Urlaub mit dem Wohnmobil ist meine Sache ja nicht so. Ich freue mich daher, dass ich heute einen Gastbeitrag von Sabine veröffentlichen darf, die einen Roadtrip mit Hund nach Frankreich und Italien in einem Campervan gemacht hat.
Inhalt:
Vorbereitung für den Roadtrip mit Hund
Wir – das sind Corinna (42) und Sabine (39) sowie unser „kleines, einjähriges Hundekind“ Sara (griechische Alopekis-Kokoni-Mischlingshündin aus einer Tierauffangstation in Ungarn, die wir im November 2022 bei uns aufgenommen haben) – haben im Mai diesen Jahres das Abenteuer gewagt, auf einen Roadtrip mit Hund durch Frankreich und Italien zu gehen – und das auf engstem Raum in einem Campervan.
Ein 6,25 Meter langer Campervan Van 620 war schnell bei Ahorn Camp in Dietzenbach gemietet. Da wir von früheren Camping-Urlauben noch reichlich Geschirr, Besteck und Kochtöpfe hatten, haben wir darauf verzichtet, die Ausstattung anzumieten, denn das ist gegen Aufpreis natürlich auch möglich. Hunde sind erlaubt. Der Van muss am Ende der Tour nur frei von Hundehaaren übergeben werden.
Saras Platz war schnell gefunden … 😎 … auch wenn es aufgrund der eingeschränkten Fläche gar nicht so viel Auswahl gab, hat sie natürlich den „besten“ Platz bekommen – und zwar auf dem zusammengeklappten Tisch und der Sitzbank im Essbereich. Auf die Isoliermatte für Autofrontscheiben haben wir noch eine Decke gelegt und darauf dann Saras Hundekörbchen gestellt. Das war während unserer Reise quasi ihr Thron.
Die grobe Routenplanung für unseren Roadtrip mit Hund mit Start- bzw. Zielpunkt in Rodgau sah wie folgt aus:
- Kirchheimbolanden (Deutschland)
- Nancy (Frankreich)
- Chaource in der Nähe von Troyes (Frankreich)
- Orléans (Frankreich)
- Bourges (Frankreich)
- Montpellier (Frankreich)
- Saint-Cyr-sur-Mer (Frankreich)
- St. Tropez (Frankreich)
- Menton (Frankreich)
- Asti (Italien)
- Gardasee (Italien)
- Südtirol (Italien)
- Farchant (Deutschland)
Damit wir auch ja nichts vergessen, haben wir im Voraus Packlisten erstellt – nun ja. Wahnsinn, was da alles draufsteht und was wir alles so mitgenommen haben. Davon haben wir ungefähr zwei Drittel unbenutzt wieder mit nach Hause gebracht … 😉 …
Start in den Urlaub mit kleinen Anlaufschwierigkeiten
Am 17. Mai 2023 ging es dann endlich los. Unser erstes Übernachtungsziel sollte Kirchheimbolanden in Rheinland-Pfalz sein, weil wir zum einen die Weinberge sehr schön finden und dort beim Griechen zum Abendessen gehen wollten.
Unser Plan war es, die erste Nacht noch auf deutschem Boden zu verbringen, damit wir uns mit dem Campervan für unseren Roadtrip mit Hund bequem „eingrooven“ können. Das hat allerdings nicht wirklich geklappt. Der über die App Park4Night von uns ausgesuchte Stellplatz erwies sich leider als Flop, weil wir uns dort überhaupt nicht wohlgefühlt haben.
Wir sind dann weiter bis nach Frankreich gefahren und haben direkt hinter der Grenze auf einem betonierten Parkplatz „frei=gratis“ vor einer Schule und einer Kirche gestanden. Super, denn auch bei den Franzosen ist der 18. Mai 2023 ein Feiertag – und das bedeutete: keine Kinder, die morgens an den Van klopfen würden! Dass die Kirche alle halbe Stunde läutet, hatten wir allerdings nicht bedacht … 🙈 … Die erste Nacht war daher unruhig, unbequem, kalt und gänzlich ungewohnt.
Von Nancy über Troyes nach Orléans
Egal – nach dem ersten Kaffee, gebraut auf dem Gaskocher im Van, und der ersten Gassirunde mit Sara über den Schulparkplatz sollte die Stadt Nancy das Ziel des Tages sein. Die lothringische Stadt gilt als Hauptstadt des französischen Jugendstils und hat uns mit seiner wunderschönen Innenstadt, dem beindruckenden Place Stanislas sowie einem guten und vor allem bezahlbaren Parkplatz sehr überrascht.
On top gab es dazu warmes Wetter! T-Shirt Wetter! Doch wir wollten nicht an einem Feiertag in einer Großstadt auf einem Großstadtparkplatz über Nacht stehen, obwohl der Parkplatz das durchaus hergegeben hätte. Wir waren zudem noch zu sehr mit Vorurteilen behaftet – wegen Diebstahl, Einbruch, Vandalismus etc.
Da ich am 19. Mai Geburtstag hatte und wir immer das Wetter im Auge behalten wollten, entschieden wir uns, noch nicht gen Süden zu fahren, sondern grob die Bretagne mit dem Mont St. Michel anzupeilen (wo wir letztendlich allerdings nie gelandet sind). So fuhren wir erstmal weiter ins Dörfchen Chaource, das für seinen Weichkäse aus leicht gesalzener Kuhmilch bekannt ist, und in der Nähe von Troyes liegt.
Was soll ich sagen? Die Landschaft dort hat mich sehr stark an Mississippi oder Tennessee in den USA erinnert. Für mich ein Traum. Aber warum sind wir eigentlich in diesem winzigen Ort gelandet, wo es nur den berühmten Käse gibt? Weil dort zur selben Zeit die Chefin meiner Freundin einen Partnerstadt-Besuch von Eppertshausen gemacht hatte. Und wer klopfte dann früh morgens an unsere Van-Türe? Die Chefin mit zwei Croissants und einer Packung Mon Chérie.
Nach unserer Morgenroutine – Hund füttern, Gassi gehen und einen Kaffee für uns – ging es in Richtung Orléans. Weil ich als Südstaaten-Fan der USA bereits in New Orleans war und dachte, das könnte doch passen. Und wie es passte! Wir hatten einen gratis Stellplatz hinter einer Turnhalle und einem Spielplatz, der zentral zur Innenstadt lag sowie sicher und schön ruhig war.
Orléans hat uns mit der wunderschönen Kathedrale, den tollen Geschäften und der Sauberkeit in der ganzen Stadt beeindruckt. Ein Grund wiederzukommen. Als Frühstück (um 15 Uhr … ,-) …) gab es für uns lecker Paella und frische Fallapfel vom Marktstand unterhalb der Reiterstatue von Jeanne d’Arc Reiter-Statue. Unsere Sara musste sich mit einem Kau-Stängelchen zufriedengeben. Uns hat es in der Stadt, die Jeanne d’Arc einst von den Engländern befreite, gut gefallen. Es ist ein junge und sehr lebhafte Universitätsstadt, in der es sich sicherlich gut leben lässt.
Von Bourges über Montpellier an die Côte d’Azur
Die Wetterapp prognostizierte für die nächsten Tage ein von Großbritannien kommendes Tief mit Regen über der Bretagne. Kurzerhand entschieden wir uns, nun das Steuer auf Süden zu drehen. Anstatt zum Mont St. Michel zu fahren, setzten wir unseren Roadtrip mit Hund nun in Richtung Côte d’Azur und steuerten zunächst Bourges an.
Und so befanden wir uns plötzlich geografisch genau im Zentrum Frankreichs. Bourges hat eine prächtige Kathedrale, die für mich eine der tollsten war, die ich bisher gesehen habe. Sie erinnerte etwas an eine „Herr der Ringe“-Szene aus der Zwergenstadt Khazad Dum – mit mächtig hohen Säulen und ein Chor sang zuweilen auch – der Klang war bombastisch.
Kurz vor Bourges entdeckten wir vorher jedoch noch das verschlafene Örtchen Souvigny-en-Sologne mit einem wahnsinnig schönen Antiquitätenladen, in dem wir ruckzuck 100 Euro ausgegeben haben. Sara interessierte sich nicht besonders für unsere Einkäufe. Sie fand den Hinterhof des Ladens mit freilaufenden Gänsen und ausgelegtem Katzenfutter viel besser.
Leider verpassten wir dort einen super gratis Stellplatz, der etwas außerhalb dieses Ortes an einem Teich am Waldrand lag. Ich ärgere mich bis heute, dass wir dort nicht genächtigt haben und stattdessen hinter Bourges bei Faverdines am See La Chaillance einen Solostellplatz weitab aller Zivilisation fanden.
So schön dort der abendliche Blick in rosaroter Sonnenstimmung auf den einsamen See auch war – es gab dort sogar eine gratis Toilette und fließend Wasser zum Abwaschen und Auffüllen unseres Frischwassertanks -, ich fürchtete mich doch in der Nacht etwas. Auf Sara ist in dieser Beziehung kein Verlass – sie ist ein schlechter Wachhund und mit einem beseelten Schlaf ausgestattet, den ich mir nur „erträumen“ könnte, wenn ich hätte träumen können …
Bezüglich der Sprache hatten wir übrigens fast keine Probleme. Wir hatten uns einige französische Sätze zurechtgelegt, mit denen wir bestens klarkamen. Mein Wissen aus vier Jahren Französischunterricht in der Schule war mir aus unerfindlichen Gründen leider abhanden gekommen … aber entgegen aller Befürchtungen: die Franzosen sahen offenbar unser Bemühen und ließen uns sprachlich keineswegs am langen Arm verhungern.
Am Morgen nach unserer Seeübernachtung entschieden wir uns, für unseren Roadtrip mit Hund Montpellier als Tagesziel anzusteuern – genauer gesagt den Stadtteil Palavas-les-Flots. Eine lange Etappe über Bundesstraßen quälte uns, da wir an Maut sparen wollten und genug Zeit hatten – schließlich noch immer knapp 1,5 Wochen.
Wir erreichten diesen für uns eher nicht so schönen Küstenort erst am Abend kurz vor Schließung des Campingplatzes Area Sosta Palavas Les Flots und bekamen noch einen Stellplatz an einer viel befahrenen Straße. Der Stellplatz war asphaltiert, was mit Hund und „Dreck“ immer ein Minibonuspunkt ist im Vergleich zu einem Sandparkplatz. Der Platz war nachts mit Wachpersonal abgesichert und verfügte über einen ausreichend hohen Zaun um den kleinen Yachthafen herum.
Am Strand durfte Sara zum zweiten Mal in ihrem Leben Meer (das erste Mal war es die Nordsee in Brunsbüttel) an den Pfoten spüren. Sie verstand aber nicht, warum sich das Wasser erst auf sie zu bewegte und sich dann wieder zurückzog – und das immer wieder. Das war ihr doch noch sehr unheimlich – zudem war es bereits am Dämmern.
Für sie war alles in diesem französischen Küstenort sehr aufregend – die tausend Gerüche, das Salzwasser, der Hauch von Fisch in der Luft, die Sonnencreme am Boden, Eis-Kleckerstellen am Straßenrand, Algen gemischt mit Treibgut am Strand, streunende Katzen und abertausend krächzende weiße Möwen. Und das, wo sie doch nur Tauben, Krähen, Amseln und Wildgänse von unseren Feldern gewöhnt war.
Sie konnte ja nicht ahnen, dass Montpellier die „allerunterste Kategorie“ an Luxusbuchten sein würde, die wir noch erreichen sollten. Im Gegensatz zu Sara fanden wir Montpellier einfach nur schrecklich. Deswegen waren wir auch früh wieder auf den Beinen, um uns etwas weiter östlich am Plage du Grand Travers mit Hund am Strand ein Sonnenbad zu gönnen.
Aufgrund der miserablen Bewertungen in der Park4night-App (mit Einbrüchen in Womos auch am helllichten Tag) konnten wir dort nicht wirklich entspannen und auch nicht lange verweilen, weil unser Campervan hinter den Dünen stand und damit außer Sichtweite.
Auf der Weiterfahrt ging nun aber für uns ein das Drama los – Straßen so eng, dass man mit einem normalen Fahrzeug schon zum Schleichen verdammt war. Hohe Bordsteine. Geschwindigkeitshubbel und teilweise doppelspurige Kreisverkehre. Das verlangte uns einiges an fahrerischem Können ab. Zu guter letzt gab es auch noch viele Brücken und Unterführungen – auch Tunnel – mit Höhenbeschränkungen, die aus unserem Van ruckzuck ein Cabrio gemacht hätten, wenn wir nicht nach dem 4-Augen-Prinzip gefahren wären.
Selbst die normalen Supermärkte hatten höhenbeschränkte Parkplätze! Uns dämmerte langsam, dass die Idee, im Rahmen unseres Roadtrips mit Hund auch die Côte d’Azur anzusteuern, eventuell nicht die beste Idee war. Aus diesem Grund ließen wir auch Marseille links liegen, nachdem wir uns durch Montpellier und andere Orte durchgequält hatten.
Saint-Cyr-sur-Mer, Saint Tropez und Menton
Am Tagesende erreichten wir dann aber doch ohne irgendwelche Schäden Saint-Cyr-sur-Mer. In der Allée des Pins fanden wir am Straßenrand ein schattiges, großzügiges Plätzchen zum Parken – und nächtigen. Jedoch kostete uns das reine Parken 30 Euro. Für die zweite Strandreihe und Zentrumsnähe bei gepflegter sicherer Umgebung war dies jedoch vertretbar für uns.
Dann kam jedoch erst einmal ein Schock – alle Strände waren für Hunde gesperrt. Und leider waren diese Strände nur zu traumhaft! Wir unterhielten uns im Restaurant mit einem Kellner und fragten nach einem „Hundestrand“. Er meinte, die Strände hier könne man jetzt noch nutzen, weil wir uns noch in der Nebensaison befinden würden. Am nächsten Tag taten wir das dann! Und bekamen prompt einen Platzverweis von einer örtlichen Strandpatrouille.
Des Kellners Information entpuppte sich als Falschinfo. Die Dame vom Ordnungsamt war mit dem Fahrrad und sprach sehr gut Englisch. Ich witterte ich meine Chance, bat höflich um Verständnis und dass wir unserem Baby doch nur schwimmen beibringen wollten. Außerdem seien wir das erste Mal hier und die Stadt sei so toll … vor allem Saras süßer Blick sorgte dafür, dass sie uns einen tollen Geheimtipp gab, wo wir mit Sara ins Wasser gehen konnten.
Wir mussten nur 15 Minuten zu Fuß gehen und erreichten über eine schmale Treppe nach unten einen Kieselstrand mit seichten, nicht scharfkantigen Klippen, die treppenartig ins Meer führten – eine Stelle, an der mir das Wasser nur bis zum Bauchnabel stand. Ein kleiner Fels weiter im Wasser war unsere rettende Insel. Wir konnten Sara hier bedenkenlos ihre ersten Schwimmversuche machen lassen. Mit Erfolg, wenn auch noch nicht mit großer Begeisterung (seitens Sara).
Auf diesem „Inselstein“ befand sich jedoch auch das Zuhause eines Oktopusses, der die Körpergröße einer mittleren Pizza hatte und gut getarnt war. Wir hatten mit ihm den Deal „du tust uns nix, wir dir nicht“. Müde von diesen tollen Erfahrungen im glasklaren Mittelmeer, liefen wir zum Auto zurück, um uns für die Nacht fertig zu machen. Auf dem Weg dorthin trafen wir noch Mr. Echse, der ziemlich zahm auf seinem Mauervorsprung die letzten Sonnenstrahlen genoss – und meine Streicheleinheiten über dessen Kopf. Sara wollte nicht näher zu ihm hin. Der sah ja auch gefährlich aus mit den Stacheln!
Am Abend aßen wir noch die weltbeste Pizza am Place Portales und trafen dort unverhofft auf die Statue de la Liberté wie sie auch im Hafen von New York thront. Ich fühlte mich immer wohler in Frankreich, trotz der unmöglichen Verkehrsführung und den wenig hundefreundlichen „offiziellen“ Stränden.
Unser Roadtrip mit Hund ging nun ohne funktionstüchtige elektrische Treppe in Richtung St. Tropez weiter, denn die hatten wir uns an einem der vielen hohen Geschwindigkeitshubbeln in Schrittgeschwindigkeit leider schrottreif gefahren. Nach zwei erfolglosen Anfahrten zu Parkplätzen (es gab jeweils eine Höhenbeschränkung, die nicht in der App mitgeteilt wird) wurden wir am Plage de Pampelonne, der sich südlich von St. Tropez feinsandig am Mittelmeer entlang zieht und zu den schönsten Stränden an der Côte d’Azur gehört, mit einem tollen Stellplatz belohnt.
Und wie! 27° C Grad, ein noch recht frisches Mittelmeer und – man mag es kaum glauben – Hunde am Strand (wenn auch angeleint 😉) erlaubt. Wir hatten unsere Traumbucht gefunden. Schnell war die Leine ab, das Stöckchen im Wasser und Sara nach einer halben Stunde mit Freude und Spaß am Schwimmen. Ich holte mir hier auch den ersten Sonnenbrand – am Rücken – vom Stöckchen aufheben und spielen mit dem Hund!
Da ich mir in Saint Cyr bereits Schnorchel und Taucherbrille angeschafft hatte, nutzte ich diese auch dort im sauberen und glasklaren Meerwasser. Wir waren absolut begeistert. Direkt neben unserem Camper stand übrigens ein anderer Camper mit Hanauer Kennzeichen. Die Welt ist scheinbar wirklich zu klein … 😉 …
Wir standen hier zwei Nächte und zahlten dafür insgesamt 40 Euro – Trinkwasserversorgung, Grauwasser- (Abspül- und Zahnputzwasser vom Waschbecken) sowie Schwarzwasser(Bordtoiletteninhalt)-Entsorgung inklusive. Es gab zwar Duschen, aber die waren nicht sauber. So nutzten weiterhin die Außendusche, denn kaltes Wasser waren wir mittlerweile schon gewöhnt.
Natürlich waren wir auch in St. Tropez und bekamen einen kostenlosen Stellplatz am Straßenrand, sodass wir zu Fuß in die Stadt laufen und die sündhaft teuren Yachten begutachten konnten. Hier wird Luxus, Jetset, Sehen und Gesehen werden großgeschrieben. Herrlich!
Als es über Nacht gewitterte und auch der nächste Tag regnerisch und bewölkt bleiben sollte, entschieden wir uns, nach Menton zu fahren – Cannes und Nizza ließen wir bewusst aus, denn es ist schier unmöglich in diese belebten und beliebten Städte mit einem 6,20 Meter langen „Bus“ zu fahren, geschweige denn dort zu parken – zumindest für uns. Wer diese Städte sehen will, ist mit einem Städtetrip per Flugzeug und öffentlichen Verkehrsmitteln bestens bedient. Wahlweise noch mit Mietwagen. Aber nicht mit Van und schon gar nicht mit vielleicht noch längeren Fahrzeugen.
In Menton fanden wir am Yachthafen ganz in der Nähe des Strandes und der Promenade einen öffentlichen Parkplatz (Promenade de la Mer) an einem Kreisel mit Parkanlage in der Mitte. Dort blieben wir über Nacht, wurden jedoch am nächsten Morgen vom örtlichen Reinigungsdienst aus dem Schlaf gerissen. Sie putzten mit der Kehrmaschine lautstark um uns herum. Menton selbst ist ein wirklich wunderschönes Örtchen. Nette Geschäfte, tolle Bars, eine bunte Stadtfassade mit Palmen gesäumt. Das Wetter belohnte uns dort mit konstant sommerlichen Temperaturen. Für Sara war es schon fast zu heiß.
Zurück nach Hause über den Gardasee und Südtirol
Menton liegt nahe der Grenze, so dass wir schnell in Italien waren. Wir hatten uns einen Agriturismo-Parkplatz in der Nähe des Ortes Asti via park4night herausgesucht. Die Besitzerin des Wein- und Grappa-Gutes Rovero sprach perfektes Englisch und wir wir hatten so keinerlei Sprachprobleme.
Der Gutshof war für uns wie ein Sechser im Lotto. Die Familie Rovero baut dort schon seit Generationen Wein an und vertreibt ihre Erzeugnisse international – ein richtiges Familienunternehmen unter italienischer Sonne in der Toskana. Obwohl die Besitzerin maximal drei Camper aufnimmt, waren wir in der glücklichen Lage, das Areal alleine nutzen zu können, da die Gutsfamilie selbst mit Vorbereitungen eines Festes beschäftigt war.
Für 30 Euro konnten wir einen Pool, eine Parkanlage, warme Duschen, renoviertes WC, die Tastingschränke für Wein und Grappa sowie die herrliche Sommersonne ganz alleine genießen. Und Sara durfte ohne Leine freilaufen. Gern wären wir hier noch länger geblieben, doch aufgrund einer Hochzeit am nächsten Tag war das Gut leider ausgebucht.
So ging es für uns am nächsten Tag weiter und zwar zum südlichen Teil des Gardasees, der uns nach einem kurzen „Durchfahrts-Wow“ doch aufgrund der Bevölkerungsdichte nicht gefiel. Wir fuhren weiter nach Nordgarda, wo uns Arco mit einem tollen Eisladen und dem schönen Aussichtspunkt Castello di Arco überrascht hat.
Dort nächtigten wir erneut auf dem sehr gepflegten Agriturismo-Stellplatz Agricampeggio Le Corniole in Sottomoscal, der uns mit 40 Euro allerdings sehr teuer vorkam. Aber die Besitzer waren sehr freundlich und alle Anlagen waren neu gebaut – inklusive Pool und Weintastingmöglichkeit.
Allerdings hat uns der Agri-Stellplatz in Asti um Welten besser gefallen. Aber egal – für uns hatte jetzt der letzte Teil unsere Reise begonnen, und wir fuhren über Kaltern (eine Übernachtung) direkt weiter zur Seiser Alm. In „Seis/Siusi“ standen wir mit unserem Van direkt unter der „Seiser Alm-Bahn“ und konnten eine herrliche Sonnenuntergangsstimmung genießen.
Unser Plan, auf der Alm zu nächtigen, funktionierte aufgrund schwerer Gewitter in Kombination mit Hagel leider nicht, da wir Sommerreifen hatten. Aber wir hatten ja einen schönen Stellplatz, auf dem wir zwei Tage blieben, an denen wir herrliche Wanderungen unternommen haben.
Wer die Alpen und Wandern mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Sara entwickelte sich in der kurzen Zeit zu einem waren Seilbahn-Profi und kann jetzt alleine ein- und aussteigen, obwohl sich das Ding bewegt. Und auch das Tragen eines Maulkorbs (Pflicht in Gondeln) ist kein Problem für sie.
Und dann waren wir auch schon wieder in Deutschland, wo wir in unserem Lieblingsort Farchant bei Garmisch Partenkirchen den letzten Stopp auf unserem Roadtrip mit Hund gemacht haben. Wir ließen uns im Hofbräuhaus erst einmal die Haxe schmecken. Dann fanden wir am Sportplatz einen wunderbaren Stellplatz mit Kuhglockengebimmel.
Morgens wurden wir von Kühen geweckt, die direkt an unserem Fahrzeug vorbei auf eine neue Weide getrieben wurden. Farchant ist ein Dorf, das alles hat. Auch ein Warmwasserschwimmbad was Campern auch eine warme Dusche gegen Eintrittsgeld gibt. Wir würden zu gerne hier wohnen. Die Zugspitze immer im Blick.
Nach einer Wanderung zur Berggaststätte Sankt Martin, wo wir nach einer missglückten Kramerspitz-Begehung einkehrten, brach der letzte Urlaubsabend an. Und den verbrachten wir bei unserem Farchanter Lieblingsitaliener, dem Ristorante „Da Giovanni“. Am nächsten Morgen ging es dann in Richtung Heimat.
Roadtrip mit Hund nach Frankreich und Italien – Fazit
Wir hatten – trotz vieler Herausforderungen – einen schönen Urlaub. Es hat Spaß gemacht, durch Frankreich und Italien zu reisen (auch wenn es manchmal auch ziemlich anstrengend war).
Beim nächsten Mal würden wir auf jeden Fall ein kürzeres und vielleicht sogar niedrigeres Fahrzeug wählen. Oder vielleicht doch lieber eine Ferienwohnung mieten, wenn das Ziel Südfrankreich und/oder Italien sein soll.
In Nordfrankreich ist ein größerer Campervan überhaupt kein Problem , da man nirgends Probleme mit dem Parken und Freistehen hat. Der Hund hat keineswegs gestört, und Sara fand es überhaupt nicht schlimm, so durch die Gegend gefahren zu werden und immer neue Ort erschnuppern zu können. Und auch die Hundehaare haben wir alle entfernen können …
Text + Fotos: Sabine Voltz
[…] hat bereits im im vergangenen Jahr einen tollen Gastbeitrag geschrieben. Heute berichtet sie über ihren diesjährigen Urlaub in der Normandie und Bretagne mit […]
Ich find euren Blog total toll! Ich bekomme immer blöde Sprüche zugejubelt, wenn ich sage, dass ich in eine hundefreundliche Gegend fahren muss. ich würde mich ja total abhängig machen blabla .. Dabei ist es nichts anderes, ob du jetzt in ein Hundehotel reist oder in ein Familienhotel, wo die Kinder noch Programm kriegen.
Hallo Eva,
vielen Dank. Das freut mich sehr, wenn dir mein Blog gefällt!
Herzliche Grüße
Martina
Super geschrieben, sehr kurzweilig und ansprechend
♥️
Vielen Dank, das gebe ich sehr gerne an Sabine weiter.
Herzliche Grüße
Martina