An einem schönen Sommertag flatterte eine Einladung in meine Mailbox. Das Almdorf Seinerzeit in Kärnten lud mich und vor allem Dayo und Suri ein, die Hundefreundlichkeit des 5-Sterne-Hoteldorfs in den österreichischen Nockbergen zu testen.
Aber fast 800 Kilometer Anreise – das ist schon ein Stiefel. Und lohnt sich natürlich ganz und gar nicht für zwei Tage. Je mehr ich mich aber über das Almdorf informierte, um so mehr gefiel es mir und umso mehr wollte ich dorthin.
Und in Kärnten war ich das letzte Mal als Kind. Heißt es außerdem nicht irgendwo „man muss auch gönnen können (vor allem sich selbst … 😉 …)?“ Also habe ich die Einladung angenommen und auf eigene Kosten um zwei weitere Nächte verlängert.
Inhalt:
Almdorf Seinerzeit – die Anreise
Wie erwähnt, sind 800 Kilometer kein Pappenstiel, zumal es auf der A3 bis hinter Nürnberg und rund um München nur so von Baustellen wimmelt. Aber wir kamen mit zwei Pausen ganz gut durch.
In Österreich ging es dann über die Radstädter Tauern und die Turracher Höhe in Richtung Nockberge nach Patergassen in Kärnten. Von hier aus geht hinauf auf 1.400 Meter (in Richtung Falkertsee) auf die Fellacher Alm, wo das Almdorf liegt, das wir gegen 18 Uhr erreichten.
Das Almdorf Seinerzeit liegt auf zwei leicht versetzten Plateaus, auf denen sich die zwei Dorfteile „Fellacher“ und „Kleeangerle“ in den Hang schmiegen. Das „Kleeangerle“ ist relativ neu und wurde mit insgesamt 28 Chalets und Hütten unterschiedlichster Größen in der Wintersaison 2015/2016 eröffnet.
Das „Fellacher“ ist mit 31 Hütten das ursprüngliche, etwas mehr als 20 Jahre alte Almdorf. Übrigens stehen nicht alle Hütten für Gäste zur Verfügung. Mit dem passenden Kleingeld könnt ihr euch hier auch euer eigenes Chalet kaufen.
Das Almdorf Seinerzeit, das dem Prinz von Liechtenstein gehört, legt ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit – beispielsweise in der Bauweise und durch einen achtsamen Umgang mit der Natur.
Der zentrale Treffpunkt für alle Gäste befindet sich zwischen den beiden Dorfteilen. Der schicke Kärntner Gutshof beherbergt die Rezeption, das Wirtshaus Seinerzeit, die Veranstaltungsräume sowie einen kleinen Hotelladen, der Produkte aus dem Hotel und der Region anbietet.
Beim Einchecken werde ich von Helga begrüßt, die nach den Formalitäten erst einmal ganz in Ruhe „Hallo“ zu Dayo und Suri sagt. Ich muss nur aufpassen, dass Suri nicht giftig wird, denn sie ist nach der langen Fahrt etwas übel gelaunt. Dayo ist wie immer ein Sonnenschein. Er erhofft sich das ein oder andere Leckerli, wenn er sich freundlich gibt. Nun ja … 😉 …
Mein Gepäck wird auf ein Elektrowagen geladen und zu „meiner“ Hütte gefahren. Da ich offenbar einen etwas überforderten Eindruck mache, so mit meinen beiden Hunden an der Leine, wird mir mein Autoschlüssel kurzerhand abgenommen und ein Mitarbeiter entschwindet mit den Worten: „Ich bringe Ihr Auto schnell mal in die Garage.“ Helga bringt mich zu meiner Hütte und erklärt mir auf dem kurzen Weg Wissenswertes rund um das Almdorf.
Meine Almhütte „Seinerzeit“ liegt im alten Dorfteil „Fellacher“ genau gegenüber von dort, wo in alten Zeiten die Rezeption war. Auch wenn ich im schwindenden Tageslicht nicht mehr alles so genau erkennen kann. Eines weiß ich: Es ist herrlich hier.
Mit der Besichtigung meiner Hütte wird es erst einmal nichts, denn Dayo und Suri stürzen durch die Küche direkt in die gute Stube. Dort in der Ecke liegen nicht nur zwei Hundedecken, sondern auch zwei Futternäpfe, die mit Leckerlis gefüllt sind. Dayo fackelt nicht lange und versucht sie so schnell wie möglich aus der Tüte zu bekommen. Aber ich bin dann doch noch schneller.
Helga verabschiedet sich. Ich verteile mein Gepäck in der Hütte und mache dann erst einmal einen Gassigang mit den beiden Bären. Inzwischen ist es fast komplett dunkel geworden. Wir sehen nicht mehr viel von der Gegend.
Die Wege im Almdorf sind romantisch beleuchtet. Es ist still, der Kies knirscht unter meinen Füßen und ab und zu höre ich eine Kuh muhen. Es riecht herrlich frisch. So wie es nur in den Bergen riecht. Dayo und Suri sind auf einmal wieder putzmunter. Sie schnüffeln hier und schauen dort. Ich immer hinter her mit den Kacktütchen im Anschlag.
Nach unsere Runde gibt es zuerst das Abendessen für die beiden, dann spaziere ich gemächlich in Richtung Wirtshaus Seinerzeit, um dort zu Abend zu essen, bevor die Küche schließt.
Almhütte „Seinerzeit“ – gemütlich mit luxuriösem Service
Ich habe nicht nur in der ersten Nacht gut geschlafen in meiner Almhütte „Seinerzeit“. Dayo und Suri mussten sich allerdings erst einmal an das gelegentlich Knarren im hölzernen Gebälk gewöhnen. Dayo stand zweimal direkt bei mir am Bett. Er hatte sich wohl erschrocken, weil das offene Fenster ab und zu geklappert hat. Aber er hat sich an alles gewöhnt und war dann auch sehr entspannt.
Wir haben jeden Morgen vor dem Frühstück eine kleine Runde durch das Dorf gedreht und die aufgehende Sonne über den Bergen auf der anderen Seite des Tales an wirklich allen Tagen genossen.
Abgesehen davon, dass ich neugierig war, wie das hier nun alles bei Tageslicht aussieht, wollte ich „meinem“ Hüttenwirt die Möglichkeit geben, ohne Probleme mein Frühstück vorzubereiten.
Denn – und das fand ich von Anfang an ausgesprochen großartig: Das Frühstück wird auf den Hütten serviert und zwar genau dann, wann ihr es möchtet. Ich habe meines für 7.30 Uhr bestellt. Und bevor ich hier lange erkläre, wie das so mit dem Frühstück aussieht, schaut euch doch bitte einfach mein kleines Video dazu an.
Beim Check-in wurden meine Frühstückswünsche abgefragt, und so habe ich mich jeden Morgen an den gedeckten Tisch gesetzt und einfach das Frühstück in vollen Zügen genossen.
Wie ihr sehen könnt, gab es für eine Person wirklich reichlich zu essen. Der Orangensaft war frisch gepresst. Der Kaffee hat ausgesprochen gut geschmeckt. Das Obst war frisch und Wurst sowie Käse sehr, sehr lecker. Viel zu viel für eine Person. Ich habe mir immer das Müsli mit dem Joghurt für nachmittags aufgehoben.
Ach so: Eier gab es natürlich auch. Sie wurden ungekocht in einer kleinen Kasserolle auf dem Herd in der Küche deponiert mit einer Anleitung, wie Eier in 1.400 Meter Höhe weich gekocht werden. Außerdem gab es ein kleines Fläschchen Öl, um Spiegel- oder Rühreier zuzubereiten. Unter der Woche gab es zwei Eier und am Sonntag drei. Das war wirklich sensationell und für mich persönlich ein echter Luxus.
Almhütte Seinerzeit – die Details
Die Almhütte „Seinerzeit“ gibt es nur im Dorfteil „Fellacher“. Sie ist 75 Quadratmeter groß, hat zwei Stockwerke und bietet Platz für vier Personen.
Im Erdgeschoss befindet sich die Küche mit einem Omaofen und Sitzecke sowie die gute Stube mit offenem Kamin, großer Sitzecke, Sessel und Couch-Bett. Alles sehr gemütlich eingerichtet. Besonders gut haben mir die Felle auf der Sitzbank gefallen und die liebevolle Bereitstellung von Zündmaterial mit Erklärung, wie der Kamin funktioniert.
Außerdem befindet sich hier auch noch das große Badezimmer mit Holzbadewanne. Ein echter Hingucker ist die Toilette, die einem Plumpsklo nachempfunden ist. Sehr witzig.
Im ersten Stock gibt es zwei Schlafzimmer mit Kingsize-Betten und ein Duschbad. Obwohl die Hütte ja nicht erst seit gestern steht, könnt ihr noch deutlich den Zirbenduft des Holzes wahrnehmen.
Manchmal weiß ich leider auch nicht, wo ich meinen Kopf habe. So habe ich aus welchen Gründen auch immer die Küche überhaupt nicht fotografiert und in der guten Stube sind einige Bilder aufgrund der schummerigen Lichtverhältnisse nicht besonders gut geworden. Na ja. So ist es eben.
Die Küche ist voll ausgestattet. Es fehlt weder eine Spülmaschine noch ein Kühlschrank oder der Herd mit Ceran-Kochfläche. Außerdem gibt es eine Nespresso-Maschine. Auch Spüli, Lappen und Geschirrtuch sind vorhanden. Ihr könnt euch hier komplett selbst versorgen.
Besonders gut hat mir auch das „Natur pur Kissenmenü“ gefallen, das ich am ersten Abend am Bett vorgefunden habe. Hier könnt ihr aus vier unterschiedlichen Kissenfüllungen wählen, die euch einen gesunden und entspannten Schlaf schenken sollen.
Ich habe mich für „Gedankenlos“ entschieden – für alle, die ihre Arbeit gedanklich mit in den Schlaf nehmen (mache ich meistens schon), soll die Kräutermischung aus Minze, Thymian und Salbei sowie der Zirbenhobelflocke genau das Richtige sein. Es roch sehr angenehm und hat mir – glaube ich – gut getan.
Darüber hinaus stehen noch die Varianten „Almfeeling“ (mit Bio-Bergheu), „Träum dich fit“ (Buchweizenschalen und Kräutern) sowie „Frauenzauber“ (mit Frauenmantel und Engelskraut) zur Auswahl. Klasse Idee!
Die einzige Schwierigkeit in der Hütte ist die Treppe. Zumindest für Dayo und Suri. Sie ist ziemlich steil und es brauchte etwas Überzeugungskraft und Übung, damit die beiden Bären dort hinauf- und hinuntergegangen sind. Seltsamerweise hat das Suri viel besser gemeistert als Dayo, der anfangs partout nicht hinaufgehen wollte. Aber schon ab dem zweiten Abend ging es relativ problemlos.
Vor der Hütte befindet sich eine kleine Holzterrasse mit großem Tisch und Holzbank. Hier habe ich an den Spätnachmittagen die letzten Sonnenstrahlen und die herbstliche Sonne genossen. Und wie ihr seht: das haben Dayo und Suri auch getan. Außerdem gibt es hier einen Holzvorrat für den Kamin. Und ihr könnt euch eure Holzscheite zünftig mit einer Axt zurecht schlagen. Ich habe das natürlich ausprobiert … gar nicht so einfach!
Mir hat mein Domizil ausgesprochen gut gefallen und macht dem Namen „Seinerzeit“ alle Ehre. Die Almhütte hat so etwas nostalgisches und war sehr gemütlich. Dazu haben nicht nur die schummerige Beleuchtung und die zahlreichen Möglichkeiten, Kerzen anzuzünden, beigetragen, sondern auch die vielen kleinen Details wie beispielsweise die altmodischen Lichtschalter und das Plumpsklo im Erdgeschoss, das natürlich keines ist. Die Schafffelle auf der Holzbank und, und, und …
Ich habe mich jedenfalls sehr wohlgefühlt und die Hunde – so wie es aussah – ebenfalls.
Almdorf Seinerzeit – unterwegs im „Fellacher“
Wie bereits erwähnt, ist das Gelände auf dem die Hütten und Chalets herrlich begrünt mit wunderbaren Bauerngärten. Trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit blühte es hier an allen Ecken und Enden noch sehr schön.
Neben der Kategorie Almhütte „Seinerzeit“ gibt es weitere Chalet-Typen mit unterschiedlichen Größen, wie beispielsweise das Bergchalet oder das Jagdhaus. Alle Häuser sind mit diesem besonderen „nostalgischen Blick“ ausgestattet und eingerichtet.
Und für die Extraportion Luxus sorgen bei den größeren Chalets die privaten Whirlpools auf der Terrasse. Gut gefallen hat mir beispielsweise auch der Haustyp „Chalet“ und hier besonders die Nummer 26.
Dieses Chalet liegt hinter dem Spa etwas für sich und verfügt u.a. über ein Schlafzimmer mit Himmelbett und offenem Kamin. Außerdem habt ihr von der Terrasse aus einen herrlichen Blick ins Tal. Und die Hunde sind draußen ziemlich ungestört, weil keine direkten Spaziergänger am Haus vorbeikommen.
Ich hatte zwar keinen Whirlpool auf der Terrasse, dafür aber theoretisch auch meine persönliche Outdoor-Badewanne im Garten … 😉 …
Bevor ich hier noch weiter ins Detail gehe, nehme ich euch lieber mit auf einen Fotospaziergang durch das Dorf …
Natürlich gibt es auch Angebote im Almdorf, die ich nicht wahrgenommen habe und dadurch auch nicht weiter beschreiben kann. Dazu gehört der Spa-Bereich, der sich in einem Chalet unweit meiner Almhütte befindet. Ich bin einmal kurz durch spaziert und alles machte einen sehr guten Eindruck.
Auch dem Badehaus habe ich leider keinen Besuch abgestattet. Aber wie ihr sehen könnt, liegt es wunderbar an einem kleinen Weiher. Hier gibt es eine finnische sowie eine Bergkräutersauna. Und im Ruheraum habt ihr über die Panoramafenster einen großartigen Blick auf das Tal.
Almdorft Seinerzeit – das „Kleeangerle“
Ich gebe zu, dass ich mich 90 Prozent meiner Zeit im Dorfteil „Fellacher“ aufgehalten habe und dort auch mehr auf der Fotojagd war. Der neuere Dorfteil „Kleeangerle“ ist natürlich auch sehr schön.
Aber es fehlt noch ein wenig an nostalgischer Verwitterung, die sich aber sicherlich im Laufe der Jahre einstellen wird. Christine, eine Mitarbeiterin des Almdorfs, hat mit mir an einem Nachmittag einen Rundgang über die gesamte Anlage gemacht, und ich hatte Gelegenheit, mir das ein oder andere Chalet nicht nur im „Fellacher“, sondern auch im Kleeangerle anzuschauen.
Die Chalets im „Kleeangerle“ sind teilweise größer als die im „Fellacher“, einige haben Platz für bis zu acht Personen (und es gibt auch ein Chalet, das seinen eigenen Pool auf der Terrasse hat). Auch hier herrscht natürlich alpenländisches Innendesign mit viel Zirbenholz vor.
Mir kam es etwas schicker vor, aber es fehlte – für mich persönlich – der nostalgische und urige Touch, der im „Fellacher“ an jeder Ecke (drinnen und draußen) deutlich spürbar ist. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache.
Almdorf Seinerzeit – Essen & Trinken
Vom Frühstück habe ich euch bereits vorgeschwärmt. Im Rahmen der Übernachtungspauschale wird im Wirtshaus Seinerzeit von mittags bis 16.00 Uhr für die Gäste des Almdorfs ein kleiner Imbiss sowie Kaffee und Kuchen angeboten. Das habe ich leider gar nicht ausprobieren können, weil ich zu dieser Zeit immer unterwegs war. Und grundsätzlich ist es natürlich so, dass ihr euch in den Chalets und Hütten komplett selbst versorgen könnt, wenn ihr das wollt.
Getreu meinem Motto „man muss auch gönnen können – vor allem sich selbst“ habe ich es mir so richtig gut gehen lassen im Almdorf und habe mich abends immer ganz den kulinarischen Genüssen des Almdorfs hingegeben … ☺️ …
Zweimal habe ich im Wirtshaus Seinerzeit gegessen und das ausgesprochen lecker. Der Service ist unaufdringlich und sehr freundlich. Und auf der Karte stehen Gerichte aus der österreichischen und Kärntner Küche, die mit einem Hauch Alpe Adria sehr gelungen kombiniert werden.
Ich habe einmal ganz klassisch Semmelknödel mit Schwammerln in Rahmsauce für 17,90 Euro gegessen und beim zweiten Mal Milchkalbsleber mit Apfel und Kartoffelstampf für 24 Euro. Ich konnte mich natürlich auch beim Dessert nicht zurückhalten. Außerdem wäre es ja auch eine Todsünde gewesen, in Österreich nicht Palatschinken mit Eis zu bestellen … (habe mir leider nicht aufgeschrieben, was die gekostet haben).
Entsprechend dem nachhaltigen Gesamtkonzept des Almdorf Seinerzeit kommen alle Produkte aus der Region und sind – wo möglich – Bio-Qualität. Das gefällt mir sehr gut.
Das absolute Highlight ist für mich – genau wie das Frühstück – der persönliche Service vom Hüttenwirt. Anstatt ins Restaurant zu gehen oder selbst zu kochen, könnt ihr euch auch alles in euer Chalet oder auf eure Hütte bringen lassen. Und hinterher stellt ihr alles in eine Holzkiste vor die Tür. Das nenne ich Luxus pur!
Aufgrund einer geschlossenen Gesellschaft war das Wirtshaus an einem Abend geschlossen. Da natürlich auch die Küche an diesem Abend etwas im Stress war, wurde entweder Fleisch- oder Käsefondue auf der Hütte (bzw. im Chalet) angeboten.
Fondue wird eigentlich nur für zwei Personen gemacht, aber was will man machen, wenn man alleine unterwegs ist? So ist das Käsefondue für mich recht üppig ausgefallen. Und lecker war es auch. Das Kirschwasser kam extra, und ich habe mir ein Schluckerl zur Verdauung aufgehoben … 😉 … und dazu habe ich mir ein kleines Feuerchen im Kamin gemacht.
Es war ein richtig gemütlicher und sehr schöner Abend, den ich mit einem guten Buch im Bett beschlossen habe. Diesen exklusiven Hüttenservice habe ich auch an meinem letzten Abend in Anspruch genommen. Da gab es dann Käsespätzle für mich.
Almdorf Seinerzeit – entspannter Hundeurlaub
Was ist mit oder für Hunde nun alles im Almdorf Seinerzeit möglich?
- Hunde sind auch im Restaurant willkommen (sie sollten natürlich halbwegs gut erzogen sein … 😉 …)
- Ihr seid mit großen, kleinen, dicken oder dünnen Hunden willkommen (es werden keine Unterschiede zwischen Chihuahua und Irischem Wolfshund gemacht)
- Auch zwei Vierbeiner und mehr sind kein Problem
- Kacktütchen gibt es kostenlos (zum einen zur Begrüßung in der Hütte und zum anderen an der Rezeption)
- In Chalet/in der Hütte stehen Futternapf und Decke für den Vierbeiner bereit (und Leckerlis)
- Hunde dürfen auf dem gesamten Gelände des Almdorfes spazieren gehen, sollten aber an der Leine bleiben (da habe ich im Dunkeln bei Dayo ein bisschen geschummelt)
- Die Hinterlassenschaften sollten selbstverständlich überall weggeräumt werden. Es gibt einen Mülleimer am Parkplatz.
- Christina hat mir auf dem Rundgang erzählt, dass sie auch schon mal den ein oder anderen Vierbeiner „gesittet“ oder mal nach dem Rechten geschaut hat, wenn Frauchen und Herrchen unterwegs waren.
- An der Rezeption gibt es Tipps für Spaziergänge und Wanderungen rund um das Resort sowie für die Region.
- Im Moment sind Wellness-Anwendungen für Hunde in der Planung – beispielsweise eine Massage nach einem anstrengenden Wandertag (ich hatte diesbezüglich einen Termin mit der Tierenergetikerin Michaela Vallant und werde darüber in einem separaten Beitrag berichten).
Fazit
Ich habe die Tage im Almdorf Seinerzeit sehr genossen. Die Mitarbeiter sind allesamt sehr freundlich und zuvorkommend (auch im Umgang mit den Hunden). Und als alte „Hotel-Tante“ hat mich die Logistik, die insbesondere hinter dem Frühstücksservice für jedes belegte Chalet steht (und als ich da war, war das Almdorf ziemlich gut gebucht), extrem beeindruckt.
Alles war sehr sauber, Bettwäsche und Handtücher von sehr guter Qualität. Darüber hinaus standen ausreichend Pflegeprodukte zur Verfügung (die ich nicht ausprobiert habe).
Zur Begrüßung gibt es Äpfel, selbst gebackene Kekse, und im Kühlschrank stehen zwei Flaschen Bergquellwasser (das auch aus den Leitungen fließt und wirklich sehr gut schmeckt) sowie ein kleines Fläschchen mit selbst gemachtem Kräutersirup.
Es ist ein 5-Sterne-Luxushotel, das mit seinen Chalets, Alm- und Sennhütten sowie Jagdhäusern eine ganz besondere Ausstrahlung hat und dabei trotzdem auch irgendwie sehr bodenständig daher kommt.
Der Nachhaltigkeitsgedanke wird gelebt – vom frischen Quellwasser über Produkte aus der Region und regionalem Biofleisch aus verantwortungsvoller Tierhaltung bis hin zur nachhaltigen Bauweise sowie dem Ziel, das Almdorf autark mit Energie aus der eigenen Hackschnitzelanlage komplett selbst zu versorgen. Das gefällt mir und verdient allerhöchsten Respekt!
All das hat natürlich seinen Preis. Ich gebe selten und nur mit Überwindung beispielsweise 200 Euro für ein paar Schuhe aus, aber genau diesen Betrag kann ich ohne zu zögern für eine Nacht in einem schicken Hotel auf den Tisch legen … und das macht mir dann gar nichts aus. Kurz gesagt: Es ist teuer, aber mir ist es das wert!
Ultimative WLan-Test
In jeder Hütte gibt es kostenfreien WLan-Zugang. Und der hat tatsächlich auch fast immer sehr gut funktioniert. Je nachdem wie das Almdorf ausgebucht ist und ob die Gäste alle mit dem Smartphone oder einem Tablet unterwegs sind, kann es auch schon mal etwas schleppend funktionieren – beispielsweise vor dem Abendessen … 😉 … aber ich konnte abends im Bett sogar Filme aus der Mediathek streamen … ohne Probleme. Daumen hoch!
Und kann nicht doch noch etwas optimiert werden?
Ich habe einen Momenteindruck gewonnen, und der war sehr perfekt. Wenn ich mir noch etwas wünschen könnte, wäre das ein Door-Hanger mit dem Hinweis darauf, dass die Hunde bzw. der Hund aktuell alleine in der Almhütte ist. Denn das gab es nicht, und immer wenn Dayo und Suri alleine blieben, habe ich gehofft, dass das Housekeeping nicht einfach so bei mir in die Hütte spaziert. Ich glaube, dass hätten die beiden Bären nicht so gut gefunden.
Und das Tüpfelchen auf dem „i“ wären selbst gebackene Hundeleckerli … 😉 …
Weitere Informationen
- Ihr könnt inzwischen die Autobahn-Vignette für Österreich auch online kaufen. Da das noch sehr neu ist, empfiehlt Angelika vom Blog WiederUnterwegs, die digitale Vignette derzeit nur bei der ASFINAG zu bestellen. Da ich Anfang November nochmals nach Österreich fahre, habe eine 2-Monats-Vignette für 26,20 Euro gekauft. Es hat alles tadellos geklappt.
- Die Anreise erfolgt über die Tauernautobahn, die ihr – wenn schönes Wetter ist – unbedingt an der Abfahrt Radstädter Tauern verlassen solltet, um dann über Untertauern, Obertauern und die Turracher Höhe nach Patergassen zu gelangen. Die Fahrt ist einfach herrlich.
- Das Almdorf Seinerzeit liegt in 1.400 Meter Höhe auf der Fellacher Alm über dem Ort Patergassen (Richtung Falkertsee).
- Eine „Almhütte Seinerzeit“ ist bei einer Belegung mit zwei Personen ab 190 Euro pro Person und Nacht buchbar. In diesem Preis enthalten ist ein Begrüßungsgetränk, das Frühstück, das vom Hüttenwirt in die Hütte serviert wird, Kaffee- und Teebar in der Hütte (Nespresso), perfekt getrocknetes Holz für die Öfen und Kamine, Internetzugang, Parkplatz in der Tiefgarage oder im Carport, Gepäcktransport mit dem Elektrocar direkt zur Hütte, unbegrenzter Zugang zur Panoramasauna und Außenzuber, Kaffee, Kuchen und Snacks in der Mittagszeit, tägliche Morgenpost mit allen Informationen rund um das Almdorf. Es gibt auch immer besondere Übernachtungsangebote direkt auf der Website vom Almdorf. Diese und weitere Informationen findet ihr unter www.almdorf.com .
- Hunde schlagen mit 15 Euro pro Nacht und Hund zu Buche. Sie dürfen auch mit ins Wirtshaus Seinerzeit genommen werden.
- Klagenfurt ist rund eine Autostunde entfernt und der bekannte Skiort Bad Kleinkirchheim liegt um die Ecke (ca. 15 Minuten mit dem Auto).
Das Almdorf Seinerzeit liegt mitten im Biosphärenpark Nockberge. Was wir dort alles noch erlebt haben, erzähle ich euch demnächst.
Offenlegung
Danke, Martina! Wie ich es mag: Ehrlich, authent und genauso, wie HundebesiterzINNEN ticken. Und wir müssen ja nicht gleich „überfordert“ sein, wenn wir mit 1-2 Hunden und Gepäck und Auto und Hundeklumpert nach 800 km Fahrt allein wo einchecken -es ist einfach Stress. Geht mir mit einem Hund, der brav sein soll und nach langen Autofahrten beim Checkin im Hotel genauso. Ich geh dann immer mindestens dreimal allein ins Zimmer bis ich alles oben und raufgeschleppt hab. einstweilen der unruhige hund im neuen zimmer allein – checkin, gespräche, alles auf einmal. zeig mir mal nen mann, der das schneller auf die reihe kriegt als wir – mit zwei hunden nach der autofahrt. und dann noch auf recherche – also arbeit, kein urlaub.
toller artikel, tolles almdorf und genau so berichtet, wie ich das lesen will – ehrlich. DANKE !
Das finde ich auch immer am Blödesten am alleine unterwegs sein – dass man alles selber schleppen muss … 😉 … vielen Dank, liebe Angelika, dass Dir mein Beitrag so gut gefallen hat. Bei solchen Kommentaren macht es gerade nochmal doppelt so viel Laune, zu schreiben.
Bussi von mir und Schmatzer von Dayo und Suri (natürlich auch an Coffee)
Martina