Endlich ein Sonntag ohne Regen, ohne graue Wolken. Dafür aber mit angenehmer Winterkälte. Wir machen uns auf, um einen Ort zu besuchen, der bereits seit 2.500 Jahren besiedelt ist – die Keltenwelt Glauberg.
Inhalt:
Keltenwelt am Glauberg mit Hund
Ende der 1990er Jahre wurden am Glauberg drei keltische Gräber aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. ausgegraben und dabei auch die Statue eines Keltenherrschers gefunden. Da diese Funde bisher einzigartig sind, gelten sie weltweit als wissenschaftliche Sensation und haben die Gemeinde Glauburg am Rande des Vogelsberges über alle Grenzen hinaus bekannt gemacht.
Und warum soll gerade das nun ein guter Ort für einen Ausflug mit Hunden sein? Nun, auf der Homepage der Keltenwelt werden auch Hunde explizit eingeladen und zwar vom Museumshund und Maskottchen „Watson, der Hund“. Vierbeiner sind im archäologischen Park willkommen – sie müssen allerdings an der Leine bleiben und dürfen nicht in die Museums-Ausstellungen.
Außerdem spielten natürlich auch in grauer Vorzeit Tiere bereits eine große Rolle. Viele hatten einen festen Platz in der Mythologie. Bei den Kelten waren Pferd und Hund offenbar auch durch entsprechende Gesetze geschützt und Misshandlung sowie Diebstahl wurden mit schweren Strafen geahndet.
Keltenwelt am Glauberg – das Geheimnis der Stäbe
Schon auf dem Parkplatz ist klar, dass sich hier in den letzten Jahren Einiges geändert hat: Was 2008 bei meinem letzten Besuch noch „nur“ ein archäologischer Park mit einem kleinen „Informationsbüdchen“ war, hat sich heute zu einem ausgewachsenen Museum gemausert.
Eine recht „steife Brise“ weht uns ins Gesicht, und der erste Blick fällt auf die elf Holzstäbe (siehe Titelbild), die anscheinend einfach mal mitten in der Landschaft stehen. Was diese Holzstäbe zu bedeuten haben, weiß 2.500 Jahre später keiner so genau – auch nicht, ob die Holzstäbe überhaupt so lang waren oder nicht.
Bei den Ausgrabungen fand man nur hölzerne Überreste, aus denen hervorging, dass es diese Stäbe wirklich gab. „Von Kalender bis Hütte – alles ist möglich“, erklärt mir ein paar Tage später Kerstin Wald vom Museum Keltenwelt am Glauberg am Telefon. Ich hatte dort angerufen, weil ich irgendwie gar keine Informationen über jene mystischen Holzstäbe finden konnte. In einem ausgesprochen lustigen Telefonat erklärte mir Frau Wald, dass auch die Archäologen nicht wissen, wozu diese Stäbe benutzt wurden.
Dayo und ich machen uns erst einmal auf den Weg zu den mysteriösen Stäben und erklimmen den Hügel, auf dem wir einen wunderbaren Rundumblick genießen – auch auf das futuristische Museumsgebäude, das sich an den Hang drückt.
Mir gefällt das Gebäude ausgesprochen, aber Thomas findet, dass es ein „Klotz“ ist und die Hunde sagen gar nichts. Das Museum selbst beschreibt es als einen „der spektakulärsten Museumsbauten Deutschlands“.
Soweit ich das verstanden habe, stehe ich auf dem wiederaufgeschüttete Grabhügel 1, der sich in einem komplexen Grabensystem befindet, in dem 1996 auch die keltische Sandsteinstatue ausgegraben wurde.
Langsam wird es auch den Hunden richtig kalt, und wir machen uns in die andere Richtung auf – weiter den Glauberg rauf, der u.a. auch aufgrund seines Klimas und seiner Windstille (na hoffentlich) ein sehr begehrter Siedlungsplatz in den vergangenen Jahrtausenden war.
Keltenwelt am Glauberg – Spaziergang durch den archäologischen Park
Während ich es ja vorziehe, erst einmal los zu marschieren, möchte Thomas immer gerne vorher ALLES lesen, was an Informationen geboten wird … 😉 …
Dann geht es erst einmal ein Stück den Berg (na gut, es ist vielleicht auch nur ein Hügel) hoch. Die keltischen Anlagen verfielen ab dem 4. Jahrhundert vor Christus und der Glauberg erlangte erst im Mittelalter wieder Bedeutung. In dieser Zeit wurde das Plateau als staufische Reichsburg Glauburg ausgebaut.
Auf unserem Weg zum Plateau hinauf kommen wir dann auch an vielen mittelalterlichen Überresten vorbei und auch an weiteren Informationen rund um das frühere Leben auf dem Glauberg.
Dann haben wir es auf das Plateau geschafft und stehen mitten in der Natur.
Und tatsächlich: Hier auf dem Plateau herrscht fast Windstille, und ich kann mir gut vorstellen, dass es derer zu Glauburgs einst hier recht gut gefallen haben muss. Von hier oben hat man jedenfalls einen tollen Ausblick auf Vogelsberg & Co.
Ohne all diese Gedanken haben die Hunde auch ihren Spaß. Obwohl: Vielleicht spürt Dayo ja doch die geschichtsträchtige Vergangenheit der Mauerreste, auf denen er so hochherrschaftlich thront.
Wir umrunden das Plateau entlang der Reste der mittelalterlichen Mauer aus einer längst vergangenen Zeit.
Die gesamte Keltenwelt am Glauberg ist ein beliebtes Ausflugsziel – neben vielen Familien sind auch viele Hunde mit ihren Zweibeinern unterwegs. Natürlich haben wir die Hinterlassenschaften von Dayo und Suri eingesammelt.
Es fehlt auf dem Plateau allerdings an Mülleimern – auch bei den vorhandenen Sitzbänken gab es keine. Das Plateau haben wir gemächlich umrundet und überquert und waren dabei knappe 1,5 Stunden unterwegs.
Das Museum haben wir (leider) nicht besucht. Es wäre für die Hunde im Auto zu kalt geworden.
Weitere Informationen
- Die Keltenwelt am Glauberg liegt zwischen der Wetterau im Westen und dem Vogelsberg im Osten und ist rund 30 Kilometer vom Ballungsraum Frankfurt entfernt.
- Hunde sind im archäologischen Park an der Leine willkommen – im Museum leider nicht.
- Der Eintritt in die Keltenwelt am Glauberg kostet für Erwachsende 7 Euro pro Person. Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren zahlen 3 Euro. Hunde sind kostenfrei.
- Der archäologische Park ist immer frei zugänglich (bei Tageslicht)
- In der Saison werden Führungen und zahlreiche andere Veranstaltungen (drinnen und draußen) angeboten.
[…] Du einen Ausflug zur Keltenwelt am Glauberg machst, plane ausreichend Zeit ein, damit Du auch einen Spaziergang durch den archäologischen Park […]