Der Westerwald wird oft als rau und ungemütlich beschrieben. Und nicht umsonst kennt jeder die ersten Liedzeilen von „Oh, Du schöner Westerwald. Über Deine Wipfel pfeift der Wind so kalt.“ Das tut er auch – der Wind. Allerdings ist das bei 26 Grad ziemlich angenehm. Dass aber auch ein Hauch von Lago Maggiore über den Westerwald weht, das glaubt Ihr mir vermutlich nicht.
Aber genauso ist es. Und ganz besonders, wenn man nach einem langen und grauen Winter auf den Frühling wartet und an einem der ersten, etwas wärmeren Frühlingstage nach Stahlhofen im WällerLand fährt. Stahlhofen gehört zur Verbandsgemeinde Westerburg und liegt am Wiesensee. Um diesen See herum führt ein Wanderweg, der ca. 6,3 Kilometer lang ist.
Startpunkt dieser Wanderung – nun ja, dieses Spaziergangs – ist der große Parkplatz an der Tourist-Information am Winner Ufer. Wir sind an diesem Mittag mitten in der Woche fast alleine und spazieren – mit Blick auf das kleine Örtchen Pottum – direkt am See entlang …
Das Herz geht mir in der Hosentasche auf. Gefühlt ist es für mich der erste schöne Frühlingstag des Jahres. Die Luft ist warm. Es ist noch fast kein frisches Grün an den Bäumen zu sehen, aber die ersten Vögel haben ihr Konzert angestimmt.
Es geht vorbei am Lindner Hotel Wiesensee …,
… in dem auch Hunde willkommen sind, auch wenn sie offensichtlich nicht auf die Liegewiese dürfen. Dayo stört das alles nicht besonders …
… er geht den interessanten Gerüchten am Seeufer nach und schaltet seine Ohren etwas auf Durchzug.
Der Wiesensee wurde 1971 neu angelegt und ist rund 80 Hektar groß. Die Idee, hier einen See anzulegen, kam nicht von ungefähr, denn bereits um 1270 war hier ein See angestaut, der aber im späten 18. Jahrhundert verlandete.
Der Teil des Wiesensee-Ufers, durch den wir gerade laufen, ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Rechter Hand grenzt der Golfclub Wiesensee an das Gebiet, der an diesem Mittag trotz des Sonnenscheins noch einen recht verlassenen Eindruck macht.
Wir spazieren weiter über winterverschlafene Wiesen, auf denen knorrige Bäume ihre spröden Äste in den blauen Himmel recken.
Vom unbefestigten Wiesenweg geht es nun auf den gut ausgebauten (offiziellen) Wanderweg.
Insgesamt gibt es auf dem Rundweg um den See so gut wie keine Steigungen. Dayo, Suri und ich genießen das milde Lüftchen und den Sonnenschein.
Während Suri sich eher für die gerade verschwundenen Mäuse am Wegesrand interessiert, erkundet Dayo den nächsten Bachzulauf …
Langsam, aber sicher verlassen wir das Naturschutzgebiet und gelangen direkt an den See, wo das Ufer aus gepflegten Wiesen besteht.
Im Sommer tobt hier der Bär, denn dieser Teil ist für Wasserport wie beispielsweise Segeln, Surfen, Baden freigegeben.
Etwas mehr als die Hälfte des Weges haben wir nun geschafft. Bevor es am Seeufer an Pottum vorbei geht, nehmen Dayo und Suri noch schnell eine Schnauze voll Wasser …
Je näher wir an den Ort Stahlhofen und unseren Ausgangspunkt kommen, um so mehr Menschen begegnen uns, die ebenfalls die Gunst des Wetters zu einem kleinen Spaziergang nutzen.
Wenn hier im Frühling alles frisch ergrünt ist, sind diese Ausblicke vermutlich gar nicht mehr so ohne weiteres möglich …
Der Weg von Pottum zur Tourist-Information am Wiesensee führt teilweise sehr nahe an der Bundesstraße entlang. Also, aufpassen, falls die Hunde nicht an der Leine oder Kinder mit von der Partie sind.
Und dann sind die 6,3 Kilometer auch schon fast geschafft. Noch ein kurzer Abstecher zum Wasser …
… ein letzter Blick über den See …
… und dann sind wir auch schon einmal rund um den See gelaufen.
Auch einfache Wanderungen machen natürlich Appetit auf Kaffee und Kuchen. Die Gelüste lassen sich im Café Seewies (direkt am Parkplatz am Winner Ufer) genießen. Wenn die Sonne scheint, lädt eine riesige Terrasse mit einem herrlichen Blick über den See zum Verweilen ein – das ist ja dann fast wie am Lago Maggiore. Oder?
Weitere Informationen:
- Für das Navi lautet die Adresse der Tourist-Information WällerLand/Wiesensee, Winner Ufer 9, 56459 Stahlhofen a.W..
- Der Rundwanderweg umfasst ca. 6,3 Kilometer und ist sehr leicht zu bewältigen. Er ist komplett barrierefrei.
- Der Rundwanderweg ist am Wochenende und an Feiertagen insbesondere bei schönem Wetter (und natürlich im Sommer) ziemlich überlaufen. Plant diesen Ausflug daher lieber an einem Wochentag.
- Im Bereich des Strandbades haben Hunde keinen Zutritt zum See. Ein Stückchen weiter entfernt hat aber keiner etwas dagegen, wenn die Hunde (vielleicht mit Euch zusammen) ein Bad nehmen.
- An sich gilt Leinenpflicht rund um den See.
- In der Tourist-Information (TiWi) gibt es neben zahlreichen Wander- und Ausflugsinformationen auch leckere regionale Produkte aus dem Westerwald zu kaufen. Diese werden unter dem Markennamen Kräuterwind geführt. Weitere Details über das WällerLand findet Ihr unter www.waellerland.de.
Welche überraschenden Ausflugsziele, die man nicht erwarten würde, gibt es bei Euch in der Nähe?
na so komme ich wenigstens auf meiner recherche auch mal zu dir ins westerland, stichwort camping und wiesensee. danke, ich habe genau die info gefunden, die ich gesucht habe. Bussi von Coffee und mir.
Meine Liebe,
vielleicht kommst Du tatsächlich auch mal persönlich hierher. Dann kann ich Dir zeigen, wie schön es hier im Westerwald ist.
Liebe Grüße
Martina