Es ist noch kein Jahr seit ihrer Eröffnung vergangen, aber mit bereits mehr als 200.000 Besuchern bis Mitte Juni 2016 ist sie zu DEM Hotspot im Hunsrück geworden: Deutschlands längste Hängeseilbrücke – die Geierlay. Ich habe das Abenteuer Geierlay auf 4 Pfoten mit Dayo unternommen.
Inhalt:
Abenteuer Geierlay mit Hund – Start in Sosberg
Ein Besuch der Geierlay-Brücke stand schon lange auf meiner Bucketlist. Als wir Ende Juni für ein paar Tage auf der Seven Valley Ranch verbrachten, haben wir die Gelegenheit zu einem Besuch genutzt.
Birgit (die Inhaberin der Ranch) hatte uns empfohlen, nicht nach Mörsdorf zu fahren, wo der große Parkplatz und das Informationszentrum ist, sondern nach Sosberg. Das Örtchen liegt auf der anderen Seite des Mörsdorfer Bachtals. Hier ginge es ruhiger zu und der Ort sei auch nicht so überlaufen.
Wir beherzigen ihren Ratschlag und fahren nach Sosberg. Und wirklich: der Parkplatz dort ist so gut wie leer und der Ort so gut wie ausgestorben … 😉 … vier Stunden Parken kosten zwei Euro. Von hier aus sind es bis zur Geierlay knapp zwei Kilometer.
Wir sind an einem Montagvormittag außerhalb der Ferienzeiten unterwegs und zunächst begegnen uns auch kaum andere Wanderer. Wir wiegen uns im Glauben, dass die Geierlay mehr oder weniger leer sein muss … 😉 … und spazieren frohen Mutes und bei herrlichem Frühsommerwetter in Richtung Touristenattraktion.
Es geht zunächst durch Wiesen und Felder. Dann ein Stück durch den Wald. Der Weg ist an sich gut ausgeschildert. Nur auf dem Wiesenstück fehlt die ein oder andere Markierung.
Abenteuer Geierlay mit Hund – keine einsame Angelegenheit
Als wir aus dem Wald heraustreten, können wir in der Ferne schon die Schneise, die zur Brücke führt, sehen. Rund um diese Schneise scheint es vor lauter Menschen nur so zu wimmeln. Dann war es wohl eher nix mit einer „einsamen“ Überquerung der Hängeseilbrücke.
Es ist zwar nicht so viel los, wie an Wochenenden, aber offensichtlich hatten andere auch die Idee, dass es an einem Montag außerhalb der Ferien ruhiger zugehen würde. Allerdings wäre es heute auf jeden Fall nicht ohne weiteres möglich gewesen, mit 4 Hunden über die längste Hängeseilbrücke Deutschlands zu laufen, wie es Claudia gemacht hat.
Ich habe nur einen Hund dabei und mache mich mit Dayo auf den Weg, die 360 Meter und zum Teil 100 Meter über dem Mörsdorfer Bachtal schwebende Brücke zu überwinden. Mein reizender Gemahl bleibt mit Suri auf der Sosberger Seite zurück und macht ein gemütliches Päuschen in der Sonne. Er hat es nicht so mit schwankenden Hängeseilbrücken.
Auf der anderen Seite ist deutlich mehr los, denn hier in der Nähe befinden sich der große Hauptparkplatz und das Besucherzentrum. Hier gibt es außerdem Gastronomie.
All das spare ich mir und warte, bis der nächste Schwung Brücken-Touristen vorbei ist, bevor ich mich auf den Rückweg mache.
Erstaunlich fand ich, wie vielen Menschen das Unbehagen oder sogar Angst ins Gesicht geschrieben stand, als sie die Hängeseilbrücke überquert haben. Ich frage mich dabei, wo da der Reiz liegt – starrer Blick und grünliche Gesichtsfarbe sprechen jetzt nicht gerade für einen Genussmoment.
Ihr solltet das wirklich nur tun, wenn ihr schwindelfrei seid und sicher seid, dass euer Vierbeiner ebenfalls kein Problem damit hat.
Ich habe mit Höhe und schwankenden Untergründen über Abgründen kein großes Problem, obwohl es in der Mitte schon ganz schön Bewegung in der Hängeseilbrücke gab.
Besonders stolz bin ich aber auf meinen Bären, der mir so vertrauensvoll gefolgt ist. Er war sehr vorsichtig und hat – egal, wer ihm entgegenkam – darauf bestanden, genau auf der Mitte der Brücke zu bleiben. Das hat Gott sei Dank keinen der entgegen kommenden Passanten gestört.
Abenteuer Geierlay mit Hund – Wandern unter der Brücke
Selbstverständlich wurde Dayo hinterher mit vielen Leckerlis belohnt! Da Thomas nun nicht über die Geierlay marschieren wollte, beschließen wir, runter in das Mörsdorfer Bachtal zu laufen und so eine Art Rundwanderung über Mörsdorf zurück nach Sosberg zu machen.
Davon hatte uns Birgit allerdings abgeraten! Da es in den vorangegangenen Tagen und Wochen stark geregnet hatte, seien die Wanderwege teilweise sehr rutschig, nass und schwer begehbar. Wir schlagen diesen Rat (an den wir in genau diesem Moment auch nicht denken) in den Wind und spazieren auf dem Wanderweg unter der Geierlay hinab ins Tal. Dabei haben wir spannende Ausblicke auf Deutschlands längste Hängeseilbrücke.
Anfangs ist der Weg sehr überlaufen. Gut ausgerüstete Wanderer und Spaziergänger in Sandaletten und Schühchen drängeln sich nach unten. Doch je weiter wir nach unten kommen, umso weniger Mitstreiter haben wir.
Endlich kann auch Dayo wieder ohne Leine laufen, und wir können ganz in Ruhe Fotos machen. Der Weg wird zunehmend steiler und enger. Und immer rutschiger. Hmm, hatte irgendjemand gesagt, dass die Wege aufgrund des Wetters teilweise nicht so prickelnd sind?
Egal. Wir müssen jetzt da durch und sind wenig später am tiefsten Punkt des Tales angekommen.
Hier gibt es erst einmal eine ausgiebige Trinkpause für die beiden Bären. Kurze Zeit später stehen wir jedoch vor einem fast unüberwindbaren Hindernis. Der Weg ist durch einen Riesenbaum versperrt. Und als wäre das die einzige Herausforderung, ist der Weg davor, darunter und danach komplett aufgeweicht, so dass man fast bis zu den Knöcheln im Schlamm steckt, wenn man irgendwo abrutscht.
Aber wir haben unseren Weg gefunden. Dayo und Suri sowieso. Weiter geht’s. Aber nach nur ein paar Metern ist schon wieder Schluss. Jetzt geht es eigentlich den Weg wieder hoch. Aber auch hier versperren uns entwurzelte Bäume den Weg. Und die sind für uns nicht überwindbar.
Wir versuchen, am Bach entlang weiter zu kommen. Auch Fehlanzeige. Zuviel Wasser – zu wenig Weg … das bedeutet, dass wir nun umkehren müssen. Nee, ne!
Wir lassen Dayo und Suri erst noch ein wenig im und am Wasser herumtollen. Kann ich mich nicht auf die Brücke setzen und warten, bis mich einer abholen kommt? Muss ich wirklich wieder über dieses Baumungetüm drüber? Ja, ich muss. Es funktioniert auch. Ich bin bei solchen Sachen immer ein bisschen jammerig. Natürlich habe ich an diesen kleinen Abenteuern meinen Spaß. Aber ich habe auch immer ein bisschen Angst, dass mir meine Knie noch mehr Probleme machen als sie es sowieso schon tun.
Jedenfalls sind wir fast den ganzen Weg wieder zurück gelaufen, und es ging ganz schön steil bergauf. Und dann fiel mir auch wieder der Ratschlag von Birgit ein … 😉 … besser spät als nie!
Abenteuer Geierlay mit Hund – Zell an der Mosel
Mich hat vor allem der Gedanke an die „Hängewurst“ ins Sosberg voran getrieben. Wir hatten auf dem Hinweg das Hinweisschild gesehen und freuten uns die ganze Zeit auf einen leckeren Imbiss. Leider haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Unter der Woche hat der Hängewurst-Imbiss geschlossen. Schade.
Wir sind nach Zell an der Mosel gefahren, haben dort noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort gemacht und ein Eis gegessen, bevor es wieder zurück auf die Seven Valley Ranch in Würrich gefahren.
Abenteuer Geierlay mit Hund – Fazit
Die Geierlay Brücke ist ein tolles Ausflugsziel, aber sehr, sehr überlaufen. Hunde sind auf der Brücke überhaupt kein Problem. Aufgrund der vielen Menschen müssen die Hunde jedoch sehr gut erzogen sein. Wir haben keine schlechten Erfahrungen gemacht, aber es gibt auch zahlreiche Personen, die über die Brücke gehen, obwohl sie Angst haben. Da kann es sicherlich auch mal eng werden …
Generell solltet ihr euch an die Ratschläge, die euch Einheimische geben, halten. Wie wir erleben durften, haben sie meistens Recht!
Rund um die Geierlay gibt es ein großes Wandergebiet. Die Standardstrecken sind ziemlich gut besucht und nichts für Wanderer, die gerne einsam und alleine unterwegs sind. Welche Erfahrungen andere mit der Geierlay gemacht haben, könnt ihr beispielsweise bei Heike auf ihrem Blog KölnFormat lesen. Sie war dort mit ihren Söhnen unterwegs.
Wer von euch war schon auf der Geierlay und ist vielleicht auch mit dem Vierbeiner darüber spaziert?
Weitere Informationen
- Die Geierlay Hängeseilbrücke ist 360 Meter lang und verläuft bis zu 100 Meter über dem Tal. Sie verbindet die Ortschaften Mörsdorf und Sosberg.
- Auf der Seite von Mörsdorf gibt es ein Besucherzentrum, das über die Geierlay informiert.
- Die Parkplätze – sowohl in Mörsdorf als auch in Sosberg – sind kostenpflichtig.
- Das Überqueren der Hängebrücke ist kostenlos und Hunde sind erlaubt.
- Weitere Details sind auf der Website der Geierlay zu finden.
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Hallo,
schöner Bericht und vor allem, dass es mehr um die Wanderung geht. Scheinen auch 2 ganz tolle Hunde zu sein! Ich hatte das Vergnügen, dass ich mit einem Gemeinderat von Mörsdorf unterwegs war und der mir schöne Ecken in den Tälern gezeigt hat. Mit dabei der SHS und natürlich die Traumpfade. Ich werde mit klein Laila, meine Malamute Hündin, die noch einmal besuchen 😉
Allerdings ging es mir auch um die Situation vor Ort, wie die Infrastruktur und die Menschen, die völlig von den Besuchermassen überlaufen werden.
Wünschen euch noch viele schöne Wanderungen mit den 2 Hübschen 😉
Thx Mad
Vielen Dank für Deinen Kommentar. Die Situation ist in der Tat für die Ahnwohner wohl eher stressig. Dein Beitrag über die Geierlay hat mir ebenfalls gut gefallen. Wir kommen hoffentlich nochmals in die Region zurück, um den ein oder anderen Traumpfad zu wandern
Viele Grüße
Martina, Dayo und Suri
Was für unglaublich tolle Bilder und Hunde! Sehr sehr schöner Beitrag, weiter so!
Vielen Dank, liebe Nicoletta, das freut mich sehr!
Viele Grüße
Martina
Hallo Martina,
wieder ein ganz toller Bericht! Besonders über dein Querfeldein – Abenteuer musste ich schmunzeln. Und dann die Enttäuschung mit der Hängewurst – da habe ich echt mitgefühlt 😉 Deine Hund sind wirklich unerschrocken und haben großes Vertrauen in dich. Bobby wird aber auch immer mutiger und ist sogar schon über eine kleine Hängebrücke im „Weltwald“ im Harz gegangen. Vielleicht wagen wir uns demnächst mal an die Geierlay….
Liebe Grüße von Andrea
Liebe Andrea,
dass mit der Wurst war ein echter Schlag … 😉 … das freut mich, wenn Du Spaß an meinem Beitrag hattest. Die Baumüberquerung war wirklich nicht ganz einfach und eine furchtbar schmutzige Angelegenheit.
Ich bin gespannt, wann ihr die über die Brücke geht und freue mich schon auf die Fotos!
Viele Grüße
Martina