Von der Stadtführung in Ahrweiler und der Wanderung auf einem Teilabschnitt des Rotweinwanderwegs während des Reiseblogger-Wochenendes habe ich Euch bereits berichtet. Obwohl einige von Euch vermuteten, dass der Rotweinwanderweg nur deshalb diesen Namen trägt, weil man auf dieser Wanderung ständig Wein trinkt, muss ich Euch sagen, dass wir auf der gesamten Strecke keinen einzigen Tropfen Wein zu uns genommen haben. Aber natürlich haben wir das nachgeholt! Und da habe ich auch meinen neuen Freund, den Domina, kennengelernt!
Inhalt:
Das kleinste Weinanbaugebiet Deutschlands
Mit den rund 560 Hektar Anbaufläche zählt die Ahr-Region zu den kleinsten Weinanbaugebieten Deutschlands, in dem vor allem Rotweinreben angebaut werden. Schon die Römer sollen sich hier der Weinherstellung gewidmet haben. Wir lassen an diesem Samstagabend jedoch die Römervilla in Ahrweiler (die aus dem ersten Jahrhundert nach Christus stammt) rechts liegen und fahren nach Mayschoß, wo die älteste Winzergenossenschaft der Welt ihr Zuhause hat.
Am Fuße der Saffenburg gründete sich der Winzerverein 1868. Wir werden im Keller der Genossenschaft von Herrn Näkel (der auch selbst Mitglied und Weinbauer ist) begrüßt. Zur Begrüßung gibt es ein Glas Sekt und dann geht die Führung durch den historischen Felskeller los.
Im Weinkeller gibt es auch ein Weinbaumuseum, das über die bis heute schwere Arbeit in den Weinbergen, die an der Ahr meistens sehr steil an den Hängen liegen, Aufschluss gibt. Dann ist es soweit: Die Weinprobe kann beginnen.
Weinprobe mit ausgesuchten Ahrweinen
Auf uns warten sechs ausgesuchte Ahrweine. Ich bin generell eher eine Rotweintrinkerin, so dass mir die vorgestellten Weißweine zwar munden, ich mich aber für den Weißburgunder oder den Blanc de Noir nicht wirklich erwärmen kann.
Auf die Rotweine bin ich gespannt … deutsche Rotweine? Ich tendiere eher zu den geschmacksintensiven und schweren Rotweinen aus Spanien. Aber ich lasse mich ja gerne eines Besseren belehren … und wie ich eines Besseren belehrt werde! Der 2013er Frühburgunder und der 2013er 140-Jahre Jubiläumswein Spätburgunder sind gut – so hatte ich deutsche Rotweine nicht in Erinnerung. Dann kommt der Knaller. Der Domina!
Ja, der Domina ist ein Rotwein und ein verdammt guter noch dazu. Er ist eine Kreuzung der Rebsorten Spätburgunder und Portugieser. Und er schmeckt – ich bitte die Winzergenossenschaft Mayschoß und die Region Ahrtal um Verzeihung für diese Beschreibung – wunderbar spanisch! Der Domina ist es ein vollmundiger, warmer und gehaltvoller Rotwein. Ich meine zu schmecken, dass er auf dem Barrique-Fass gereift ist und bin ganz stolz, als Herr Näkel bestätigt, dass der Wein vom „Barrique geküsst“ wurde.
Herr Näkel hat uns mit launigen Wein-Sprüchen und interessanten Informationen rund um den Ahr-Wein und die Winzergenossenschaft ausgesprochen kurzweilig und gut unterhalten. Damit wir nicht alle nach den ersten zwei Gläsern vom Stuhl fallen, wurden wir darüber hinaus mit einem leckeren Buffet verwöhnt. Es war ein toller Abend – vielen Dank dafür!
So, eigentlich wollte ich Euch jetzt noch mein letztes Erlebnis aus dem Ahrtal schildern (in dem es um ein Geheimnis geht, das eigentlich nie eines war). Aber das passt jetzt gar nicht so in diesen Beitrag. Lange Rede, kurzer Sinn: Nächste Woche gibt es eben noch einen dritten Teil …
Ach so: So eine Weinprobe bei der Winzergenossenschaft Mayschoß funktioniert nur ohne Hunde. Die freuen sich aber hinterher darauf, wenn Ihr Euren (kleinen) Rausch mit einem nächtlichen Spaziergang an der frischen Luft reduziert … 😉 …
Meine Beiträge über das Bloggerwochenende im Ahrtal
- Der Regierungsbunker – Ausflug in die Zeit des Kalten Krieges
- Eine Stadtbesichtigung und eine Rotweinwanderung
Weitere Informationen
- Ich wurde von Rheinland-Pfalz Tourismus und Ahrtal-Tourismus zu diesem Wochenende eingeladen, die die Kosten für Unterbringung, Verpflegung und Führungen übernommen haben. Vielen Dank dafür – es waren wirklich wunderschöne Tage.
- Der Weinkeller und das Weinbaumuseum der Winzergenossenschaft Mayschoß können täglich besichtigt werden. Der Eintritt kostet drei Euro pro Person. Dafür gibt es am Ende auch ein Probiergläschen Wein. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Weinproben-Möglichkeiten, die für Gruppen der verschiedensten Größen angeboten werden.
- Wie bereits in meinem anderen Beitrag erwähnt, haben wir im Dorint Parkhotel Bad Neuenahr übernachtet. Hier sind auch Eure Hunde willkommen.
Meine Reiseblogger-KollegInnen haben auch über unser Wochenende. Ich habe deren Beiträge bereits in meinem ersten Beitrag verlinkt … aber hier kommen noch mehr Posts: Wellness-Bummler, Wellspa-Portal, Andrés Reiseblögle und ReiseReiser.