Camping mit Hund, Norwegen, Reiseziele
Kommentare 6

Norwegen mit Hund und Wohnmobil

Norwegen mit Hund und Wohnmobil - Piet und Bert

Norwegen mit Hund und Wohnmobil! Das hört sich nach einem tollen (und meiner Meinung nach sehr anstrengendem Urlaub an). Wie das funktioniert, erzählt dir Ruth von Ruthis Lüneburg Blog, die im vergangenen Jahr mit ihren beiden Beagle Piet und Bert sowie ihrem Mann über Dänemark und Schweden bis nach Südnorwegen gefahren ist. Und das in einem luxuriösen „Beagle-Mobil“.

Im vergangenen Jahr sollte unser Traum endlich wahr werden: Norwegen mit Hund und das in einem Wohnmobil. Um es vorwegzunehmen: Es war ein voller Erfolg! Doch sicher willst du mehr wissen? Dann lies hier meinen Bericht!

Norwegen mit Hund – Reiseplanung und Vorbereitung

Wer ein Wohnmobil mieten möchte, wird schnell feststellen, dass die großen Anbieter häufig keine Hunde an Bord erlauben. Ehrlich gesagt kann ich das sogar verstehen, denn natürlich ist der Reinigungsaufwand wesentlich höher. Andererseits – in den meisten Hotels geht es ja auch irgendwie.

Zum Glück gibt es Anbieter, die sich dieser Marktnische angenommen haben. Und wir haben sogar das besondere Glück, so einen ganz in unserer Nähe zu haben. Ohne etwas (unbezahlte) Werbung für den lieben Oliver von L-parts on tour geht es also hier nicht 😉.

Als wir Anfang Januar buchten, waren bereits nicht mehr alle Wunschtermine frei – und dabei reisen wir bewusst außerhalb oder am Rande der großen Ferien. Es heißt also schnell sein. Doch ein neues Modell war gerade unterwegs und so buchten wir 16 Tage ab Mitte August.

Über die Kosten mach dich bitte selbst auf der Website schlau. Es ist auf jeden Fall kein preiswertes Vergnügen. Selbstverständlich hängt es von der Größe des Wohnmobils ab und von den weiteren Kosten, die auf der Reise auf dich zukommen: Gibt es Fähren, Brücken- oder Straßenbenutzungsgebühren? Stellst du dein Wohnmobil irgendwo in der Wildnis ab (falls erlaubt!), suchst du dir einen preiswerten Stellplatz z.B. auf einem Bauernhof oder möchtest du den vollen Service eines gut ausgestatteten Campingplatzes nutzen?

Für einen Urlaub in Norwegen mit Hund und Wohnmobil mögen wir es gerne etwas luxuriöser

Für einen Urlaub in Norwegen mit Hund und Wohnmobil mögen wir es gerne etwas luxuriöser

Für unseren Urlaub in Norwegen mit Hund – oder besser gesagt mit unseren beiden Hunden Piet und Bert – sind wir zugegebenermaßen von der Fraktion „Komfort-Camping“. Unser Gefährt hatte die stattliche Länge von 6,99 Metern, verfügte dafür aber auch über jeden Komfort und reichlich Platz. Viel weniger hätte es mit zwei mittelgroßen Hunden aber auch nicht sein dürfen.

Wir haben immer in erster Linie auf Campingplätzen übernachtet und die sind, wie alles in Skandinavien, nicht besonders günstig. Dazu kamen nicht unerhebliche Gebühren für Brücken, Autobahnen und Fähren – das alles ist einfach mit einem Wohnmobil wesentlich teurer als mit einem PKW. Auch liegt der Spritverbrauch bei einem Gefährt dieser Größe etwas höher.

Eigentlich wollten wir in erster Linie nach Norwegen. Das geht am schnellsten, wenn man einen Teil der Stecke mit einer Fähre zurücklegt. Doch das ist mit Hunden nicht immer so einfach – diese Erfahrung hatte ich bereits bei unserer Reise nach London 2020 gemacht.

So heißt es beispielsweise in den Beförderungsbedingungen von Fjordline: „Haustiere müssen im Auto oder im vorgebuchten Zwinger bleiben, sofern eine solche Einrichtung an Bord verfügbar ist. Die während der Überfahrt anfallende Pflege wird mit der Besatzung an Bord vereinbart. […] dürfen Haustiere nicht in öffentliche Bereiche oder Kabinen mitgenommen werden.“

Bert findet, dass es für ihn im Wohnmobil kuschelige Plätze gibt

Bert findet, dass es für ihn im Wohnmobil kuschelige Plätze gibt

Im Nachhinein habe ich erfahren, dass es bei einigen anderen Fähranbietern durchaus möglich ist, Hunde mit an Deck zu nehmen. Beim nächsten Mal werde ich also besser recherchieren müssen.

Für uns war es keine Option, die Hunde im Auto oder in einem Zwinger zu lassen, daher entschieden wir uns, die Strecke größtenteils auf dem Landweg zu zurückzulegen. Das bedeutete: viele Kilometer, Autobahn- und Brückengebühren und am Ende in Norwegen nicht so viel Zeit, wie wir es uns gewünscht hätten.

Doch durch Dänemark und Schweden einfach durchjagen, wollten wir auch nicht. Ich buchte in Dänemark und Schweden jeweils für zwei Nächte einen Platz vor, dann sollte es weiter nach Norwegen gehen. Dass wir dafür insgesamt nicht mehr als vier Tage brauchen wollten, hatte noch einen anderen Grund:

Die Einreisebedingungen für Hunde sind in Norwegen ähnlich denen in England: Der Hund muss eine Wurmkur erhalten, diese muss vom Tierarzt verabreicht und bescheinigt werden, und zwar mindestens 24 Stunden und maximal 120 Stunden, also fünf Tage vor der Einreise.

Bei der Einreise bist du verpflichtet, die rote Spur zu nehmen – so als ob du etwas zu verzollen hättest! Beim Zoll musst du dann den Heimtierausweis (seit neuestem muss auch ein Foto drin sein!) mit dem eingetragenen Nachweis der Wurmkur vorzeigen.

Die Hunde selbst musst du in der Regel nicht vorführen. Es mag unwahrscheinlich sein, dass du kontrolliert wirst, ich würde es aber nicht empfehlen. Ich finde, dass es sich einfach gehört, sich an die Regeln zu halten, wenn man ein fremdes Land besucht. In Schweden musst du deine Hunde im Vorfeld anmelden, dies kannst du jedoch online machen. Bei der Einreise selbst musst du dann nichts weiter beachten.

Wir vereinbarten also zur Sicherheit einen Termin beim Tierarzt für den Morgen des Abreisetages. So hatten wir noch einen Tag Luft, falls es aus irgendeinem Grund nicht klappen sollte mit den vier Tagen bis nach Norwegen. Dass Hunde gechipt und gegen Tollwut geimpft sein müssen, sollte selbstverständlich sein.

Über Dänemark und Schweden bis nach Südnorwegen

Gegen Mittag konnten wir das Wohnmobil für unsere Reise nach Norwegen mit Hund übernehmen. Die Übernahme mit ausführlicher Einweisung kann schon mal eine gute Stunde dauern. Gut, dass wir alles sorgfältig vorbereitet und die erste Übernachtung vorgebucht hatten.

Stopover in Fünen, Dänemark

Von Lüneburg ging es über die Brücke über den Kleinen Belt (Lille Belt) nach Fünen in Dänemark und dort bis ganz in den Osten der Insel. „Kongshoj Strand Camping“ war ein Tipp aus dem Buch „Camping mit Hund“.

Was hier wirklich toll ist: der eingezäunte Hundewald (den man allerdings etwas suchen muss – im Zweifelsfalle fragen)! Hier konnten unsere Hunde sich richtig austoben, und das trotz hoher Temperaturen, denn die Bäume bieten reichlich Schatten. Solche Hundewälder findet man häufig in Dänemark.

Der Strand direkt am Platz ist hingegen wenig attraktiv, aber unsere beiden gehen sowieso nicht gerne ins Wasser. Unternommen haben wir an dem einen Tag nichts weiter. Erstmal ankommen im Urlaub und sich im Wohnmobil zurechtfinden, reichte für den ersten Tag.

Nach zwei Übernachtungen fuhren wir über den Großen Belt (Store Belt) und durchquerten die Insel Seeland, ließen Kopenhagen links liegen, da wir es schon kennen, und nahmen schließlich die 8 Kilometer lange Brücke über den Öresund. Und schon waren wir in Schweden!

Ausflug nach Göteborg, Schweden

Von dort aus ging es direkt Richtung Norden nach Göteborg. Hier hatten wir uns im Vorfeld für „Lisebergsbyn Camping“ entschieden, da dies der einzige Platz ist, der einigermaßen stadtnah ist. Da wir Göteborg noch nicht so gut kannten, wollten wir hier unbedingt etwas von der Stadt sehen.

Piet und Bert schauen sich auf dem Campingplatz in Göteborg um

Piet und Bert schauen sich auf dem Campingplatz in Göteborg um

Was für ein Glück, dass wir vorgebucht hatten! Der riesengroße Platz, der auch über zahlreiche Hütten verfügt, war komplett ausgebucht. Der Grund: Es gab an diesem Wochenende jeweils am Freitag und am Samstag ein Konzert eines bekannten schwedischen Sängers, der aus Göteborg stammt! Den Namen habe ich schon wieder vergessen …. Jedenfalls strömten die Menschen jeden Abend in Scharen zum Konzertgelände und akustisch blieben auch wir von dem Event nicht ganz verschont.

Wer Göteborg besuchen möchte, ist auf diesem Platz richtig. So große Plätze muss man mögen, der Komfort von vernünftigen Sanitäranlagen ist aber nicht zu unterschätzen. Wir hatten einen sehr schönen Stellplatz direkt am Waldrand. Auch eine kleine Hunderunde führt direkt vom Platz aus ins Grüne. Das Beste ist aber tatsächlich, dass man zu Fuß zur Straßenbahn gehen kann, die einen ins Stadtzentrum bringt.

Göteborg ist definitiv sehenswert! Die Stadt hat viele Grünflächen und einen Hafen. Mir war es an einem heißen Samstag im August allerdings – mit zwei lebhaften Hunden – fast ein bisschen zu wuselig. Wir stiegen etwas früher aus der Bahn aus, da wir einen Teil der Stadt zu Fuß erkunden wollten. Als dann endlich ein Park in Sicht kam, war dieser dann für Hunde verboten! Außerdem fand gefühlt auf jedem Fleckchen Grün an diesem Tag eine Veranstaltung statt – ob es ein Kinderfest war oder Live-Musik.

Göteborg ist auf jeden Fall einen Abstecher wert

Göteborg ist auf jeden Fall einen Abstecher wert

So wirklich hundefreundlich sind Schweden und Dänemark leider nicht. Ich hatte früher schon in Dänemark die Erfahrung gemacht, dass Hunde beispielsweise in Restaurants nicht erlaubt sind. Das gilt in Schweden in der Regel offenbar auch. Wir haben draußen auf der Terrasse des Hard Rock Café gegessen, aber auch Menschen mit Hunden reingehen sehen. Ausnahmen mag es also geben. Wie gesagt, Göteborg ist absolut sehenswert! Aber an einem Wochenende im August kann es sein, dass du und dein Hund mal etwas Pause abseits des Trubels machen müssen.

Norwegen mit Hund und Wohnmobil

Jetzt aber endlich auf nach Norwegen! Nach der Einreiseprozedur, wie oben beschrieben, hieß unser nächstes Ziel: Fredrikstad. Hier bietet sich „Fredrikstad Motel & Camping“ an, ein Platz, der in unmittelbarer Nähe der malerischen Altstadt liegt.

Der Fluss Glomma trennt Alt- und Neustadt und kann mit einer Passagierfähre kostenlos überquert werden. Wir haben auf dem Hinweg die kürzeste Fährstrecke gewählt und sind dann knapp 2 Kilometer an der Promenade entlang bis ins Zentrum der Neustadt gegangen. Zurück haben wir dann die längere Fährstrecke gewählt und sind gemütlich zurückgeschippert. Die kurze Fähre verkehrt 24 Stunden in relativ engem Takt, die längere nur tagsüber.

Obwohl es in Fredrikstad auf den ersten Blick nicht so anders aussieht als in schwedischen Kleinstädten und wir hier noch weit entfernt sind von der typischen Fjordlandschaft Norwegens, war ich gleich verliebt! Was man auf den Bildern nicht sieht: Die Norweger haben nicht nur ein schönes Fleckchen Erde erwischt, sie sind auch supernett und entspannt!

Weihnachten im August

Weihnachten im August? Bei unserer Weiterreise mussten wir kurz überlegen. Oslo wollten wir auslassen, da wir dort schon einmal waren. Um an die Südküste Norwegens zu kommen, muss man aber den Oslofjord mit einer kurzen Fährfahrt überqueren – oder eben umfahren.

Eigentlich hatten wir die Fähre nehmen wollen, doch dann las ich im Reiseführer von dem kleinen Örtchen Drøbak am Ostufer des Oslofjordes. Hier gibt es nicht nur einen Laden, in dem ganzjährlich Weihnachtsartikel verkauft werden, sondern auch ein Weihnachtspostamt.

Achtung - Weihnachtsmannalarm

Achtung – Weihnachtsmannalarm

Das Foto vom Weihnachtsmann-Warnschild konnte ich mir nicht entgehen lassen – ich liebe solche Skurrilitäten! Ich habe es aber tatsächlich geschafft, nicht ein einziges Teil Weihnachtsdeko zu kaufen. So ganz mein Geschmack war es dann doch nicht. Den Touristen, die scharenweise dort unterwegs waren, schien es aber zu gefallen.

Weihnachtsdeko im August kaufen, das geht in Drøbak

Weihnachtsdeko im August kaufen, das geht in Drøbak

Auf dem Rückweg nahmen wir die Fähre Horten-Moss. Hunde sind hier kein Problem, die Überfahrt dauert nur etwa 30 Minuten, Menschen und Hunde können im Auto bleiben. Unterm Strich tut sich das Ganze zeitlich nichts, aber die Fahrt um den Oslofjord zieht sich doch ganz schön.

Wandern an der Schärenküste

Aber noch sind wir auf dem Hinweg. Eine Station an der Südküste Norwegens hatten wir noch eingeplant, bevor wir nordwärts ins Landesinnere vorstoßen wollten. Wir entschieden uns für Marivold Camping und das war eine gute Wahl. Der Platz liegt idyllisch auf einer der Kleinstadt Grimstad vorgelagerten Halbinsel mitten in der Schärenküste.

Es herrschte bereits Nachsaison, entsprechend wenig war der Platz besucht. Der Platzbetreiber war tiefenentspannt, was das Einchecken betraf, der Shop war noch stundenweise geöffnet. Am Abreisetag hatte er dann jedoch überraschend geschlossen.

Auf der Halbinsel Marivold kannst du wunderbar wandern

Auf der Halbinsel Marivold kannst du wunderbar wandern

Ein Phänomen, das wir auf unserer Reise häufiger trafen: Einerseits ist im August noch Hauptsaison, doch ab Ende/Mitte August geht die Saison schlagartig zu Ende. Einige Plätze schließen Ende August oder verfügen nur noch über ein eingeschränktes Angebot. Es empfiehlt sich, wenn man in etwas abgelegenere Gegenden fährt, immer ausreichend Grundnahrungsmittel dabei zu haben. Es gibt keine Garantie für frische Brötchen zum Frühstück und der nächste Ort ist selten fußläufig.

Das Städtchen Grimstad ist äußerst sehenswert. Die Halbinsel Marivold eignet sich sehr gut zum Wandern. Hier kam zum ersten Mal unsere Wanderausrüstung zum Einsatz. Seit wir mit Piet 2021 zum ersten Mal am StrongDog teilgenommen haben, einem Hindernislauf für Mensch und Hund, haben wir ein professionelles Zughundegeschirr inklusive Zugleine mit Ruckdämpfer und Laufgurt für den Menschen.

Das hat sich beim Wandern bereits in Südtirol als sehr praktisch erwiesen: Der Mensch hat die Hände frei und der Hund aufgrund der elastischen Leine etwas mehr Bewegungsfreiheit. 2022 durfte Bert dann auch endlich am StrongDog teilnehmen, und so sind nun beide Hunde und Menschen perfekt ausgestattet.

Piet und ich sind für eine Wanderung gerüstet

Piet und ich sind für eine Wanderung gerüstet

Bei der Weiterfahrt lohnt sich der Stopp im Stätdchen Lillesand, das genauso bezaubernd ist wie Grimstad! Ich musste hier unbedingt hin, weil ich die Liebesromanreihe „Northern Love“ gelesen hatte, die in dem fiktiven Örtchen Lillehamn spielt. Genauso hatte ich es mir vorgestellt! Unbedingt zu empfehlen zur Einstimmung oder als leichte Urlaubslektüre.

Übernachtungen am Byglandsfjord und am Sandefjord

Als ich bei der Vorbereitung in „Camping mit Hund“ die Beschreibung von „Neset Camping“ am Byglandsfjord las, wusste ich: Da will ich hin! Viel nördlicher würden wir es in Norwegen mit Hund und Wohnmobil nicht schaffen, aber einmal an einem Fjord übernachten, das musste sein.

Blick auf den Campingplatz und den Byglandsfjord

Blick auf den Campingplatz und den Byglandsfjord

Wir hatten großes Glück und erwischten noch einen Platz direkt vorne auf der kleinen Landzunge, die ins Wasser ragt. Es war ein Donnerstag – zum Wochenende wurde es deutlich voller, da auch viele Norweger hier ihr Wochenende verbringen. Kristiansand, die Hauptstadt des Sørlandet („Südland“) ist nur eine gute Autostunde entfernt.

Da der Freitag komplett ins Wasser fiel und wir nicht im Regen wandern wollten, blieben wir ausnahmsweise drei Nächte. Auch hier wieder ein sehr netter und entspannter Betreiber, dazu ein gut ausgestatteter Shop mit ausreichend langen Öffnungszeiten.

Als es am Samstag wieder trocken war, wollten wir den Aufstieg auf den 762 Meter hohen Berg Årdalsknapen wagen. Von dort soll man eine grandiose Aussicht haben. Um es kurz zu machen: wir haben auf halber Strecke kehrtgemacht. Der Weg war so steil und unwegsam, dass wir es uns einfach irgendwann nicht mehr zugetraut haben – wir sind schließlich keine geübten Kletterer und auch keine 25 mehr … 😉 …

Außerdem waren die Felsen vom Vortag noch recht feucht und entsprechend rutschig. Die Hunde hatten Spaß und zogen ordentlich bergauf. Doch der Gedanke, dass sie bergab genauso ziehen würden, war wenig ermutigend. Eine tolle Aussicht hatten wir auf halber Strecke dennoch.

Tja, danach traten wir quasi schon wieder den Rückweg an. Als Ausgleich für die drei Nächte am Byglandsfjord planten wir für den nächsten Platz nur eine Übernachtung ein. Angekommen in Langeby Camping südlich von Sandefjord bekamen wir gleich so ein Gefühl von Urlaubsende. Denn der Platz schloss einige Tage später und die Dauercamper waren fleißig dabei, alles winterfest zu machen. Das war am 28. August!

Am Sandefjord hatten wir einen schönen Stellplatz direkt am Wald

Am Sandefjord hatten wir einen schönen Stellplatz direkt am Wald

Die Winter müssen hier hart sein und früh beginnen. Fun Fact: Dies war der einzige Ort, an dem wir Münzgeld für die Dusche gebraucht hätten! Wir hatten einige dänische und schwedische Kronen dabei, die zu Beginn der Reise zum Einsatz kamen, merkten dann aber sehr schnell, dass es in Skandinavien absolut üblich ist, wirklich alles und überall mit der Kreditkarte zu bezahlen. Ich finde das mega praktisch!

Da wir das mit dem Münzgeld hier erst merkten, als der Shop bereits geschlossen war, gab es ausnahmsweise eine Dusche im Wohnmobil. Der Platz liegt sehr schön direkt am Strand und wir konnten einen traumhaften Sonnenuntergang genießen.

Rückfahrt über Schweden und Fehmarn

Dann war sie vorbei – unsere Zeit in Norwegen mit Hunden und Wohnmobil. Bei der Weiterfahrt am nächsten Tag nahmen wir dann, wie bereits erwähnt, die Fähre Horten – Moss und es ging zurück an die schwedische Westküste. Stocken Camping war wieder eine Empfehlung aus „Camping mit Hund“ und liegt direkt in der Schärenlandschaft. Nach der extrem entspannten Atmosphäre auf den norwegischen Plätzen ging es hier wieder straff durchorganisiert zu.

Blick auf den Hafen von Stocken

Blick auf den Hafen von Stocken

Kein Pups (im wahrsten Sinne des Wortes … ;-)…) ohne Chipkarte, die Nutzung der Duschen wird am Ende des Aufenthalts abgerechnet. Auch der Hundestrand, etwa einen Kilometer entfernt gelegen, war wenig attraktiv, der Spaziergang dorthin durch Wald- und Heidelandschaft jedoch sehr schön.

Definitiv ein Plus: die frisch gebackenen Zimtschnecken morgens im Shop und der Blick auf den Sonnenuntergang vom vorgelagerten Felsen aus. Allein für das Foto von den beiden Hunden vor der untergehenden Sonne hat sich der Aufenthalt hier gelohnt! Auch das benachbarte malerische Fischerdorf Stocken ist einen Spaziergang wert.

Letzte Übernachtung in Schweden am Barsebäckstrand

Der letzte Platz in Schweden sollte möglichst südlich und nahe der Brücke nach Dänemark sein. Hier verließ ich mich ausnahmsweise einmal auf die Google-Bewertungen.

In dieser Gegend schien mir „Barsebäckstrand Camping“ das kleinste Übel zu sein. Die Website finde ich jetzt nicht mehr – es würde mich nicht wundern, wenn der Platz in der Zwischenzeit geschlossen wurde. Zwar auch sehr schön am Strand gelegen, doch recht klein, eng – und trotz Nachsaison überraschend voll.

Der Check-in gestaltete sich äußerst skurril. Ein junger Mann bediente Rezeption, Shop und Café in einem, die Schlange wurde länger und länger. Dem deutschen Rentner vor mir durfte ich dann noch beim Übersetzen helfen, denn er sprach kein Wort Englisch. Es ist aber auch wirklich eine Frechheit, dass nicht überall im Ausland fließend deutsch gesprochen wird … 😉 …

Als ich endlich an der Reihe war, schoss ein Österreicher dazwischen. Er wollte den Platz tauschen: Sein Nachbar weigere sich, seinen Hund anzuleinen, er aber habe eine Katze …. 🙈. Wir erhielten zum Glück einen Platz etwas am Rande des Geschehens.

Dass man seine Hunde auf dem Campingplatz anleinen muss, sollte selbstverständlich sein. Es mag Hunde geben, die aufs Wort hören und nicht von der Seite ihrer Menschen weichen. Unsere gehören nicht dazu – es sind halt Beagle.

Der Wohnmobilvermieter hat uns hierfür ein praktisches Accessoire mitgegeben – er nannte es die „Alarmanlage“. Es ist im Prinzip eine abgewinkelte Metallplatte mit einem Loch. Mit dem Reifen fährt man auf die Metallplatte, an der Öffnung in dem herausragenden Teil kann man prima die Leine(n) befestigen. Das hält! Habe ich mich unklar ausgedrückt? Hier gibt es die Beschreibung zu diesem Teil.

Letzter Stopp – Fehmarn

Die Idee war uns spontan auf dem Rückweg gekommen. Anstatt wieder das gesamte dänische Festland zu durchqueren, nahmen wir die Fähre von Rødby nach Puttgarden auf Fehmarn. Die Überfahrt dauert etwa 45 Minuten, Hunde sind an Deck erlaubt und dürfen sich in allen Bereichen ohne Teppich aufhalten.

Auf der Fähre nach Fehmarn dürfen die Hunde mit an Deck

Auf der Fähre nach Fehmarn dürfen die Hunde mit an Deck

Belt-Camping“ im Nordwesten der Insel war noch mal ein richtiges Highlight zum Schluss. In dem flammneuen Sanitärgebäude hätte man vom Fußboden essen können. Wir nahmen unser Abendessen dennoch in der platzeigenen Pizzeria ein.

Fazit

Die Reise nach Norwegen mit Hunden und Wohnmobil hat uns großen Spaß gemacht! Nachdem wir ein paar Tage brauchten, um uns „einzugrooven“, haben wir uns alle wohlbefühlt (Piet und Bert nicken zustimmend …).

Der große Vorteil beim Wohnmobil: Du kannst theoretisch jeden Tag woanders sein, musst aber nicht immer wieder packen. Die Einkäufe erledigst du bequem auf der Weiterfahrt und räumst direkt vom Einkaufswagen den Kühlschrank ein.

Norwegen mit Hund und Wohnmobil erleben, hat uns Spaß gemacht - hier auf unserem letzten Campingplatz auf Fehmarn

Norwegen mit Hund und Wohnmobil erleben, hat uns Spaß gemacht – hier auf unserem letzten Campingplatz auf Fehmarn

Der große Nachteil: Vor Ort bist du recht unflexibel, denn mit dem Wohnmobil fährst du nicht mal eben zum nächsten Laden oder einer weiteren Sehenswürdigkeit. Hier hat ein Wohnwagen sicher Vorteile. Kleiner hätten wir das Gefährt nicht haben wollen (für meinen Mann dürfte es noch eine Nummer größer sein, da streike ich als Ersatzfahrerin dann aber).

Sicherlich hatten wir großes Glück mit dem Wetter – ich möchte nicht wissen, wie es mit zwei Hunden auf doch relativ engem Raum bei mehreren Regentagen am Stück ausgesehen hätte. Wie oben erwähnt, würde ich beim nächsten Mal besser recherchieren, mehr Strecke mit der Fähre zurücklegen und dann gerne noch weiter in Richtung Norden vorstoßen. Denn von Norwegen möchte ich unbedingt noch mehr sehen!

Das Buch „Camping mit Hund“ kann ich empfehlen. Es deckt Deutschland und Europa ab. Für die Länder außerhalb Deutschlands gibt es jeweils 2 bis 4 Top-Tipps, die ausführlicher beschrieben werden, sowie einige zusätzliche Empfehlungen. Außerdem hat das Buch einen ausführlichen Einführungsteil mit praktischen Tipps. Beim Einlesen kam ich gleich in Urlaubsstimmung!

Falls Ihr Euch fragt, wie ich mich nach einem halben Jahr noch so gut an unseren Urlaub in Norwegen mit Hund erinnern kann? Die Antwort lautet: FindPenguins! Mit dieser App habe ich ein digitales Reisetagebuch geschrieben. Hier kannst du pro „footprint“ (also quasi pro Standort) bis zu 20 Fotos hochladen sowie einen Text schreiben.

Piet und Bert (und wir natürlich auch) haben viele wunderschöne Sonnenuntergänge erleben dürfen

Piet und Bert (und wir natürlich auch) haben viele wunderschöne Sonnenuntergänge erleben dürfen

Ob und was davon öffentlich ist, entscheidest du. Ich fand’s cool und würde es wieder machen. Am Ende habe ich mir ein Fotobuch davon drucken lassen. Darin sind nicht nur die Texte und Fotos, sondern auch die jeweiligen geografischen und Wetterdaten sowie eine Karte der gesamten Reiseroute.

Mein Beitrag ist nicht öffentlich, aber ich kann den Link an Freunde schicken, wenn ich möchte. Viele User machen es öffentlich – das hat den Vorteil, dass Du Dich von ihren Reisen inspirieren lassen kannst.

Was wir dieses Jahr machen? Tja, ehrlich gesagt weiß ich das nicht (außer 4 Tage Sylt Anfang März). Aber wenn die liebe Martina mag, könnt Ihr es hier sicher eines Tages wieder nachlesen!

Vielen Dank, liebe Ruth, für deinen tollen Bericht und die wunderschönen Fotos von eurer Urlaubsreise nach Norwegen mit Hunden und Wohnmobil. Ich freue mich schon jetzt auf deinen nächsten Reisebericht … 😍

Fotos und Text: Ruth Heume von Ruthis Lüneburg Blog

6 Kommentare

  1. Hallo, vielen Dank für den tollen Bericht. Ich werde im Mai mit Hund nach Norwegen fahren. Herzliche Grüße Ines

    • martinazuengel sagt

      Hallo Ines,
      dann wünsche ich dir jetzt schon einmal einen wunderbaren Urlaub in Norwegen.
      Herzliche Grüße
      Martina

  2. Frank sagt

    Super Bericht. Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen. Eine schöne Zeit euch

    • martinazuengel sagt

      Vielen Dank für deinen netten Kommentar, lieber Frank!
      Dir auch eine gute Zeit und viele Grüße
      Martina

    • martinazuengel sagt

      Lieber Oliver,

      vielen Dank für deinen netten Kommentar!

      Viele Grüße
      Martina

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert