Wandern mit Hund, Westerwald
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Wäller Tour Elberthöhen mit Hund

Raban hat richtig Spass im Wald

Die Ehrbachklamm war Rabans erster richtiger (Wander-)Streich. Der zweite folgte Ende Oktober, als ich die knapp 16 Kilometer lange Wäller Tour Elberthöhen mit Hund gewandert bin. Mit von der Partie war meine Freundin Monika aus Bad Homburg, die zum ersten Mal im südlichen Westerwald zum Wandern unterwegs war.

Wäller Tour Elberthöhen – zertifizierter Premiumwanderweg

Die Wäller Tour Elberthöhen ist ein vom deutschen Wanderinstitut zertifizierter Premiumwanderweg. Start (und Ziel) dieser mittelschweren Rundwanderung ist der Wanderparkplatz in der Hollerer Straße in Niederelbert, der von meinem Zuhause nur knappe 15 Kilometer entfernt ist.

Wäller Tour Elberthöhen - auf dem Wanderparkplatz in Niederelbert gibt es eine Toureninformation

Auf dem Wanderparkplatz in Niederelbert gibt es eine Toureninformation

Wie so oft habe ich auch dieses Mal vorher nicht die Tourenbeschreibung gelesen, so dass wir unsere Wanderung genau anders herum als beschrieben starten. Aber eine Rundwanderweg ist ja schließlich ein Rundwanderweg … 😉 …

Bevor wir in den Wald eintauchen, spazieren wir an der Kirche in Niederelbert vorbei

Bevor wir in den Wald eintauchen, spazieren wir an der Kirche in Niederelbert vorbei

Vom Parkplatz aus laufen wir zur Kirche und am Waldrand entlang. Während der ersten Kilometer geht es erst einmal immer bergauf. Raban ist aufgeregt und kein bisschen ängstlich. Er zieht mal nach rechts, mal nach links. Überall stürmen spannende Gerüche auf ihn, während wir Zweibeiner den Blick über Niederelbert genießen.

Noch ist der Himmel blau und die Aussicht schön

Noch ist der Himmel blau und die Aussicht schön

Weiter bergauf gelangen wir durch ein Waldstück bis zur Anhöhe „Hähnchen“ und danach zur höchsten Stelle auf der Wäller Tour Elberthöhen – dem Bildstock „Maria Hilf“. Von hier aus haben wir einen grandiosen Blick bis hin zum Taunus, denn noch ist der Himmel fast blau und die Sonne scheint.

Wäller Tour Elberthöhen - der Bildstock "Maria Hilf" ist der höchste Punkt unserer Wanderung

Der Bildstock „Maria Hilf“ ist der höchste Punkt unserer Wanderung

Monika und ich kennen uns seit mehr als 40 Jahren, und so haben wir natürlich immer etwas zu quatschen. Raban merkt ganz genau, dass er nicht meine volle Aufmerksamkeit hat und gerät immer wieder – völlig unabsichtlich – auf Abwege. Daher kommt er nun an die lange Leine …

Wäller Tour Elberthöhen – Borkenkäfer und Trockenheit fordern ihren Tribut

So marschieren wir weiter in Richtung Oberelbert. Dabei kommen wir auch durch Waldstücke, die dramatisch vom Borkenkäfer befallen sind.

Hier hat der Borkenkäfer zugeschlagen

Hier hat der Borkenkäfer zugeschlagen

Der gesamte Westerwald besteht zu fast 50 Prozent aus Fichten, die besonders anfällig für den Borkenkäfer und die Trockenheit der vergangenen Jahren sind. Daher wurden in der ganzen Region riesige Flächen kahl geschlagen.

Erst wenn man durch diese abgeholzten Flächen wandert, wird einem das ganze Ausmaß dieser Katastrophe bewusst. Es wird Jahrzehnte dauern, bis hier ein Wald nachgewachsen ist. Und ich werde das vermutlich nicht mehr erleben.

Nun ja, Schluss mit dem Trübsal. Wir erreichen die Fischteiche am Forellenhof und befinden uns nun mitten im Stelzenbachtal.

Raban ist entzückt von so viel Wasser und wir lassen ihn ganz in Ruhe das Ufer erkunden.

Wäller Tour Elberthöhen - Raban erkundet neugierig das Ufer am Fischteich

Raban erkundet neugierig das Ufer am Fischteich

Wir halten uns hier aber nicht lange auf und erreichen kurze Zeit später den Ortsrand von Oberelbert. Wer Lust hat, kann einen Abstecher machen und durch den Ort spazieren. Wir haben uns das gespart und sind gleich weiter in Richtung Welschneudorf marschiert.

Und dann haben wir doch glatt ein touristisches Highlight verpasst – die Erbenmühle.  Aus welchen Gründen auch immer – ich habe davon keine Fotos gemacht. Und ich habe auch erst hinterher gelesen, dass sie 1386 gebaut wurde. Aber meine Blogger-Kollegin Elke von Fotografische Reisen und Wanderungen in Deutschland ist die Wäller Tour Elberthöhen auch schon gewandert und hat entsprechende Fotos gemacht.

Je länger unsere Wanderung dauert, um so mehr zieht sich der Himmel zu und es wird grauer und grauer.

Raban erkundet ein altes Wasserwerk mitten im Wald

Raban erkundet ein altes Wasserwerk mitten im Wald

Raban stört das nicht besonders. Er entdeckt ständig etwas Neues. Aufregende Gerüche. Feuchte Blätter, die rascheln oder verfallene Wasserhäuschen. Und so erreichen wir mit den ersten Regentropfen Welschneudorf.

Das Rathaus von Welschneudorf

Das Rathaus von Welschneudorf

Obwohl es leicht nieselt, machen wir in der kleinen Grünanlage vor der Kirche eine Pause. Für Raban gibt es Wasser und einen großen Hundekuchen, den er aber leider nicht haben will. lch packe mein belegtes Brötchen und meine Trinkflasche aus und freue mich darüber, einen Augenblick sitzen zu können.

Dann tauchen zwei kleine Jungs auf Fahrrädern auf. Sie haben ganz offensichtlich Langeweile und wollen gerne Raban streicheln. Dem gefällt das überhaupt nicht und er versucht, sich zu verstecken, was ihm nicht so gut gelingt. Ich erkläre die Situation und die beiden Buben geben sich verständig (und geben trotzdem nicht auf, Raban anzulocken … 😉 …).

Wäller Tour Elberthöhen – auf den Spuren der Wölfe

Während uns der eine Junge erklärt, dass er gerade nicht nach Hause kann, weil seine Mutter eine Telefonkonferenz hat, packen wir unsere Sachen und machen uns wieder auf den Weg. Die beiden Jungs trollen sich ebenfalls. Vielleicht fahren sie jetzt doch nach Hause, weil es immer stärker regnet.

Der dichte Wald ist weg

Der dichte Wald ist weg

Der Regen hört Gott sei Dank bald wieder auf, aber es bleibt bedeckt. Eigentlich laufen wir jetzt durch einen dichten Wald. Eigentlich. Auch hier sind große Flächen des Waldes abgeholzt worden.

Die ehemals schönen Waldwege sind geschotterten Wirtschaftswegen gewichen, die sich aber ganz gut laufen lassen.

Mit dem Posieren für Fotos hapert es bei Raban noch etwas

Mit dem Posieren für Fotos hapert es bei Raban noch etwas

So kommen wir nach einer Weile am Wolfskirchhof vorbei. Dieser Ort hat traurige Berühmtheit erlangt, den nach einer 70 Jahre dauernden (Ausrottungs-)Jagd wurde hier 1886 der letzte Wolf getötet.

Inzwischen leben im Westerwald übrigens wieder zwei Wolfsrudel – eines im Kreis Altenkirchen und das andere im Kreis Neuwied.

Wir haben es nun fast geschafft. Wir treffen noch auf eine hübsche Eselsherde, mit der Raban sogar vorsichtig Kontakt aufnimmt und erreichen dann wieder Niederelbert.

Die hübschen Esel sind neugierig und zutraulich

Die hübschen Esel sind neugierig und zutraulich

Wie sich das für Wanderungen mit mir gehört, verpassen wir auf den letzten Metern auch noch einen Aussichtspunkt – die „Steinkaut“. Wir sehen zwar den Wegweiser, glauben allerdings, dass es von dort aus nicht zum Parkplatz geht. Nun ja.

Wir folgen dem Pfad in die andere Richtung und spazieren oberhalb der Straße nach unten. Dann stehen wir an der Landstraße etwas außerhalb von Niederelbert und wundern uns. Denn hier gibt es nun auch keine Ausschilderungen mehr.

Aber egal – wir überqueren die Straße, laufen zum Ort zurück und sind kurze Zeit später am Parkplatz, wo sich Raban nach einigem Bitten auch bequemt, ins Auto zu springen.

Weitere Informationen

  • Start- und Zielpunkt der Wäller Tour Elberthöhen ist der Wanderparkplatz in Niederelbert (Hollerer Straße)
  • Die Strecke ist rund 16,2 Kilometer lang und ist als mittelschwer eingestuft
  • Es geht 315 Höhenmeter nach oben und natürlich auch wieder nach unten
  • Bitte denke daran, ausreichend Wasser für deinen Hund mitzunehmen
  • Wenn nicht gerade entsprechende Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie herrschen, gibt es Einkehrmöglichkeiten in Welschneudorf und auch in Niederelbert. Oder du fährst nach Montabaur.

2 Kommentare

  1. Monika Fischer sagt

    Liebe Martina, das war wirklich eine schöne Wanderung mit Raban und Dir, und sehr gerne können wir weitere gemeinsame Touren machen.
    Vielen Dank für den detaillierten Bericht.
    Ciao Moni

    • martinazuengel sagt

      Liebe Moni,
      ich fand es klasse, dass wir gemeinsam unterwegs waren und habe auch schon die nächste Tour im Auge
      Viele Grüße
      Martina

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