Hunsrück, Wandern mit Hund
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Mit Raban durch die Ehrbachklamm

Mit Raban durch die Ehrbachklamm

Am 20. Juni 2020 ist Raban ein Jahr alt geworden. Zeit, ihn langsam aber sicher auf die Thematik Wandern mit Hund einzustimmen. Da hat es gut gepasst, dass Maddie von MaddieUnterwegs mit ihrem Rudel gerade in der Gegend war und wir uns zu einer gemeinsamen Wanderung getroffen haben. So ging es für drei Zweibeiner sowie mit Barney und Raban durch die Ehrbachklamm.

Start zur Ehrbachklamm auf dem Hunsrück-Plateau

Die Rundwanderung durch die Ehrbachklamm ist eine von 111 Traumschleifen des 410 Kilometer langen Saar-Hunsrück-Steigs. Startpunkt ist der Wanderparkplatz an der K 120 in Oppenhausen.

Und genau hier haben Raban und ich uns mit Maddie, Frank und dem weißen Schäferhund Barney getroffen.

Maddie, Frank und Barney sind Rabans Begleiter auf seiner ersten richtigen Wanderung

Maddie, Frank und Barney sind Rabans Begleiter auf seiner ersten richtigen Wanderung

Während Barney neugierig auf Raban zugeht, ist mein Rabenjunge verunsichert. Er kennt Barney nicht und will ihn erst einmal auch nicht kennenlernen. Gott sei Dank hat Barney Verständnis und zieht seiner Wege.

Kurze Zeit später hat sich Raban aber an die neue Umgebung und auch schon ein wenig an Maddie und ihr Rudel gewöhnt, so dass er selbst Kontakt mit Barney aufnimmt. Und zack – los geht’s mit den beiden.

Nach anfänglichem Fremdeln, wird Raban dann doch ganz schnell warm mit Barney.

Nach anfänglichem Fremdeln, wird Raban dann doch ganz schnell warm mit Barney.

Zufrieden beobachten wir, wie die beiden Hunde sich kennenlernen und miteinander rennen und toben. Prima. So machen wir uns auf Weg. Wir sind auf dem Plateau des Hunsrücks und  spazieren bei blauem Himmel und Sonnenschein erst einmal vorbei an Rapsäckern.

Immer in Richtung Ehrbach

Kurze Zeit später erreichen wir einen herrlichen Buchenwald. Ab hier geht es in langgezogenen Serpentinen bergab. Raban ist jetzt komplett aufgetaut und animiert Barney immer wieder fröhlich zu einem Wettrennen. Der weiß aber offenbar, dass er seine Kräfte einteilen sollte und lässt sich nicht verleiten.

Dann geht es wieder ein Stück bergauf, und wir können unsere Weitsicht über den Hunsrück genießen.

Für Raban ist alles neu und aufregend

Für Raban ist alles neu und aufregend

Ich bin 2018 schon einmal durch die Ehrbachklamm spaziert, aber – mal abgesehen von der Klamm selber – war ich da auf einem anderen Weg unterwegs. Ich denke immer: Hier war ich doch schon einmal. Nur um kurze Zeit später zu mir zu sagen: Nein, doch nicht. Kommt mir alles unbekannt vor.

Jedenfalls kommen wir irgendwann ganz unten an und treffen auf den Namensgeber der Klamm, den Ehrbach. Er ist flach und lädt die beiden Wanderhunde auf eine kleine Erfrischung ein.

Erfrischungspause im Wasser

Erfrischungspause im Wasser

Raban ist wieder einmal erst sehr zögerlich. Barney genießt das kühle Nass jedoch so sehr, dass es ihm der Rabenjunge nach kurzer Zeit einfach nach macht. Und dann ist er auch schon fast gar nicht mehr aus dem Wasser herauszubekommen.

Ich glaube, in diesem Moment hat Raban, Barney als seinen Anführer anerkannt. Denn von jetzt an macht er im alles nach. Das ist besonders später in der Klamm und an den steileren Aufstiegen sehr hilfreich.

Das Ehrbachtal ist ein Seitental zur Mosel und hatte schon im Mittelalter ein strategisch günstige Lage. Denn die Klamm war schon damals eine Verbindung nach Boppard und damit zum Rhein.

Die Ehrbachklamm – Felsen und rauschendes Wasser

Der Weg wird immer schmaler und abenteuerlicher, aber wir sind immer noch am Eingang zur Klamm angekommen.

Schon vor Erreichen der Klamm ist der Wanderweg eher ein schmaler Pfad.

Schon vor Erreichen der Klamm ist der Wanderweg eher ein schmaler Pfad.

Aber irgendwann haben wir es geschafft und stehen in der Ehrbachklamm. Die Stimmung hier unten ist irgendwie „verzaubert“. Der Bach rauscht und plätschert. Es ist feucht. Überall sattgrünes Moos, rosa Leberblümchen und auch Efeu.

Über uns ein grüner Himmel aus Blättern, durch die es vereinzelte Sonnenstrahlen bis ganz zu uns herunter schaffen.

Umgestürzte Bäume über der Klamm

Umgestürzte Bäume über der Klamm

Der Wanderpfad schlängelt sich am Wasser entlang. Es geht über Stock und Stein. An besonders schmalen Stellen, sorgen Stahlseile für Halt. Das alles ficht Barney nicht an, er läuft sicher voraus. Mit Raban im Schlepptau, der sich ein Beispiel an ihm nimmt und sicher jede Hürde meistert.

Raban findet seinen Weg problemlos.

Raban findet seinen Weg problemlos.

Wir sind so damit beschäftigt, die Natur der Klamm zu bestaunen, über Hangkanten zu steigen, glitschige Felsen zu überwinden und immer wieder Fotos zu machen, dass wir gar nicht so richtig merken, dass es immer dunkler wird.

Überall gibt es kleinere (und auch größere) Wasserfälle

Überall gibt es kleinere (und auch größere) Wasserfälle

Dann fängt es an zu regnen. Erst nur ein paar Tropfen, dann immer mehr. Die Hoffnung, dass es nur ein kurzer Regenschauer ist, vergeht relativ schnell. Dabei kommen wir doch eigentlich erst jetzt an den wirklichen Attraktionen der Felsschlucht vorbei, den wunderschönen kleinen Wasserfällen.

Ich verpacke mein Smartphone halbwegs trocken, und daher gibt es von diesem Teil der Ehrbachklamm leider keine Fotos.

Wir sind alle bis auf die Haut nass, aber Gott sei Dank ist es nicht kalt. Trittsicher müssen wir jetzt ganz besonders sein, denn durch den Regen ist der sowieso schon glitschige Weg noch rutschiger geworden.

Raban und Barney stören sich nicht besonders am Regen. Sie suchen sich ihren Weg. Raban immer hinter Barney her. Nur an einer Stelle wird es etwas brenzlig. Da geht es für die Zweibeiner über für Stahltreppenstufen nach oben.

Raban hätte bequem außen herum durch das Wasser gehen können. Aber er wollte mich wohl nicht aus den Augen lassen. So ist er im zweiten Versuch einfach aus dem Stand fast 1,50 Meter hoch gesprungen, um die steile Treppe zu überwinden.

Rauf auf die Hunsrückhöhen – von ganz unten nach ganz oben

Kaum sind wir am Ende der Ehrbachklamm angekommen, wird der Regen weniger. Es nieselt nur noch ein wenig. Jetzt beginnt der letzte Teil der Wanderung, vor der ich mich insgeheim die ganze Zeit etwas gefürchtet habe.

Dieses Teilstück macht die gesamte Wanderung von einer eher leichten zu einer mittelschweren Wanderung. Denn jetzt geht es richtig steil bergauf. Maddie ist wie eine junge Gemse unterwegs. Ich glaube, wenn Frank (ihr Lebensgefährte) und ich nicht dabei gewesen wären, wäre sie hier als Trailrunnerin hochgelaufen.

Ich beiße die Zähne zusammen, ignoriere meine Knie und krabbele langsam den Weg hoch. Frank bleibt hinter mir. Er fragt mich netterweise immer wieder, ob ich nicht einfach mal stehenbleiben und verschnaufen will. Will ich schon, gebe ich aber nicht zu … aber irgendwann ist es geschafft, und wir sind oben angekommen.

Oben angekommen, hat der Regen dann auch endgültig aufgehört.

Oben angekommen, hat der Regen dann auch endgültig aufgehört.

Es geht noch ein ganzes Stück nach oben, bevor wir an der Hangkante entlang spazieren und die wunderbare Sicht über das Ehrbachtal genießen können.

Und die Hunde? Auf die hat Maddie beim Aufstieg aufgepasst. Raban hatte keine Probleme – er ist einfach immer hinter Barney hergelaufen.

Nach dieser kleinen Kletterpartie (zumindest für mich war es eine Kletterpartie) geht es dann durch den Wald auf die letzte Etappe.

Raban war auch kurz vor Ende der Wanderung noch fit genug, um die Gegend zu erkunden.

Raban war auch kurz vor Ende der Wanderung noch fit genug, um die Gegend zu erkunden.

Dabei durchqueren wir auch das Gelände eines Waldkindergartens.

Letzter Pippi-Platz vor dem Waldkindergarten.

Letzter Pippi-Platz vor dem Waldkindergarten.

Wenig später sind wir dann auch schon wieder am Parkplatz (der jetzt bis auf den letzten Platz belegt ist) angekommen. Während Raban und Barney entspannt im Schatten der Autos dösen, machen wir ein kleines Picknick, bevor es wieder nach Hause geht.

Mir hat die Wanderung mit Maddie und ihrem Rudel viel Spaß gemacht. Ich bedanke mich an dieser Stelle herzlich für die Geduld von Maddie, weil sie doch recht langsam laufen musste! Ein ganz besonderer Dank geht an Frank, der immer zur Stelle war, wenn ich Hilfe brauchte!

Weitere Informationen

  • Die Rundwanderung Traumschleife Ehrbachklamm wird im Moment aufgrund der Corona-Pandemie als Einbahnstraße geführt. Da die Wege in der Klamm selbst sehr schmal sind, macht es Sinn, sich daran zu halten.
  • Die Rundwanderung ist ein Premiumweg, der mit dem Deutschen Wandersiegel ausgezeichnet wurde.
  • Die Strecke ist mit 8,9 Kilometern ausgewiesen. Wir sind allerdings um die 11 Kilometer gelaufen, obwohl wir uns strikt an die Wegführung gehalten haben. Sie ist als mittelschwer gekennzeichnet.
  • Es geht 390 Höhenmeter nach unten und natürlich auch wieder nach oben.
  • Für diese Wanderung sind richtige Wanderschuhe zwingend notwendig. Außerdem brauchst du schon ein wenig Kondition.
  • Die Ehrbachklamm ist ein sehr beliebtes Wanderziel in der Region und zum Teil sehr überlaufen.
  • Grundsätzlich gilt Leinenpflicht auf der Wanderung, weil er durch verschiedene Schutzgebiete führt. An den schwierigeren Stellen und in der Klamm sind Barney und Raban ohne Leine gelaufen. Wir hielten es für sicherer, dass die beiden sich ihren eigenen Weg suchen konnten. Die Wanderer, die wir getroffen haben, hat es nicht gestört.

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