Sommer und Herbst sind nun vorbei und zwischenzeitlich haben wir beim Mantrailing wieder Temperaturen erreicht, bei denen Frauchen nicht in Ohnmacht fällt und nicht dauernd meckert, dass das Auto doch ein bisschen in der Sonne steht. Um das Mantrailing für mich selbst stressfreier zu gestalten, nehme ich seit einiger Zeit nur noch jeweils einen Hund zum Training mit. Immer abwechselnd. Ich habe auch das Gefühl, dass diese Trainingsvariante Dayo und Suri besser gefällt (na gut, derjenige, der zu Hause bleiben muss, findet das natürlich auch nicht lustig), denn so stehen beide einmal ganz alleine im Mittelpunkt des Geschehens, und ich glaube, das genießen sie auch.
Mittlerweile haben sich in meiner Mantrailing-Gruppe ein paar „personelle“ Veränderungen ergeben. Nein, natürlich trainiert uns uns auch weiterhin Miriam, die Hundephilosophin. Aber Adeline und ihre spanische Schönheit Ibera haben uns leider verlassen. Neu dazu gekommen ist dafür Annett mit ihren beiden Rhodesian Ridgeback-Hündinnen Puma und Ima. Wir sind nun – abgesehen von Kira – eine fast reine Ridgeback-Truppe.
Gleich vorweg: Da es mittlerweile ja um 16.30 Uhr fast dunkel ist, gibt es diesmal nur Fotos von den ersten drei Startern. Puma machte den Anfang und begab sich ohne große Schnuppereien nach rechts und links zielstrebig auf die Suche. Sie fand die Suchperson ohne Probleme und ließ sich von Andreas schön belohnen – ich glaube, es war Blutwurst. Dann war Kira an der Reihe, und sie musste mich suchen. Für sie gab es erschwerte Bedingungen. Nachdem ich kurzfristig mit beiden Füßen tief im Schlamm steckte, habe ich meinen ursprünglichen Platz verlassen, um mich auf der anderen Seite des Weges im Schatten einer Baustelle zu verstecken. Das war jedoch überhaupt kein Problem für die Dame … im gemäßigten Schritt, aber sehr zielstrebig machte sie mich ausfindig.
Sowohl für Puma als auch Kira gab es nun den zweiten, etwas kürzeren Trail, den beide Damen ebenfalls mit Bravour meisterten. Dann schlug endlich Dayos Stunde.
Er legte auch sofot in einem sehr ordentlichen Tempo los. Mittlerweile habe ich verstanden, dass er sehr rasant schneller wird, sobald er glaubt, die Suchperson in Kürze zu erreichen. Mit der ihm eigenen Energie steigerte er sein Trabtempo über meine lauftechnischen Möglichkeiten, sodass ich kurzerhand die Leine los liess … er stürmte dann auch sofort auf altbekannte Weise um die Ecke auf eine große Wiese. Nichts zu sehen. Verwirrung seitens der Zweibeiner. Ich wollte die Leine wieder aufnehmen und habe Dayo zu mir gerufen. Der liebe Kert hat auch sofort gehört, aber leider war das diesmal ein Fehler, denn dieses „auf mich hören“ hat ihn aus seinem Suchmodus herausgebracht.
Da ich ihn wohl offensichtlich von seiner Spur abgerufen habe, machte er sich treu auf dem Weg weiter auf die Suche nach der Versteckperson. Deutlich langsamer und mit deutlich mehr Schnüffel- und Pippipausen. Irgendwann klingelte dann das Handy von Claudia. Andreas, die Versteckperson, teilte uns mit, dass wir völlig auf dem Holzweg seien … hmmm … na ja, also umgekehrt und bis zur Wiese zurück, wo Dayo noch die Spur in der Nase hatte. Und siehe da: Plötzlich wurde er wieder schneller und schneller und schneller und entschwand ohne Frauchen, um sich begeistert auf Andreas und die Belohnung zu stürzen.
Dayos zweiter Trail war dann wesentlich kürzer und auch von einem schnellen Erfolg gekrönt. Die Trails von Ima fanden schon ziemlich in der Dämmerung statt – das hat den Vorteil, dass die Suchperson nicht so schnell gesehen wird … 😉 … ich brauchte mich beim Verstecken nicht ducken. Auf die Ridgeback-Hündin meisterte ihre beiden Trails sehr gut. Sambo startete dann schon in der Dunkelheit. Auch er absolvierte einen längeren sowie einen kürzeren Trail erfolgreich. Und für ihn war es zum Schluss gar nicht so einfach, die Versteckperson zu finden, denn die befand sich auf dem Startparkplatz, wo wir alle schon schön durcheinander gelaufen und unsere Spuren sozusagen überall verteilt waren. Mal sehen, wie die nächste Trainingsstunde wird, denn dann ist Suri als Mantrailer unterwegs.