An einem schönen Sonntagnachmittag im Juli haben wir uns aufgemacht, um mit Raban die Höhner Acht – Hochsteinrunde im WällerLand (Verbandsgemeinde Westerburg) zu wandern. Jetzt nachdem Suri nicht mehr da ist, war der reizende Gemahl das erste Mal seit langem wieder mit von der Partie.
Der noch relativ neue Rundwanderweg startet am Marktplatz in der Ortsgemeinde Höhn, die zur Verbandsgemeinde Westerburg gehört und nicht weit vom Wiesensee entfernt ist.
Inhalt:
Vom Braunkohlerevier zum Wanderparadies
Bevor wir uns auf die Höhner 8 – Hochsteinrunde machen, erfahren wir jede Menge über die Region rund um Höhn. Denn hier befand sich für etwa 200 Jahre das bedeutendste Braunkohlerevier im Westerwald. Bis heute sind zahlreiche Spuren davon zu finden.
Wir spazieren jetzt erst einmal los und folgen der weißen 8 auf rotem Grund, die uns zunächst noch ein Stück durch Höhn führt. Kurz darauf verlassen wir den verschlafenen Ort und es geht vorbei an Wiesen und Kuhweiden.
Raban hat bisher noch keine Bekanntschaft mit Kühen gemacht und beäugt das gefleckte Milchvieh misstrauisch. Als es eine dreiste Fliege wagt, sich auf seinen Rücken zu setzen, nimmt er das zum Anlass, um entsetzt einen riesigen Satz hinter mich zu machen. So geschützt, lässt es sich munter weiter marschieren. Jetzt zählen nur noch die saftiggrünen Grashalme am Wegesrand, die so lecker schmecken … 😉 …
Kurz darauf kreuzen wir nicht nur den WesterwaldSteig, sondern stehen auch dort, von wo aus man früher einen Blick auf die Grube Alexandria hatte. Sie war das größte Braunkohle-Bergwerk im Westerwald und 1961 stillgelegt.
Weiter geht es an sommerlich blühenden Wiesen und Feldern vorbei und angenehm bergab. Die Strecke führt uns durch das Örtchen Hilpischmühle, einem Ortsteil von Höhn. Nachdem wir eine Landstraße überquert haben, stoßen wir auf die Nister, der wir ein kleines Stück folgen.
Beeindruckende Basaltformationen und mystische Kultstätte
Nun geht es durch den Wald. Raban ist schon lange entspannt und findet die herrlichen Gerüche im Wald besonders schön. Mal bleibt er hier stehen, mal dort. Und der reizende Gemahl immer vorneweg. Das gefällt Raban besonders gut, denn so besteht keine Gefahr, dass er sich seiner Leine bemächtigen könnte. Das entspannt meinen Rabenjungen weiter.
So gemächlich und entspannt bleibt es aber nicht – zumindest für mich. Denn ab jetzt geht es bergauf. Erst ganz sanft und dann – etwa für einen knappen Kilometer – doch ziemlich stramm. Das bedeutet, dass wir uns nun im Endspurt zum Hochstein befinden.
Der Hochstein liegt auf einer Höhe von etwa 525 Metern und ist definitiv das Highlight der gesamten Wanderung. Dabei handelt es sich um ein Basalt-Geotop mit herrlichen Steinformationen. Auf denen lässt es sich übrigens vortrefflich eine Pause machen, denn insbesondere die letzten 200 Meter Aufstieg haben es ganz schön in sich.
Raban lässt sich von den riesigen Basalt-Blöcken, von denen fast alle mit samtig-grünen Moos überzogen sind, nicht weiter beeindrucken.
Wenig später stehen wir ganz oben auf dem Hochstein. Hier soll einst ein Kultplatz der Kelten und später ein Thingplatz der Germanen gewesen sein. Gut möglich, oder? Jedenfalls haben wir von hier oben einen ganz wunderbaren Blick über den Westerwald.
Zeit für uns eine kleine Pause zu machen. Auch Raban freut sich, endlich seinen Durst stillen zu können. Übrigens laden hier Bänke und Tische sowie eine Wanderhütte zur Rast ein.
Auf der Höhner 8 – Hochsteinrunde zum Endspurt zurück nach Höhn
So gestärkt machen wir uns jetzt wieder auf den Weg. Da wir jetzt den höchsten Punkt der Wanderung verlassen, geht es nun bergab bis in den Ort Neuhochstein, den wir durchqueren.
Wir verlassen den Ort und spazieren in südlicher Richtung auf einem asphaltierten Weg entlang sommerlicher Wiesen und teilweise abgeernteten Feldern. Immer wieder passieren wir kleine Waldstücke, in denen erkennbar ist, dass auch hier die Trockenheit der vergangenen Jahre und der Borkenkäfer zugeschlagen haben.
Wir haben nun etwa 6,5 Kilometer der Rundwanderung geschafft. Die letzten 3 Kilometer ziehen sich allerdings sehr. Zum einen verläuft der Wanderweg nun für eine Weile auch auf einem Radweg.
Da auch im Westerwald die Fahrradfahrer extrem zugenommen haben (vor allem diejenigen, die sich mit Elektrofahrrädern fortbewegen), werden wir nun ständig überholt. Wandern mit Hund ist auf diesem Teilstück anstrengend, weil sich viele Radfahrer:innen einfach nicht oder viel zu spät bemerkbar machen.
Da ich allerdings auch nicht einsehe, dass ich mich die ganze Zeit wie ein Brummkreisel drehen soll, um die anrollende Gefahr rechtzeitig zu sehen, ernte ich den einen oder anderen unwirschen Kommentar.
Ich habe nun ein wenig die Lust verloren und mache auch keine Fotos mehr (sorry). Raban ist noch gut bei der Sache, und der reizende Gemahl läuft etwa 30 Meter vorneweg. Irgendwann bricht aber endlich der letzte Kilometer an, der bergauf nach und durch Höhn führt. Dann ist es geschafft, und wir sind wieder auf dem Marktplatz angekommen.
Weitere Informationen
- Die Rundwanderung „Höhner 8 – Hochsteinrunde“ ist etwa 9,8 Kilometer lang und gut ausgeschildert. Du kannst gerne meine Aufzeichnung bei Komoot herunter laden, wenn du die Tour nachwandern möchtest.
- Die Strecke ist nicht besonders anspruchsvoll. Die Steigung hoch zum Hochstein hat es allerdings in sich und ist auch relativ steil.
- Bitte denke daran, für deinen Hund ausreichend Wasser mitzunehmen. Es gibt nicht wirklich viele Wasserstellen, an denen sich Vierbeiner erfrischen können.
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