Begleiter nach einem aufregenden Strandtag ohne große Umstände wieder vom Salz und Sand der Nordsee befreit.
So bietet der Ferienpark De Krim eine Hunde-Waschstraße an, in der die Fellnasen bei angenehmen Temperaturen gewaschen und getrocknet werden können.Der Waschspaß kostet einen Euro pro Minute und ist ein gute Idee, besonders wenn ihr Vierbeiner mit langem Fell und/oder empfindlicher Haut habt.
Fazit …
Allen, die mir vorher bereits von Texel vorgeschwärmt haben, gebe ich uneingeschränkt Recht! Die niederländische Nordseeinsel hat in Windeseile auch mein Herz erobert. Ich konnte in den wenigen Tagen nur einen klitzekleinen Eindruck gewinnen, aber ich bin der Überzeugung, dass Texel Hundefreundlichkeit nicht nur als Werbeschild trägt, sondern das auch tatsächlich lebt. Mir gefallen das Nordseeklima, herbstliche Spaziergänge am Strand, durch die Dünen oder auf dem Deich und dabei zu spüren, dass auch Dayo und Suri ihren Spaß haben und ihr Leben genießen! Ich komme wieder – versprochen!
Das haben andere über die Reise nach Texel geschrieben:
- Gabi von Die5Reicherts war mit Dackel Grindel auf Texel
- Sabine von Sabines Lifestyle-Kolumne hat Gaston kurzerhand in die Hunde-Waschstraße gesteckt (auf dem Blog gibt es dann auch noch zwei weitere Beiträge über Texel)
Warum ich nicht weiter auf die beiden Hotels, in denen wir gewohnt haben, eingegangen bin? Ich habe mich sowohl im 3-Sterne- als auch im 4-Sterne-Hotel sehr wohl gefühlt … genug Stoff, um daraus einen separaten Blogbeitrag zu machen! Und dass nicht jeder Käse aus Holland ein Gouda sein muss, davon erzähle ich euch auch später!
Anmerkung:
Herzlichen Dank an das Fremdenverkehrsbüro von Texel für die Einladung sowie an Fee und Ludwig für die tolle Organisation!
Ich muss sagen, das hört sich alles toll an. Ich habe mir bereits vor 2 Jahren einen Fahrradanhänger für meine Hündin gekauft, wir haben aber immer nur kleine Ausflüge damit gemacht. Seit Langem überlege ich, einen Urlaub mitsamt Freund und Hund zu machen – nur immer das Problem: Wohin? Wo kann ich meinen Hund problemlos überall mit hin nehmen.
Texel klingt nach einer tollen Lösung für mein Problem! Danke für den tollen Beitrag!!! 🙂
LG Bibiana
Liebe Bibiana,
wir fahren im Frühling wieder nach Texel, weil es dort so schön mit den Hunden ist. Es ist wirklich die perfekte Lösung!
Vielen Dank für Deinen netten Kommentar
Martina
Seit über 30 Jahren besuche ich diese Insel viele Jahre mit Hund und Kindern. Jetzt aber schon ein paar Jahre ohne Hund. Beides war immer schön. Gerade das der Strand für alle ohne zu bezahlen zugänglich ist finde ich einfach nur Toll. Wichtig ist aber auch die Reinhaltung der Strände durch die Hundebesitzer. Rücksicht auf Badegäste sollte man immer beachten. Der Strand ist so groß da ist für alle Platz.
Das ist in der Tat sehr wichtig, dass die Hinterlassenschaften immer weggeräumt werden. Sonst ist es womöglich ganz schnell vorbei damit, und das wäre sehr schade!
Es war so, sooooo schön dort – und ich bin leider immer noch nicht weitergekommen mit meinen Bildern und dem Bericht :D. Umso schöner, bei dir zwischendurch schon wieder in Erinnerungen schwelgen zu können :-)!
Liebe Grüße
Alexandra
…. und ganz besonders schön war es, dass wir uns persönlich kennengelernt haben … ?
Dem kann ich ganz klar nur zustimmen 🙂
Hallo ihr Lieben ! Habe gerade euren Beitrag gelesen. Wir kennen die Insel schon ein paar Jährchen und dieses Jahr waren wir das erste mal mit unserem Hund auf der Insel. Das war echt klasse. Wir wollen nirgendwo anders mehr hinfahren. Eine etwas unschöne Entwicklung ist uns dieses Jahr aber leider doch aufgefallen. Gerade in De Koog wo wir unsere FEWO hatten, waren auf den Wegen und Grünanlagen sehr,sehr viele Hinterlassenschaften von den Hunden gelegen sodass man eine Grünanlage fast nicht sauberen Schuhes betreten konnte. Das fanden wir sehr schade, zumal jede Menge Dog Stationen auf der Insel vorhanden sind. Vielleicht wäre es eine gute Idee in einem eurer nächsten Beiträge diese Problematik anzusprechen bzw. die Urlauber darauf aufmerksam zu machen. Ich könnte mir nämlich gut vorstellen, wenn die Verschmutzung der Wege weiter zunimmt sind alle Hundehalter, auch die die ihre Häufchen der Vierbeiner ordnungsgemäß entsorgen, auf der Insel bald nicht mehr willkommen. Das wäre doch unendlich schade !!
Liebe Heide,
vielen Dank für Deinen Hinweis. Das ist mir so bewusst gar nicht aufgefallen … ich sehe zu, dass ich das noch unterbringe, denn Du hast absolut Recht: Es wäre wirklich schade, wenn die Hundefreundlichkeit dadurch Schaden nehmen würde!
Viele Grüße
Martina