Ich habe mir vorgenommen, den WesterwaldSteig mit Hund – genauer gesagt mit Dayo – komplett abzuwandern. Eigentlich wollte ich das bis Ende 2018 erledigt haben. Aber der lange und sehr heiße Sommer hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aktueller Stand ist, dass ich 12 von 16 Etappen geschafft habe. Heute nehme ich euch mit auf die WesterwaldSteig Etappe 6, die von Freilingen nach Nistertal führt und etwa 18 Kilometer lang ist.
Inhalt:
WesterwaldSteig Etappe 6 – und auf einmal ist die Kamera im Eimer
Startpunkt der WesterwaldSteig Etappe 6 ist der Wanderparkplatz in Freilingen, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom Campingplatz liegt. Ich parke nicht auf diesem Parkplatz, weil der reizende Gemahl mich und Dayo dort absetzt. Mein Auto steht am Ziel.
Kurz darauf stelle ich fest, dass meine Kamera beschlossen hat, zu streiken. Sie lässt sich trotz Ein- und Ausschalten und sonstigen Untersuchen nicht dazu bewegen, Fotos aufzunehmen. Der Gemahl wird angerufen und ist wenige Minuten später wieder vor Ort. Auch er probiert, macht und tut. Aber es bleibt dabei: aus die Maus. Aber der moderne Mensch ist ja mit einem Smartphone ausgestattet, und die Fotos sind dann ja auch nicht sooo schlecht geworden, oder?
Entlang der Westerwälder Seenplatte
Der reizende Gemahl ist wieder von dannen gezogen und Dayo und ich machen uns endlich auf den Weg in Richtung Dreifelder Weiher. Der gut ausgebaute Wanderweg WesterwaldSteig Etappe 6 führt zunächst ein Stück am Freilinger Campingplatz entlang, der am Postweiher liegt, bevor es durch einen lichten Wald geht. Die Temperaturen sind angenehm. Sonnenstrahlen blitzen durch das Blätterdach. Wie überall auf dem WesterwaldSteig ist auch hier der Weg so gut ausgeschildert, dass ihr ihn fast gar nicht verfehlen könnt. So erreichen wir kurze Zeit später den Birkenweiher, der wie der Postweiher und der Dreifelder Weiher zur Westerwälder Seenplatte gehört. Dayo nutzt hier gleich die Gelegenheit, um sich ein wenig zu erfrischen.Und dann geht’s auch schon weiter. Der Birkenweiher bleibt hinter uns, und es geht ein Stück an einer Landstraße entlang, bevor wir wieder in den Wald eintauchen.Diesen Teil der Strecke kenne ich schon, denn hier verläuft auch die Traumschleife Westerwälder Seenplatte, die ich zusammen mit dem reizenden Gemahl, Dayo und Suri bereits 2016 gelaufen bin.Nachdem es für eine Weile vorbei an Nadelhölzern ging, verändert sich die Umgebung langsam in einen Laubwald. In der Luft hängt noch der Geruch des letzten Regentages. Die Erde ist feucht und aus allen Ecken wachsen die Waldpflanzen in einem satten und saftigen Grün.
Landschaftsschutz und die älteste Steinkirche des Westerwaldes
Und ganz dahinten, da ist er auch schon. Der Dreifelder Weiher.Sind mir bisher auf der WesterwaldSteig Etappe 6 nur wenige Menschen begegnet (wie fast immer auf dem WesterwaldSteig), so ist hier entlang des Sees schon einiges mehr los. Aber Dayo ist ganz brav. Wenn wir beide alleine unterwegs sind, stört er sich nicht an anderen Hunden. Auch nicht, wenn diese an der Leine Randale machen. Da ist er ganz cool und souverän (und ich bin dann immer sehr stolz auf ihn).Entlang des Sees gibt es viele Informationstafeln, die Aufschluss über Fauna und Flora der Westerwälder Seenplatte geben, die unter Landschaftsschutz steht. Kur darauf verlassen wir den Dreifelder Weiher und spazieren durch Dreifelden.Hier steht übrigens die älteste Steinkirche des Westerwaldes.
WesterwaldSteig Etappe 6 – die Wiedquelle
Wir laufen nun am Ufer der Wied entlang. Sie ist übrigens der größte Fluss im ganzen Westerwald. Nun bewegen wir uns nicht nur auf der WesterwaldSteig Etappe 6, sondern auch auf einem Stück des Wiedwanderweges. Immer wieder macht Dayo hier einen Abstecher ins Wasser, um sich zu erfrischen.Mal sind wir ein Stück von der Wied entfernt, dann geht es wieder hinunter zum Flussufer.Auf diesem Abschnitt hat die Wied vielleicht noch nicht wirklich den Namen Fluss verdient … 😉 …, aber schließlich nähern wir uns ja auch mit großen Schritten ihrer Quelle.Die Wied entspringt in der Nähe des Örtchens Linden.Würde an der Quelle nicht eine Informationstafel darauf aufmerksam machen, wären wir wohl einfach dran vorbei spaziert.So machen wir hier einen kurzen Stopp für ein kurzes Fotoshooting und eine kleine Pause.Zehn Kilometer liegen nun schon hinter uns, und wir machen uns auf zum Endspurt.
Von Aus- und Einsichten auf der WesterwaldSteig Etappe 6
Dayo und ich kommen gut voran. Während er nach wie vor energiegeladen mal hier und mal dort die neuesten Gerüche untersucht, bin ich ganz hingerissen vom Wolkenspiel am Himmel.Dann tauchen wir wieder in den Wald ein und laufen an schier endlosen Holzstapeln entlang. Der Boden ist von schweren Maschinen aufgewühlt und reichlich matschig.Kurze Zeit später wird die WesterwaldSteig Etappe 6 von einem breiten Weg zu einem schmalen Pfad, der sich zwischen den Bäumen sanft nach oben schlängelt. Hier kommt bei mir dann ein wenig „Steig-Feeling“ auf. So könnte es immer weitergehen.Tut es aber nicht. Raus aus dem Wald und vorbei an Wiesen und Weiden. Hin und wieder beäugt uns die ein oder andere Kuh. Dayo schert sich nicht um das braun gefleckte Weidevieh. Ihm macht es immer noch Spaß die Umgebung zu erkunden. Er läuft übermütig hin und her als ginge es ihm mit mir zu langsam vorwärts … Wahrscheinlich ist er auch ein wenig genervt, dass ich immer wieder stehen bleibe, um Fotos zu machen. Irgendwann erreichen wir den Gräbersberg, auf dem ein Aussichtsturm in den blauen Himmel ragt. Haben wir bis jetzt praktisch keine Menschenseele getroffen, tobt hier nun der Bär. Motorradfahrer in rauen Mengen und viele Sonntagsausflügler. Die Alpenroder Hütte, wo ich eigentlich gerne eine kleine Pause gemacht hätte, platzt aus allen Nähten.
Mir ist das zu voll und zu laut. So lassen Dayo und ich den Turm rechts liegen und setzen unsere Wanderung auf der WesterwaldSteig Etappe 6 ohne Einkehrschwung fort.Aus der Ferne ist der Aussichtsturm ja auch viel schöner.
Heinzelmännchen und die Stöffel-Maus
Wir sind nun sozusagen auf der Zielgeraden. Das nächste Wanderziel ist das Naturdenkmal Weltersteine.Dazu geht es erst einmal einen schmalen Pfad hinauf zum kleinen Welterstein. Die Weltersteine sind Basaltformationen …
… und am großen Welterstein angekommen, befinden wir uns auf einer Höhe von 480 Metern. Genau hier sollen einst die Heinzelmännchen gewohnt haben. Uns sind jedoch keine begegnet. Vermutlich hat Dayo sie mit seiner Schnüffelei vertrieben.Von hier aus geht es erst einmal ein ganzes Stück bergab. Wir erreichen Enspel, ein kleines Dörfchen am Rande eines Basaltberges (der Stöffel heißt).Der Ort ist bis heute vom Basaltabbau geprägt. Und genau hier befindet sich auch der Tertiär- und Industrie-Erlebnispark Stöffel.Der Stöffelpark ist ein ganz wunderbare Ausflugsziel, in dem auch Hunde herzlich willkommen sind. Die Vierbeiner dürfen sogar auf die geführten Touren mitgenommen werden.
Wir haben dort 2015 ein Welpentreffen mit Dayos Nachkommen (die damals etwa ein Jahr alt waren) organisiert. Einer von Dayos Söhnen hat sich auch über das Förderband auf die Brechertour begeben. Ich habe hier die WesterwaldSteig Etappe 6 beendet und mir die letzten zwei Kilometer gespart. Dafür bin ich mit Dayo einmal mehr auf Erkundungstour gegangen. Und jedes Mal beeindruckt mich die mehr als 100 Jahre alte Geschichte des Basaltabbaus.2016 wurde hier das Tertiärum eröffnet. Hier wird die erdgeschichtliche Entwicklung für Groß und Klein erklärt. Außerdem gibt es die Überreste der berühmten Stöffel-Maus anzuschauen. Und auch in diesem Bereich sind Vierbeiner willkommen.
Weitere Informationen
- Die WesterwaldSteig Etappe 6 ist etwa 18 Kilometer lang und gilt als mittelschwer. Es gilt 239 Höhenmeter nach oben und 337 Höhenmeter nach unten zu bewältigen. Ich fand die Strecke teilweise anstrengend, habe sie aber auch nicht als besonders schwer empfunden.
- Startpunkt ist der Wanderparkplatz am Campingplatz in Freilingen. Die Tour endet in Nistertal an der Kirche. Ich habe die Etappe um zwei Kilometer gekürzt und sie im Stöffel-Park beendet.
- Ihr könnt bei Komoot meine Tour nachverfolgen und gerne auch herunterladen.
- Unterwegs gibt es in Dreifelden (das wäre aber ziemlich am Anfang der Tour) und mit der Alpenroder Hütte am Aussichtsturm Einkehrmöglichkeiten. Als ich an der Alpenroder Hütte war, war es ziemlich voll. Ich kann daher nicht sagen, ob Hunde dort erlaubt sind.
- Auf der Strecke gibt es reichlich Wasser für die Vierbeiner. Es schadet aber nicht, trotzdem eine Ration Wasser dabei zu haben.