Niederlande, Texel, Wandern mit Hund
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Unterwegs in den Dünen von Eierland auf Texel

Unterwegs in den Dünen von Eierland auf Texel mit Dayo und Suri

Texel ist zu jeder Jahreszeit eine wunderbare Insel, auf der man – vor allem mit Hund – viel erleben kann. Abgesehen von den tollen Stränden, bietet die größte Westfriesische Insel der Niederlande eine vielfältige Natur.  Wie wäre es beispielsweise mit einem Spaziergang durch die Dünen von Eierland?

Kurzausflug in die Geschichte von Eierland

Die Region Eierland befindet sich ganz im Norden meiner Lieblingsinsel Texel und war bis zum 13. Jahrhundert Teil der Insel Vlieland. Sturmfluten und Strömungsänderungen sorgten einst dafür, das aus Eierland eine eigenständige Insel wurde.

Einst war die Region Eierland rund um den Leuchtturm eine eigene Insel

Einst war die Region Eierland rund um den Leuchtturm eine eigene Insel

Ab dem 16. Jahrhundert begann die Strömungsrinne (Seegatt), die zwischen Eierland und Texel lag, zu versanden, so dass eine Sandbank entstand. Um Texel mit Eierland dauerhaft zu verbinden, wurde 1630 ein erster Sanddeich errichtet. Ab 1835 begannen aufwändige Arbeiten zur Landgewinnung. Seitdem ist Eierland Teil der Insel Texel.

Start der Wanderung durch die Dünen von Eierland am Leuchtturm

Nun aber schnell zurück in die Gegenwart. Es gibt einen schönen Wanderweg durch die Dünen von Eierland. Start und Ziel ist der Leuchtturm auf Texel (Paal 31). Dort gibt es einen großen Parkplatz und bevor es runter an den Strand geht, könnt ihr einen Abstecher zum Leuchtturm machen und einen tollen Rundblick genießen.

Über allem wacht das wohl am häufigsten fotografierte Gebäude auf der Insel – der Leuchtturm. Wir wenden uns nach links ab und spazieren zunächst am Strand entlang.
Hier geht immer ein raues Lüftchen, und auch wenn der Parkplatz gut gefüllt ist, verlaufen sich die Menschen am weitläufigen Sandstrand.

Und auch die steife Brise – zumindest im Frühling, Herbst und Winter – ist vermutlich nicht jedermanns Geschmack. Ich mag das aber sehr, macht es einem doch auch die Kraft der Natur deutlich, wenn der Wind (besonders Ende Oktober/Anfang November) den Sand ganz glatt poliert.

Es geht vorbei an einer Buhne, die es seit 1995 gibt und die dazu dient, den Leuchtturm gegen die Dynamik von Strand und Meer zu schützen.

Fotostopp für Dayo und Suri an Paal 30

Fotostopp für Dayo und Suri an Paal 30

Wir passieren Paal 30 und marschieren weiter in Richtung Paal 29. Bevor wir in die Dünen abbiegen, schrecken wir noch einen Schwarm Möwen auf, die ein wenig in der Sonne gedöst haben.

Möwen am Strand und Naturschutzgebiet in den Dünen von Eierland

Dieser Landstrich heißt übrigens Eierland, weil es hier eine große Möwenkolonie gab (und vermutlich noch gibt). Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die Möweneier in großen Mengen gesammelt. Es heißt, dass der Verwalter von Eierland damals jedes Jahr um die 30.000 Eier an die Bäckereien nach Amsterdam schickte.

Ein Teil des Strandes nahe den Dünen ist mit Seilen und dem Hinweis, dass es sich hier um ein Vogelschutzgebiet handelt, abgetrennt. Es versteht sich von selbst, dass ihr eure Vierbeiner nicht in diesen Bereich laufen lasst.

Vogelschutzgebiet am Strand und in den Dünen von Eierland

Vogelschutzgebiet am Strand und in den Dünen von Eierland

Es geht durch feinsten, weißen Sand ein Stück hinauf auf die Dünen. Da muss man doch erst einmal ein kleines Päuschen machen. Nein, nicht um wieder zu Atem zu kommen, sondern um den herrlichen Blick von oben auf den Strand zu genießen.

Blick von den Dünen von Eierland auf den Leuchtturm und die Dünenlandschaft

Blick von den Dünen von Eierland auf den Leuchtturm und die Dünenlandschaft

Wir folgen der Wanderbeschilderung in Richtung Aussichtspunkt. Dabei handelt es sich um einen kleinen Rastplatz, der erneut einen atemberaubenden Blick über diesen Teil von Texel eröffnet.

Dayo ist das perfekte Model und lässt sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen

Dayo ist das perfekte Model und lässt sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen

Bevor ich mich auf die Ausblicke von hier aus konzentrieren kann, ist Dayo eilfertig schon auf die Brüstung des Rastplatzes gesprungen und erwartet für seine fotogene Pose natürlich einen eßbaren Dankesbeweis … 😉 …

Wir sind Ende September unterwegs. Dem Wind merke ich noch die Wärme des Sommers an. Es ist einfach ein herrlicher Tag, der nicht nur mit schönem Wetter aufwartet, sondern auch mit farbenfrohen herbstlichen Früchten …

Wir treffen hier auf dem Wanderweg durch die Dünen von Eierland nicht allzu viele Menschen. Und wenn, dann auch mit Hund(en).

Hier im Naturschutzgebiet herrscht Leinenpflicht, und wir halten uns auch daran. Für die fliegenden Anwohner gilt diese Leinenpflicht natürlich nicht … 😉 …

Der Wanderweg ist mit einem gelben Kreis gekennzeichnet. Ich habe das vorher zwar alles in dem Heftchen „Inselrouten“ gelesen, aber es unterwegs wieder vergessen. So ist es mal wieder typisch, dass wir irgendwann vom „rechten Weg“ abkommen und irgendwie auch nicht am angekündigten Radweg landen, sondern etwas unterhalb des Leuchtturmes.

Das ist natürlich nicht wirklich falsch. Ich habe die Wanderroute sozusagen einfach etwas abgeändert.

Wir spazieren über die Straße und treffen geradewegs auf den nächsten geschützten Vogelbereich. Im Frühling zur Brutzeit ist hier – wie an vielen anderen Stellen auf Texel – sicherlich der Teufel los, denn insbesondere im April zieht es sehr viele Hobbyornithologen auf die Insel.

Wir haben den Ausguck jedoch für uns alleine und legen eine kleine Pause ein, bevor es weiter in Richtung Strand geht.

Rückweg zum Leuchtturm über den Strand

Zunächst geht es noch ein Stück bergauf durch die Dünen von Eierland. Auch wenn hier keine wirklichen Höhenmeter überwunden werden müssen, kann es doch schon ein bisschen anstrengend werden, denn durch den feinen Sand läuft es sich bergauf schon etwas mühseliger.

Und immer wieder ruft der Strand

Und immer wieder ruft der Strand …

Kaum haben den Strand wieder erreicht, heißt es für Dayo, Suri und Boomer „Leinen los“. Wir treffen nicht weit entfernt von der Fähre nach Vlieland wieder auf die Nordsee und spazieren von hier aus zurück zum Leuchtturm. Die Hunde (und auch wir) haben ihren Spaß, endlich ins Wasser zu dürfen. Nun ja, zwei Hunde haben Spaß. Suri hält sich sehr lange sehr vornehm zurück … 😉 …

Für uns geht nun eine schöne Spazierwanderung durch die Dünen von Eierland langsam zu Ende.

Dayo und Suri nach der Wanderung durch die Dünen von Eierland

Dayo und Suri nach der Wanderung durch die Dünen von Eierland

Ich kann gerade am Strand rund um den Leuchtturm Stunden zubringen. Es ist einfach herrlich. Ihr könnt kilometerweit laufen. Je nach Wetterlage und Jahreszeit sieht der Strand auch immer anders aus. Nur der Leuchtturm ist (fast) immer sichtbar und gibt einen kleinen Anhaltspunkt, wie weit es noch bis zum Parkplatz ist.

Vom Leuchtturm aus gibt es einen herrlichen Rundblick auf die Nordsee und auf die Dünen von Eierland

Vom Leuchtturm aus gibt es einen herrlichen Rundblick auf die Nordsee und auf die Dünen von Eierland

Wieder am Leuchtturm angekommen, gehen wir noch einmal bis nach oben (wegen der Hunde allerdings nicht rauf auf den Turm) und genießen den phantastischen Rundumblick, bevor wir uns auf den Weg machen, uns ein wohlverdientes Eis bei Labora zu gönnen!

Die Niederlande sind so oder so schon sehr hundefreundlich. Aber Texel ist noch hundefreundlicher. Hier könnt ihr auch in der Hauptsaison mit euren Vierbeinern an den Strand. Wo Hunde an die Leine müssen und Freilauf erlaubt ist, könnt ihr auf der Website der Tourist-Information nachlesen.

Damit Texel uns Hundemenschen weiterhin wohl gesonnen bleibt, sollten wir allen (auch den Radfahrern, Nicht-Hundemenschen und Familien mit Kindern ohne Hunde) immer und überall mit Respekt, Verständnis und Freundlichkeit begegnen. Bloß weil Hunde am Strand frei laufen dürfen, heißt das nicht, dass man seinen Hund unkontrolliert auf Gruppen, einzelne Hunde oder sonst wen zurennen lässt und dabei schreit: „Der tut nix!“. Ich schreie dann gerne zurück: „Meine tun aber was!“ Hilft leider nicht immer. Und natürlich bleibt bitte auch kein Kothaufen am Strand liegen!

Weitere Informationen

  • Die Wanderung über die Insel Eierland ist an sich sechs Kilometer lang und leicht. Je nachdem, wie viel Strandspaziergang ihr einplant bzw. macht, wird die Strecke natürlich länger.
  • Das Gebiet ist ganzjährig zugänglich. In den Eierland-Dünen sind Hunde an der Leine erlaubt.
  • Es gibt ausreichend Parkplätze am Leuchtturm. Denkt bitte daran, euch vor eurem Urlaub schon die (unsichtbare) Parkvignette online zu kaufen. Dann könnt ihr überall auf der Insel parken, ohne euch um Parktickets kümmern zu müssen. Sehr praktisch und sehr empfehlenswert.
  • Weitere Informationen über Texel sind hier zu finden.
  • Infos und Tipps können auch in meinem Beitrag Texel mit Hund – Tipps für einen entspannten Urlaub nachgelesen werden.

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