Im vergangenen Jahr haben Claudia und Andreas bereits von ihrem Urlaub an der Côte d’Azur erzählt und in diesem Jahr von ihren Ferien in der Bretagne. Dieses Jahr ging es aber noch ein zweites Mal weg und zwar in die Normandie – zu einem Strandvergnügen ohne Ende. Natürlich mit den Hunden.
Inhalt:
Die Normandie mit Hund im Oktober
Anfang Oktober war es endlich wieder soweit. Urlaub! Und dieses Mal ging es in die Normandie. Nach fast 11 Stunden Fahrt haben wir unser Ziel erreicht. Les Moitiers-d’Allonne heißt der Ort, in dem unser Ferienhaus steht.
Das normannische Dörfchen ist rund 100 Kilometer von Caen entfernt und grenzt im Westen an den Ärmelkanal. Das Tor unseres Ferienhauses war offen, und wir fuhren gleich auf das große Grundstück. Es war nur leider niemand zu sehen.
Auf dem benachbarten Bauernhof wohnen die Besitzer unseres Ferienhaus. Außer Kühen war aber leider niemand anwesend. Also wieder zurück. Unterdessen hat Andreas den Schlüssel gefunden. Er steckte von innen an der Tür.
Auch während wir unser Gepäck ausgeladen haben, tauchte niemand auf. Wir sind dann erst einmal an den Strand gefahren. Nach der langen Autofahrt hatten sich Sambo und Kira eine ordentliche Runde Toben verdient … und wir natürlich auch.
Es war gerade Ebbe und nicht viel los. Mann oh Mann, der Strand ist vielleicht groß! Die Hunde genossen es, über den Strand zu rennen. Dann ging es wieder zurück. Schließlich mussten uns ja noch „ordentlich“ anmelden.
Allerdings war immer noch keiner unserer Vermieter in Sicht. Ein entsprechendes Telefonat verlief etwas schleppend. Wir sprechen zwar Englisch, aber kein Französisch. Am anderen Ende der Leitung wurde jedoch nur Französisch geredet. Irgendwann haben wir aber doch verstanden, dass gleich jemand kommen würde.
Es hat noch ein Weilchen gedauert, aber dann stand der Ferienhausbesitzer vor der Tür, der allerdings auch nur Französisch sprach. Aber mit Händen und Füßen und ganz viel Lachen klappte die Verständigung irgendwie. Der Zähler wurden abgelesen und die Kaution hinterlegt.
Die Normandie mit Hund – ganz viel Strand und Regen
Unser Herbsturlaub stand komplett unter dem Motto Strand. Hauptsächlich waren wir im Bereich von Cap de Carteret bis hin zum Cap du Rozel unterwegs. Das ist eine Strecke von rund zehn Kilometern. An der breitesten Stelle ist der Strand bei Ebbe bis zu 500 Metern breit.
Wie ihr ja aus unseren vergangenen Berichten schon wisst, gehen wir am ersten Urlaubstag in der Regel in der nahen Umgebung spazieren! Dieses Mal allerdings nicht. Der Strand war so schön, dass wir gleich am Sonntag noch einmal dorthin gefahren sind.
Wir haben nur an einer anderen Stelle geparkt. Und dann sind wir einfach nur am Strand entlang gelaufen, der hier sehr, sehr lang ist. Da wir hier nicht so viele Menschen antreffen, können die Hunde frei laufen und am Strand toben.
Leinenpflicht gibt es an diesem Strand nicht.
Für Montag war Regen angesagt. Das ist nicht so schlimm, denn wir wollen erst einmal einkaufen gehen. Obwohl die Vorhersage für den Nachmittag eine Regenpausen ankündigte, hielt sich das Wetter nicht daran.
Kaum waren wir am Strand angekommen, öffnete der Himmel seine Schleusen. Bekanntlich gibt es ja kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung. Nun denn. Wir hatten dann wohl die falsche Kleidung an.
Wir waren patschnass und die Hunde auch. Der Spaziergang wurde sehr schnell beendet.
Dann hieß es nur noch so schnell wie möglich zum Haus zurück und gleich den Kamin anmachen. Ja, dieses Mal hatten wir ein Kamin. Das ist so genial!
Auch für den nächsten Tag war noch mehr Regen angesagt. Wir beschlossen erst einmal, den Tag mehr oder weniger in unserem Ferienhaus zu verbringen. Kira und Sambo sind nämlich der Meinung, dass man sich auf einem Spaziergang nicht unbedingt nass machen lassen muss!
Auf der kleinen Pippirunde hatten wir aber Glück und blieben trocken. Irgendwann machte es den Anschein, dass es trocken bleiben könnte. Wir also nach langem hin und her doch noch schnell an den Strand gefahren.
Und was soll ich sagen? Kaum waren wir am Strand, regnete es! Es war aber nicht so schlimm. Natürlich hatten wir wieder die falschen Klamotten an, und wir wurden ordentlich nass – na ja, nicht so schlimm wie am Vortag. Auf jeden Fall mussten wir nicht frieren, denn die Temperaturen lagen bei 17° Grad.
Da wir ja nicht ganz so durchweicht waren, haben wir auf dem Rückweg noch einen Abstecher zu einer Aussichtsplattform gemacht. Von hier aus hatten wir eine tolle Aussicht über die Dünenlandschaft.
Zurück im Ferienhaus haben wir uns wieder den Kamin angemacht, und das war dann total gemütlich. Das das Wetter in den kommenden Tagen angeblich besser werden soll, überlegen wir, wohin wir dann fahren könnten.
Trotz grauem Himmel machen wir uns am nächsten Tag auf den Weg nach Le Pou, das nur kurze zehn Minuten Autofahrt von unserem Zuhause entfernt ist.
Wir wollen vom Strand aus soll es über L’Épaule und Cap du Rozel zum nächsten Strand gehen. Das ist eine kleine Route von nur rund 2,5 Kilometern. Wir müssen ja schließlich wieder zurück. Aber wenn das Wetter hält, wollen wir etwas mehr Zeit am Strand verbringen.
Na ja, das Wetter! Jedes Mal, wenn wir Fotos machen wollten, regnet es. Es ist wie verhext. Die Landschaft ist wunderschön, aber aufgrund der ständigen Schauer packe ich nicht immer die Kamera aus, sondern mache die meisten Fotos mit dem Handy.
Die Normandie im Oktober – manchmal geht’s auch ohne Regen
Am Donnerstag endlich meint es der Wettergott gut mit uns. Es soll trocken bleiben! Wir waren zu einer „Spazierwanderung“ nach Les Pieux an der Route Neuve. Das sind rund 15 Minuten im Auto. Von hier aus geht es noch ein Stück an der Straße entlang, bis wir zu einem Weg, der die Steilküste entlang führt, kommen.
Wir wollen bis La Pierre au Rey zu laufen, das zum Cap de Flamanville gehört. Die Strecke ist rund 3,5 Kilometer lang. Also sieben Kilometer hin und zurück. Es ist gar nicht so einfach, den richtigen Weg zu finden.
Wir haben keine Wanderkarte von hier und es gibt viele Wege. Wir verlassen uns hauptsächlich auf Google Maps. Na ja, wenn kein Netz da ist, müssen wir selbst schauen wie es weiter geht. Aber wie heißt es so schön: „Viele Wege führen nach Rom.“
Und so haben auch wir einen Weg gefunden, um an unser Ziel zu kommen. Der Weg an der Steilküste ist ein schmaler Trampelpfad, der auch manchmal sehr steil über Steine nach oben führt.
Und was ist das? Da kommen uns doch tatsächlich Jogger entgegen. Nicht einer. Nein, es waren in Summe bestimmt 15. Das muss eine Veranstaltung gewesen sein. Damit haben wir ja gar nicht gerechnet.
Die Landschaft ist sehr schön, und da die Sonne sich auch häufiger mal blicken lässt, packe ich sogar die Kamera aus. Das hat zur Folge, dass wir nicht schnell voran kommen. Aber auch heute haben wir es dann nach vier Stunden geschafft, wieder am Auto zu sein.
Der nächste Tag führt uns in die Dünenlandschaft von Hatainville, die ebenfalls nicht weit von unserem Feriendomizil entfernt ist.
Sie liegt zwischen dem Cap de Carteret und dem Cap du Rozel, erhebt sich bis in eine Höhe von über 80 Meter und bedeckt Felsen, die älter als 70.000 Jahre sind.
Wir parken auf dem Parkplatz am Meer in Hatainville. Von dort aus laufen wir die Straße etwas zurück. An einem kleinen Tor beginnt unser Rundweg. Die Dünenlandschaft ist komplett eingezäunt und Hunde sind in diesem Bereich an der Leine zu führen. Es geht über Treppen sehr steil hoch zu einer Aussichtsplattform.
Von hier aus haben wir einen sehr schönen Blick über die Dünenlandschaft und den Strand. Dann geht es für uns weiter auf dem Rundweg. Nachdem wir fast die Hälfte des Weges geschafft haben, entschließen wir uns, in Richtung Meer zu laufen.
Es geht am Strand entlang bis Cap de Carteret und wieder zurück zum Auto. Obwohl wir drei Stunden unterwegs waren, sind wir nur sieben Kilometer gelaufen.
Natürlich waren wir öfter in der Dünenlandschaft von Hatainville unterwegs. Hatten wir bisher nur den südlichen Bereich erkundet, kam jetzt auch die andere Seite dran.
Wie ich ja schon oben erwähnt habe, ist der Strand zehn Kilometer lang. Und genauso lang ist auch die Dünenlandschaft. Das alles werden wir nicht in diesem Urlaub erkunden, wollen wir doch auch noch andere Plätze sehen.
An einem anderen Tag habe ich eine leichte Strecke ausgesucht. Ganz flach direkt an der Küste. Leider besteht ein Teil der Strecke aus einem Kiesweg, der nicht so schön zu laufen ist. Ansonsten laufen wir über Feldwege oder schmale Trampelpfade.
Wir befinden uns am westlichsten Punkt der Halbinsel Cotentin. Denn so heißt die große Halbinsel, auf der wir auch wohnen. Sie liegt im Département Manche der Region Basse-Normandie. Unser Startpunkt – der Ort Goury – ist in 40 Minuten erreicht.
Hier steht der Phare de la Hague oder auch Phare de Goury genannt. Der Leuchtturm ist 52 Meter hoch und wurde 1834 erbaut, um vor den Gefahren durch den „Raz Blanchard“ zu warnen. Dies ist einer der stärksten Gezeitenströme weltweit.
Darüber hinaus besuchen wir die Gedenkstätte, die anlässlich des Untergangs des U-Boots Vendémiaire errichtet wurde. Das U-Boot ist am 18. Juni 1912 bei einer Übung mit dem Panzerkreuzer „Saint-Louis“ kollidiert und untergegangen. Es sank sofort und riss die ganze Besatzung mit in die Tiefe.
Ein weiteres Ziel von uns ist Port Racine. Es geht 6,5 Kilometer immer entlang der Küste. Die Landschaft erinnert ein wenig an Irland.
Viele kleine Mäuerchen kreuzen unseren Weg. Nicht umsonst nennt man La Hague auch „kleines Irland“. La Hague steht allerdings auch für die Wiederaufbereitungsanlage, die nicht weit von Goury entfernt ist. Wir sind an der Plutoniumfabrik vorbei gekommen (die ich aber nicht fotografiert habe).
Auf dem Weg nach Port Racine passieren wir die Punkte Nez Bayard, Pointe des Grouins, Pointe de la Loge und Point Nez Cabot bis wir dann nach zwei Stunden und 20 Minuten unser Ziel Port Racine erreicht haben. Hier erwartet uns der kleinste Hafen Frankreich.
Und er ist wirklich klein. Was uns hier in der Normandie an den Häfen auffällt ist, dass die Häfen bei Ebbe trocken liegen. Wer mit sein Boot raus möchte, muss auf die Flut warten! Am Hafen machen wir eine kleine Pause, bevor wir den Rückweg antreten.
So, für heute soll das einmal genügen. Unser Fokus in der Normandie lag definitiv auf langen Strandspaziergängen. Nun ja, solange das Wetter mitgespielt hat. Natürlich haben wir aber auch die wohl bekannteste Touristenattraktion der Normandie – den Mont St. Michel – besucht und waren auch im Naturschutzgebiet „Mare de Vauville“. Darüber hinaus haben „Les trois Moulins“ erwandert.
Wart ihr schon einmal in der Normandie?
Text und Fotos
Claudia Pfeiffer, Ein Blick durch meine Linse
Hallo , ich bin auch zufällig auf Eurer Seite gelandet, sehr schön geschrieben und tolle Bilder.
Uns geht es genauso wie oben geschrieben zwecks Verbotsschilder am Strand, allerdings fahren wir jetzt im Juli. Wir dachten es ist so Hundefreundicht und nun hat mein Mann auch durch Google street-view das Verbotsschilde entdeckt
Habt Ihr eine Ahnung, wie streng so etwas gehandelt wird?
Liebe Grüße Yvonne
Liebe Yvonne,
wie schön, dass Du hierher gefunden hast und dass Dir der Blog auch gefällt. Das ist immer ein großer Ansporn für mich!
Claudia war ja nie in der Hochsaison dort und ich leider auch nicht. Ich habe mal kurz geschaut. In der Regel sollte man sich von den bewachten Hauptstränden in der Hauptsaison fern halten, wenn Hunde nicht erlaubt sind. Soweit ich weiß, wird man – wenn überhaupt – „nur“ darauf hingewiesen, dass Hunde am Strand nicht erlaubt sind. Manchmal gibt es auch Knöllchen, aber ich weiß auch nicht, was das kostet. Es wird immer empfohlen auf die abgelegeneren Naturstrände auszuweichen. Schau doch mal hier nach:https://frankreich-mit-hund.de/hundestraende-frankreich.htm vielleicht hilft Euch das weiter.
Ich wünsche Euch einen schönen Urlaub in Frankreich.
Herzliche Grüße
Martina
Hallo!
Ich bin gerade zufällig über euren Blog gestolpert, weil wir dieses Jahr auch mit Hund in die Normandie möchten (Ecke Barneville-Carteret). Allerdings bin ich verunsichert, weil ich bei google street-view an Strandübergängen immer Schilder sehe, auf denen ein durchgestrichener Hund abgebildet ist.
Darf man dann da seine Hunde nicht hin mitnehmen? Wir fahren Ende September.
Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.
Melani
P.S. Eure Berichte und Fotos sind einfach toll 😉
Hallo Melani,
schön, dass Du bei uns gelandet bist … ? … Ende September ist die Haptsaison ja vorbei, da ist es nicht mehr so schlimm mit den Verboten … ber ich frage nochmals bei Claidia nach und melde mich dann nochmals.
Viele Grüße
Martina
Wow, tolle Fotos! Wir waren noch nicht dort, aber mit den Fotos jetzt wär das echt mal ne Idee… Wie sieht es da eigentlich aus mit Leinenzwang? Oder ist es so menschenleer wie auf den Fotos? Danke für den schönen Bericht! Liebe Grüße, Eddies Frauchen
Ja, nicht wahr – die Fotos sind toll. In der Nebensaison ist das kein Problem ohne Leine. In der Hauptsaison sieht das sicher anders aus!