Durch das Unterengadin führen viele Wege. Insgesamt sind es mehr als 1.000 Kilometer, auf denen Wanderer das Bündner Tal erkunden können. Eine der beeindruckendsten Routen ist die Via Engiadina, die sich auch für Wanderungen mit Vierbeinern sehr gut eignet, und die sich durch abgeschiedene Bergdörfer mit sgraffito-geschmückten Häusern (Sgraffito = Kratzputz) schlängelt. Sonnencréme, ein kleiner Snack für Zwischendurch, eine Flasche und ein Wassernapf, die überall am Dorfbrunnen mit frischem Quellwasser aufgefüllt werden kann, und eine Kamera – mehr braucht es nicht, um sich diesen Teil der Nationalparkregion zu erwandern und die unvergleichlichen Ausblicke auf die Unterengadiner Dolomiten zu genießen.
Wanderpauschalen für jeden Geschmack
Egal, ob im Schnelldurchlauf mit drei Übernachtungen oder entspannt in einer Woche – es gibt Wanderpauschalen (inkl. Gepäcktransport), die ein unbeschwertes Wandern ermöglichen – und das einfach mit einem Tagesrucksack auf dem Rücken und dem Hund an der Seite.
Die Via Engiadina – 60 Kilometer und über 4.300 Höhenmeter
Start der Tour ist in Zernez, wo sich der Weg zunächst über Susch und Lavin am Inn entlang schlängelt, bevor der Aufstieg ins 1.650 Meter hoch gelegene Guarda mit seinen denkmalgeschützten Engadiner Häusern aus dem 17. Jahrhundert beginnt. Am nächsten Tag geht’s weiter durch einen lichten Lärchenwald hinauf zur Alp Suot, die auf 2.018 Metern unterhalb des Berges Piz Buin liegt. Übernachtet wird in Ardez, einem Musterbeispiel für sinnvolle Dorferneuerung, das auf einer Sonnenterrasse in 1.450 Metern Höhe liegt.
Am nächsten Morgen erwartet die Wanderer der anspruchsvollste Tag: Es gilt, die Alp Laret in 2.206 Metern zu erklimmen und den „Höhepunkt“ der Tour zu erreichen. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht’s weiter hinunter nach Ftan und zu Fuß oder mit dem Postauto nach Scuol. Im Hauptort des Unterengadins wartet ein Ruhetag, um die müden Glieder und vielleicht auch die ein oder andere Blase zu pflegen.
Die nächste Etappe beginnt mit einer Bahnfahrt zur Motta Naluns-Bergstation und endet in Sent. Die letzte Etappe führt durchs wilde Val Sinestra hinauf bis nach Vnà. Über Tschlin, wo das würzige Biera Engiadinaisa gebraut wird, geht es mit dem Postbus zurück nach Scuol. Rund 60 Kilometer und über 4.300 Höhenmeter sind geschafft!
Die einzelnen Etappen können mit dem ÖV (öffentliche Verkehrsmittel) abgekürzt werden. So kann der freie Tag je nach Wetterlage flexibel ausgewählt werden. Die beschriebene Tour auf der Via Engiadina ist als mittelschwer einzustufen und nicht wirklich geeignet, wenn man ansonsten nur im Flachland spazieren geht … 😉 … aber wie bereits erwähnt: Die Etappen können verkürzt und vereinfacht werden!
Und das kann es kosten
Die 3-Tagespauschale „Via Engiadina“ ist ab 338 Schweizer Franken zu haben. Das Arrangement umfasst drei Übernachtungen im Doppelzimmer mit Frühstück, Gepäcktransport von einem Hotel zum nächsten, Fahrkarten für PostAuto und Bergbahn Motta Naluns für die jeweiligen Etappen, Dokumentation und Übersichtskarte. Die 7-Tagespauschale ist ab 804 Schweizer Franken buchbar. Halbpension und ein Wellness-Tag (bei der 7-Tagespauschale) können dazu gebucht werden. Die Wanderpauschalen sind vom 31. Mai bis 26. Oktober 2014 buchbar. In allen Hotels dieser Wanderroute sind Hunde willkommen!
Tipps zum Wandern mit Hund
Bitte denkt daran, dass Ihr Eure Wandertouren auch an die Kondition Eures Vierbeiners anpasst. Ein Hund, der zu Hause immer nur mal ein halbes Stündchen um die vier Ecken geführt hat, hält keine 20-Kilometer-Tageswanderung in den Bergen durch. Auch wenn es fast überall Quellen und Bäche mit frischem Wasser gibt: Ich nehme immer Wasser für die Hunde im Rucksack mit … man weiß ja nie!
In den Bergbahnen in Scuol und Samnaun werden Hunde kostenlos transportiert. Auch der Transport im öffentlichen Verkehr ist für Vierbeiner ohne Kosten, wenn in einem entsprechenden Partnerhotel übernachtet wird.
Fotos und Detailinformationen wurden mir von der Tourismus Engadin Scuol Samnaun Val Müstair AG zur Verfügung gestellt.