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Was dem einen Runtastic ist dem anderen FitBark

Was dem einen Runtastic ist dem anderen FitBark

Für Zweibeiner gibt es bereits seit geraumer Zeit FitnessTracker, wie Runtastic oder das NIKE FuelBand, mit denen Zweibeiner ihre körperliche Fitness „beobachten“  und ihre Aktivitäten aufzeichnen und auswerten können – und  dank moderner Smartphone Apps lassen sich die Ergebnisse dann auch wunderbar mit der entsprechenden Community teilen. Aber was haben Hunde in diesem Bereich bisher gemacht? Nichts! Sie laufen, toben, tollen, spielen und entspannen wie sie gerade wollen. Wo landen die Ergebnisse vom Ausdauertraining, von Agility und THS oder Mantrailing? Nirgends! Wer sagt mir, ob mein Hund sein tägliches Fitness-Soll erreicht hat. Keiner! Aber mit dieser Unwissenheit für Hund und Herrchen (bzw. Frauchen) ist jetzt bald Schluss. Denn jetzt kommt FitBark auf den Markt.

Foto: FitBark

Foto: FitBark

FitBark kommt in Form eines kleinen, farbigen Hundeknochens daher, das am Hundehalsband befestigt wird und dessen Technologie einen „aktiven Hunde-Lebensstil“ unterstützen und den Hundebesitzer auf eine Reise  durch die Welt der Hundeerziehung mitnehmen soll. Alle Daten werden auf eine passende App übertragen und zeichnen den aktuellen Fitnesszustand des Vierbeiners auf. Mit dem sogenannten BarkScore, kann der Fortschritt des Hundes gemessen werden. In der Theorie sollen alle Daten, die über einen Hund gesammelt werden, dazu dienen, dass der Zweibeiner bestens über den aktuellen Gesundheits- und Fitnesszustand seines Hundes informiert ist. Als Mitglied der FitBark Community kann die aktuelle Fitness des eigenen Vierbeiners auch mit der anderer verglichen werden. Im Laufe der Zeit soll sich dadurch eine lebendige und wachsende Plattform entwickeln, die neue Erkenntnisse zur Hundegesundheit und zum Hundeglück weltweit bringt. Die Erfinder des Fitness Trackers für Hunde sitzen in New York – wo sonst kommt man auch auf solche Ideen? – und sie nennen ihr Produkt „Hundeerziehung 2.0“.

Grafik/Foto: FitBark

Grafik/Foto: FitBark

FitBark kommt im Herbst 2013 auf den Markt. Derzeit läuft auf der amerikanischen Plattform Kickstarter eine FitBark-Kampagne. Hier kann das Produkt im Moment für 69 US-Dollar erworben werden. Im Verkauf wird es dann 99 US-Dollar kosten. Weitere Informationen unter www.fitbark.com.

Von Waschbären, Klimaanlagen und anderen Dingen - das Maritim Badehotel Bad Wildungen

Von Waschbären, Klimaanlagen und anderen Dingen – das Maritim Badehotel Bad Wildungen

Seit mehreren Jahren sind wir immer am letzten Juli-Wochenende zu Gast im Maritim Badehotel Bad Wildungen. Denn dann findet dort das große Show-Wochenende unseres Hundezuchtvereins statt, das in der Rhodesian Ridgeback-Szene als echtes Highlight gilt. In der traumhaften Kulisse des Bad Wildunger Kurparks treffen sich Jahr für Jahr Gleichgesinnte, um die (ebenfalls traumhaften) Hunde zu präsentieren und den neuesten Tratsch und Klatsch auszutauschen. Ein Großteil dieser Veranstaltungsteilnehmer wohnt dann natürlich auch in dem 4-Sterne-Hotel, das im längsten Kurpark Europas liegt. So auch wir! Und das zum vierten Mal in Folge. Bei der Reservierung bat ich daher darum, dass wir gerne das Zimmer 184 buchen möchten. Das hat tadellos funktioniert (die Dame am Telefon war sehr, sehr freundlich und hat unsere Daten aus den vergangenen Jahren ruckzuck „auf dem Schirm“ gehabt). Zimmer 184 gehört zur Comfort-Kategorie und ist damit um 10 Euro teurer als die sogenannten Classic-Zimmer. Dafür ist etwas mehr Platz vorhanden und – in diesem Jahr ganz besonders wichtig – verfügt es über eine Klimaanlage! Im Hotel befindet sich auch das über die Grenzen von Bad Wildungen hinaus bekannte „Vierbeiner-Reha-Zentrum“, daher ist man hier auf vierbeinige Gäste eingestellt.

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Wir erreichen das Maritim Badehotel Bad Wildungen gegen 18.00 Uhr und bei knapp 30° Grad Außentemperatur. Die Damen und der Herr an der Rezeption sind freundlich und zuvorkommend, so dass wir auch ganz schnell Zimmer 184 beziehen können. Dayo und Suri sind froh, sich endlich wieder ausstrecken zu können, stürzen sich aber erst einmal auf den Wassernapf, den ich sofort hinstelle (wenn wir mit den Hunden im Hotel übernachten, haben ich übrigens immer eigene Handtücher dabei – auf einem steht dann auch der Wassernapf, damit der Hotelteppichboden nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen wird). Es sieht fast so aus, als habe man das Bett etwas zur Seite gerückt, damit mehr Platz für die Hunde vorhanden ist. Zumindest lassen die Abdrücke auf dem Teppich drauf schließen … das Zimmer ist sauber, und es liegt sogar eine (zwar ältere) Ausgabe der BRIGITTE bereit. Der Fernseher stammt allerdings noch aus dem letzten Jahrhundert – bullig in Grau thront er auf der Minibar.

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Das Badezimmer ist ok – es gibt zwar ein paar Stellen (Fußleisten und unter dem Waschtisch), wo das Zimmermädchen vielleicht mal auf die Knie gehen müsste, um das zu putzen … 😉 … Auch könnten die Silikonfugen zwischen den Kacheln in der Badewanne mal erneuert werden. Insbesondere vor Kopf (wo sich Wasserhähne und der Duschkopf befinden) ist das Silikon sehr vergilbt. Außerdem ist die Halterung des Duschkopfes ausgeleiert. Er knickt immer nach unten ab.

Besondere Tücken weist auch die Klimaanlage auf. Nur derjenige, der bereits mehrfach im Maritim in Bad Wildungen übernachtet hat, weiß, dass die Klimaanlage auf + 30° Grad gedreht werden muss, damit sie anfängt zu kühlen. Diese Handhabung stört ja nur, wenn man nichts davon weiß … hahahaaa … in der ersten Nacht hat das auch alles wunderbar funktioniert. Die Temperaturen (und vor allem die Luftfeuchtigkeit) am Samstag haben dann in diesem Jahr alle Rekorde gebrochen. Um 18.00 Uhr waren es immer noch 34° Grad im Schatten! Thomas hat sich den ganzen Tag um Dayo und Suri gekümmert (und wohl auch die ein oder andere Pause auf dem Zimmer gemacht – es sei ihm auch gegönnt), während ich tapfer mit einer Vereinskollegin in einem Zelt den Infostand von „Club Elsa“ betreut habe … welch eine Wohltat, vor dem Gala-Abendessen im Ballsaal noch ein Stündchen im kühlen Zimmer „zu ruhen“. Ich finde es zwar nicht so besonders kühl im Zimmer, aber nach den Temperaturen draußen ist es wirklich eine Wohltat.

Dayo entspannt im Hotelzimmer

Dayo entspannt im Hotelzimmer

Dass die Klimaanlage an diesem Abend nicht oder nur sehr rudimentär arbeitet, stellen wir allerdings erst fest, als wir uns nachts zur Ruhe betten wollen. Na ja, das ist ja kein Problem. Thomas geht runter an die Rezeption und dann warten wir auf den Hotelmitarbeiter, der ca. 15 Minuten später an unsere Tür klopft, um uns zu sagen, dass die Klimaanlage heute Abend überlastet sei und dass sie schon im Laufe der Nacht wieder funktionieren würde. Hmm, ich habe mir ja bisher die Gabe behalten können, in fast jeder Situation schlafen zu können – so auch in warmen Zimmern. Die Hunde schlafen auch. Nur Thomas irgendwie nicht. Die Klimaanlage funktioniert die ganze Nacht nicht (brummen tut sie aber). Als Thomas beim Check-out die Klimaanlage dann reklamiert, wird ihm tatsächlich einfach gesagt: „Das ist ja auch keine Klimaanlage, sondern nur eine Belüftung!“ Wie bitte? Wurde die Klimaanlage in unserem Zimmer eventuell am Samstag ausgebaut, denn von Freitag auf Samstag (und auch in den vergangenen Jahren) funktionierte das „was auch immer das für ein Gerät ist“ ja als Klimaanlage ganz wunderbar. Außerdem hat der Hotelmitarbeiter des nächtens ja wortwörtlich gesagt: „Die Klimaanlage im Haus ist überlastet. Die wird im Laufe der Nacht irgendwann wieder funktionieren.“ Was ist das denn auf einmal für eine Geschichte mit der Belüftung (zumal sich ganz offensichtlich auch noch andere Gäste über den Ausfall der Klimaanlage beschwert haben). Es geht mir eigentlich nicht darum, ob mal die Klimaanlage defekt ist oder ausfällt (in diesem Fall ist das natürlich aufgrund der Wetterbedingung sehr blöd …) – das sind Dinge, die passieren können. Ich finde es eher bedauerlich, wie die Hotelmitarbeiter mit einer solchen Beschwerde umgehen. Ausflüchte suchen, ist kein Beschwerdemanagement … das habe ich mal anders gelernt!

Wasser- und Snackstationen heißen die Vierbeiner willkommen

Wasser- und Snackstationen heißen die Vierbeiner willkommen

Und dann war da auch die Sache mit dem Waschbären. Ja, richtig gelesen: Es gibt Waschbären in Bad Wildungen. Vor mehr als 75 Jahren setzte ein Forstbeamter zwei Paare Waschbären am Edersee (ca. 15 Autominuten von Bad Wildungen entfernt) aus – mit fatalen Folgen. Heute leben wohl mehr als 500.000 Waschbären in Deutschland und ein paar davon auch in Bad Wildungen. Gäste, die ein Zimmer im Altbau des Maritim Badehotels beziehen, finden auf dem Zimmer einen Flyer, in dem vor diesen possierlichen Tieren gewarnt wird. Man möge doch bitte immer die Terrassen- und oder Balkontüren geschlossen halten. Eine Bekannte hatte nun mit dem Wunsch gebucht, dass das Zimmer so „günstig“ liegt, dass sie mit ihrem noch jungen Hund schnell nach Draußen gelangen kann, wenn’s mal pressiert. Sie erhielt daraufhin ein Zimmer im 4. Stock des Altbaus (ja, finde ich sehr nah am Ausgang …) direkt unter dem Dach – ohne Klimaanlage. Es kann sich vermutlich jeder vorstellen, welche Temperaturen sowohl in den Gängen als auch in dem Dachzimmer herrschten. Im vierten Stock kann man sich ja auch nicht wirklich vorstellen, woher die Waschbären kommen sollen.  Da es im Zimmer nicht zum Aushalten war, öffnete sie die Fenster und verließ den Raum wieder. Nach dem Abendessen wieder zurück gab es dann ein böses Erwachen: Irgendwer hatte dem Zimmer ein Besuch abgestattet, die im Zimmer befindlichen Knabberartikel waren aufgefressen, die Verpackungen im ganzen Zimmer verstreut, ein paar Schubladen geöffnet, ein Schläfchen im Bett gehalten (das ist natürlich nur eine persönliche Vermutung … ;-)) und nachgeschaut, was eine Frau in Begleitung eines Rhodesian Ridgebacks wohl so alles im Gepäck hat. Während unsere Bekannte noch völlig überrascht über den Zustand des ZImmers war, ging ihr Blick in Richtung Balkon und da saß er dann auch der kleine Übeltäte auf dem Geländer und leckte sich noch ganz genüßlich die Pfoten bevor er unerkannt entschwandt. Ja, natürlich. Jeder – inklusive unserer Bekannten – muss über diese Geschichte lachen. Und es geht auch hier wiederum nicht darum, sich zu beschweren, weil aus eigener Fahrlässigkeit ein Waschbär eine Stippvisite im Hotelzimmer machen konnte. Es geht erneut um die Reaktion der Hotelmitarbeiter, die freundlich gesagt als eher pampig zu bezeichnen war … nach dem eher unfreundlichen Hinweis darauf, dass vor Waschbären gewarnt wird und dass die Fenster und Türen geschlossen zu halten sind (… was ja bei über 40° Grad Zimmertemperatur doch eher utopisch ist), wollte man unserer Bekannten auch kein anderes Zimmer geben – frei nach dem Motto „Wir sind leider ausgebucht!“ Nach langem Hin und Her hat das mit dem neuen Zimmer (mit Klimaanlage) dann doch noch geklappt.

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Und was sind dann noch die anderen Dinge? Samstagabend fand das traditionelle Galaabendessen im Ballsaal statt. Mit einem Buffet für rund 130 Personen … im Vergleich zum Vorjahr war das Buffet qualitativ viel besser! Und für die 25 Euro pro Person gab es schon allerlei Leckeres zur Auswahl. Dafür war der Service – ebenfalls wie in den vergangenen Jahren – schleppend. Kostendruck und -einsparungen in der Hotellerie hin oder her … aber ein paar Kellner/innen mehr hätten nicht nur die Gäste erfreut, sondern ganz bestimmt auch mehr Geld in die Hotelkasse gespült. Schließlich war ja vorher bekannt, wie viele Personen zum Essen kommen. Obwohl: Bei einem Preis von 7,30 Euro pro 0,7 Liter-Flasche Mineralwasser kann man sich natürlich auch den ein oder anderen Kellner sparen … 😉

Positiv zu vermerken ist, dass wir zum zweiten Mal in Folge bereits das Frühstück im Restaurant einnehmen durften. In früheren Jahren war für die Teilnehmer unserer Veranstaltung immer ein extra Buffet im Ballsaal aufgebaut. Das hat mich immer sehr stark an meine Hotelausbildung erinnert. Denn damals wurden Gruppen und/oder Bustouristen morgens in die Konferenzräume zum Frühstück „gepackt“, damit sie den „normalen“ Frühstücksbetrieb nicht störten (und vermutlich haben die auch weniger für das Frühstück bezahlt). Genauso bin ich mir im Maritim Bad Wildungen auch immer vorgekommen (wir haben aber den vollen Frühstückspreis bezahlt), aber das ist ja wohl Gott sei Dank vorbei.

Das A la Carte-Angebot im Hotelrestaurant ist preislich eher gehoben, insbesondere für einen Standort wie Bad Wildungen. Ein Rib Eye Steak vom Weideochsen ist für 23,50 Euro zu bekommen und ein Filet vom Loup de Mer für 19,50 Euro. Die Portionen sind eher übersichtlich. Am Freitagabend wurde ein spanisches Buffet zum Preis von 26 Euro pro Person angeboten. Gut gefallen hat mir, dass man sich auch für einzelnde Gänge entscheiden konnte. Da mir von den Hauptspeisen gar nichts zusagte, habe ich mich nur für das Vorspeisen- und das Nachspeisenbuffet entschieden. Die Vorspeisen schlugen mit 10 Euro und die Nachspeisen mit fünf Euro zu Buche – das war in Ordnung so. Die Qualität der Speisen vom Buffet war jetzt keine kulinarische Offenbarung, aber sie war alles in allem gut.

Mein Fazit: Das Maritim Badehotel Bad Wildungen ist auf jeden Fall ein Hotel, in dem Hunde willkommen sind. Vielleicht sollten wir das Hotel mal ausprobieren, wenn keine großen Veranstaltungen im Haus stattfinden. Leider waren viele Mitarbeiter eher muffelig, gestresst und teilweise sogar unfreundlich. Dass ist schade und für ein 4-Sterne-Hotel in dieser Preiskategorie nicht wirklich gut. Dass es bei einer solchen Veranstaltung im Park (es waren immerhin rund 200 Rhodesian Ridgebacks und Basenjis präsent) sicherlich bei Gästen ohne Hund auch zu Beschwerden gekommen ist, ist wohl nicht zu ändern. Dass – wie ich im Nachhinein gehört habe – auch einige Veranstaltungsgäste die Hotelzimmer in einem geradezu desaströsen Zustand hinterlassen haben (wie kann man denn bitte gefüllte Kottütchen im Papierkorb des Hotelzimmers entsorgen – mehr möchte ich dazu gar nicht sagen), ist eine Dreistigkeit der Gäste ohne gleichen, für deren Instandsetzung bzw. Sonderreinigung der jeweilige Gast auch wirklich bezahlen sollte. Allerdings ist das noch lange kein Grund alle Hotelgäste durch schlechte Laune und Pampigkeit über einen Kamm zu scheren. Insbesondere dann, wenn manche Gäste gleicher als andere sind. Denn während selbstverständlich alle Zufahrten (auch die Feuerwehrzufahrt) von Autos freigehalten werden müssen und unser Verein für teilweise Missachtung dafür auch ständig eins auf die Mütze bekommen hat (zurecht), konnte ein schwarzer Luxus-BMW, der nicht zu unserer Veranstaltung gehörte, unbehelligt den ganzen Sonntag auf der Feuerwehrstellfläche parken … „Honi soit qui mal y pense!“

Generell ist Bad Wildungen sicherliche eine Reise wert, denn vor hier aus lässt sich das waldecksche Bergland mitsamt dem Edersee wunderbar erwandern. Außerdem sind die mittelalterlichen Städte Korbach, Fritzlar und Marburg nur einen Steinwurf entfernt.

Weitere Informationen und Angebote gibt es auf der Homepage des Maritim Badehotel Bad Wildungen (hier). Hunde kosten 10 Euro pro Hund und Nacht. Überraschungsleckerlis für die Vierbeiner zur Begrüßung auf dem Zimmer gibt es nicht.

Miriam und Habca: Vive la France mit ganz viel Platz!

Miriam und Habca: Vive la France mit ganz viel Platz!

In meinen Posts zum Thema Mantrailing habt Ihr ja schon die Hundephilosophin kennengelernt. Ich freue mich sehr, dass Sie mir heute „Vier Fragen an sechs Pfoten“ beantwortet.

Wer bist Du, und wer ist Dein vierbeiniger Begleiter?

Ich bin Miriam Arndt-Gabriel – Hundepsychologin und Hundetrainerin mit eigener Hundeschule in Frankfurt/Main. Meine Begleiterin – am liebsten 25 Stunden am Tag – ist die Tibetterrierhündin Habca, die in ihren sieben Lebensjahren schon viel gereist und viel umgezogen ist.

Miriam und Habca  Foto: Miriam Arndt-Gabriel

Miriam und Habca
Foto: Miriam Arndt-Gabriel

Wenn Du auf der Suche nach einem Hotel bist – was ist für Dich wichtig, wenn Du mit Hund reist?

Ich möchte vor Ort, ohne ins Auto steigen zu müssen, spazierengehen können – auch ohne Leine. Auf der einen Seite möchte ich mich im Hotel mit Hund willkommen fühlen. Andererseits ist Habca überhaupt nicht scharf darauf, von jedem Hotelangestellten durchgeknuddelt zu werden. Wir beide brauchen immer etwas Ruhe … ;-)! Apropos Ruhe: Ich brauche auch keine hoteleigenen Hunde im Dauerbespielungsdienst, unerzogene aufdringliche Hundegäste etc. … eine Badestelle darf es dafür aber gerne geben. Eigentlich fahre ich nur noch auf Empfehlungen … ach ja: Hundekekse im Zimmer finde ich nett!

Habca mit Ferienfreundin Foto: Miriam Arndt-Gabriel

Habca mit Ferienfreundin
Foto: Miriam Arndt-Gabriel

Was ist Dein persönlicher Reise-/Hoteltipp für HundeReisenMehr?

Ich erlebe Frankreich immer wieder als hundefreundlich und entspannt. Meistens fahre ich außerhalb der Saison. Mein Favorit ist die Bretagne und dort der Strand „La Torche“ (der übrigens in Surferkreisen auch sehr beliebt ist).

... wir brauchen immer ganz viel Platz ... Foto: Miriam Arndt-Gabriel

… wir brauchen immer ganz viel Platz …
Foto: Miriam Arndt-Gabriel

Fünf Dinge, die Du immer im Gepäck hast, wenn Du mit Hund reist?

Das gewohnte Futter, Zeckenzange, Rescuetropfen, Baldrian für die Hunde, ein eigenes Bett oder zumindest Decke – und noch viel mehr – nämlich, typisch Frau, viel zu viel … ;-))

Liebe Miriam, vielen Dank für das Interview. Ich freue mich schon wieder auf die nächste Mantrailingstunde bei Dir!

Nachhaltiges Reisen kann auch bedeuten, die Region, in der man lebt, für sich zu entdecken

Wie aus einem roten Reh eine Wildkatze wird …

Wie die meisten meiner Leser/innen in einigen Posts bereits gemerkt haben, habe ich einen starken Hang zur Geschichte und freue mich immer, wenn ich Ausflüge, Spaziergänge oder Wanderungen mit geschichtsträchtigen Fakten würzen kann. So sollte es auch bei unserer letzten Wanderung sein. Im Internet hatte ich eine rund acht Kilometer lange Wanderung unter dem Motto „Zwei Türme und die halbe Wetterau“ gefunden. Wir müssen eigentlich nur der Markierung „Rotes Reh“ folgen, dann geht es zu einem rekonstruierten Römerturm und zu den Resten eines Kastells. Da wir ja nur bis nach Bad Nauheim fahren – das ist ungefähr 10 Minuten von unserem Zuhause entfernt – verzichten wir auf Wanderkarten und dergleichen. Schließlich wandern wir ja direkt vor der Haustüre – da kennt man sich schließlich aus … ;-). Und es fängt auch alles ganz wie in der Beschreibung angegeben an. Auf der B3A nach Bad Nauheim, vorbei am Waldstadion, die A5 unterqueren und dann auf der breiten Panzerstraße bis zum Wanderparkplatz.

Ist das der Wanderparkplatz?

Ist das der Wanderparkplatz?

Bis vor wenigen Jahren haben hier die US-Streitkräfte für den Ernstfall geübt und dabei große Wunden in diesen Teil des Taunus‘ geschlagen, die noch heute nicht zu übersehen sind. So übersehen wir natürlich auch nicht den Parkplatz, auf dem nur noch ein weiteres Auto steht. Frohen Mutes steigen wir mitsamt den Hunden aus und machen uns auf die Suche nach der Markierung „Rotes Reh“. Hmmm, keine Markierung weit und breit, aber da vorne steht doch ein großes Schild …

... ist hier die Markierung "Rotes Reh" zu finden?

… ist hier die Markierung „Rotes Reh“ zu finden?

… es handelt sich allerdings um die Schautafel für den „Wildkatzenerlebnispfad“ – vom roten Reh ist nichts zu sehen. Ich wage den leisen Einwand, dass wir vielleicht auf dem falschen Parkplatz sind, was natürlich so nicht akzeptiert werden kann. Ich bin schließlich mit dem weltbesten Pfad-Finder verheiratet, der irrt sich nicht im Parkplatz! Wir machen uns erst einmal auf den Weg und spazieren weiter über eine breite Panzerstraße … ohne Wegbeschreibung.

Überall sind noch Zeugnisse aus Zeiten des kalten Krieges erkennbar

Überall sind noch Zeugnisse aus Zeiten des kalten Krieges erkennbar

Nach rund zwei bis drei Kilometern kommen wir wohl auch an dem Wanderparkplatz an, der in der Internetbeschreibung gemeint ist … natürlich zu Fuß! Hier finden wir auch die Markierung „Rotes Reh“ wieder …

... das rote Reh ist da ...

… das rote Reh ist da …

Also, weiter geht es. Vorbei am Forsthaus Winterstein. Weiter gerade aus und (leider) immer bergauf … nun sind wieder fast alle Wandermarkierungen „verschwunden“ …

Wir gehen jetzt bitteschön immer hier entlang ...

Wir gehen jetzt bitteschön immer hier entlang …

Die Markierung „Rotes Reh“ ist und bleibt verschwunden … wir kehren um. Irgendwo muss das blöde Reh ja wohl sein …

... kein "Rotes Reh" zu sehen ...

… kein „Rotes Reh“ zu sehen …

Zurück am Forsthaus Winterstein ist immer noch nicht die richtige Markierung gefunden. So, jetzt ist aber mal Schluss mit lustig. Wir entscheiden uns nun dafür, der Markierung des Wildkatzenerlebnispfads zu folgen, dessen Schautafel wir ja auch schon auf „unserem“ Parkplatz gefunden hatten. Nun geht es erst einmal streng bergauf … jammer … das waren gefühlte fünf Stunden für mich … (später erfahre ich, dass ich insgesamt an diesem Sonntag rund 150 Höhenmeter überwunden habe …)

... bergauf ...

… bergauf …

Wie jeder Wanderratgeber empfielt (!), läuft der schnellere Wanderer (in diesem Fall mein werter Gatte) in einem Affenzahn voraus (ja, das ist jetzt ironisch gemeint) … ab und an bleibt er jedoch netterweise stehen …

Wob bleibst Du denn?

Wob bleibst Du denn?

… und fragt, wo ich bleibe … super … sobald wir ein paar Sekunden stehen bleiben, werden Dayo und Suri unruhig und zappeln hin und her. Der genaue Blick auf den Weg zeigt, dass hier massenweise riesige Ameisen unterwegs sind, die offensichtlich an den Pfoten jucken, sobald die beiden stehen … irgendwann geht es mal rechts ab, aber das macht ja nix, denn wir laufen trotzdem geradeaus weiter … „Hier geht auch zum Winterstein-Turm“ … aha … es wird allerdings immer steiler … Gott sei Dank gibt es mittlerweile auch keine Wandermarkierungen mehr, sodass Thomas ein Einsehen mit mir hat und wir umkehren, um der Ausschilderung „Wildkatzenpfad“ zu folgen.

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Ich komme endlich wieder zu Atem, aber der Pfad heißt nicht umsonst so, denn wir befinden uns jetzt auf einem schmalen Trampelfpad. Es geht vorbei an blühenden Blumen, hohen Baumkronen, Totholz und umgestürzten Bäumen, die wunderbare Verstecke für Wildkatzen abgeben.

Totholz und umgestürzte Bäume sind im Sommer von grünen Farnen bedeckt

Totholz und umgestürzte Bäume sind im Sommer von grünen Farnen bedeckt

Denn der Wildkatzenpfad heißt nicht einfach nur so, sondern ist ein Erlebnispfad, der die Wanderer auf sieben Kilometern durch den Wald rund am Winterstein führt. An zehn markierten Stationen erfahrt man wie und wo Wildkatzen leben und was für diese Tierart wichtig ist. Wer so schlau ist, sich vorher über seinen Wanderweg zu informieren, der kann sein Handy als Audio-Guide benutzen und an jeder Station Informationen abrufen. Aber von all dem wissen wir zu diesem Zeitpunkt fast nichts. Ich merke nur, dass es schon wieder steiler wird (na ja, soll ja gut für einen schönen Po sein …).

Der Wintersteinturm

Der Wintersteinturm

So erreichen wir dann den Wintersteinturm, wo uns zum zweiten Mal (seit dem Parkplatz) die Markierung „Rotes Reh“ begegnet … hier wären wir auch hingekommen, wenn wir den anderen Weg „gefunden“ hätten … ich mache jetzt erst mal Pause. Die Hunde bekommen Wasser, ich auch und Thomas erklimmt den Turm, der 2004 abgerissen wurde und seit Mai 2005 in neuem Glanz erstrahlt.

Während die einen Pause machen ...

Während die einen Pause machen …

Vom Aussichtsturm hat Thomas eine spektakuläre Aussicht über Taunus und Wetterau.

Fernmeldeturm auf dem Steinkopf

Fernmeldeturm auf dem Steinkopf

Die Wetterau zu Füßen

Die Wetterau zu Füßen

Und dann geht es auch schon weiter – in Richtung Fernmeldeturm auf dem Steinkopf. Eigentlich folgen wir ja dem Wildkatzenpfad, aber irgendwie verschwinden die Markierungen immer, wenn wir uns an Wegkreuzungen befinden. Einmal noch marschieren wir in die falsche Richtung, drehen aber dann doch um, um den ganzen Weg wieder bergauf zu gehen … aber es gibt ja einen bedeutenden Vorteil, wenn man rund zwei Stunden bergauf gegangen ist. Irgendwann muss es zwangsläufig wieder bergab gehen …

Verträumte Waldteiche mit üppiger Vegetation

Verträumte Waldteiche mit üppiger Vegetation

… und dann endlich ist es soweit. Der Weg wird abschüssig … juchhuuu …

Kurz vor dem Fernmeldeturm geht es endlich bergab

Kurz vor dem Fernmeldeturm geht es endlich bergab

Anstatt mühevoll zu keuchen, kann ich endlich die Natur um mich herum genießen (konnte ich vorher auch, aber da musste ich dann immer gleich stehen bleiben) und entdecke Blaubeerteppiche …

Blaubeeren in rauen Mengen

Blaubeeren in rauen Mengen

Wir haben auf unserem gesamten Weg des öfteren Ameisenhügel gesehen, aber hier direkt unter dem Steinkopf stapeln sich sozusagen die Behausungen der fleissigen Krabeltiere.

Riesige Ameisenhügel überall

Riesige Ameisenhügel überall

Blütenpracht am Wegesrand

Blütenpracht am Wegesrand

Im Gegensatz zum Austieg ist der Weg runter sehr angenehmen zu laufen. Da bleibt auch noch die Zeit für ein kleines Gruppenbild …

Bitte alle schön lächeln

Bitte alle schön lächeln

Mit all unseren Umwegen sind wir inzwischen knapp drei Stunden unterwegs.

... drei Stunden nach Start ...

… drei Stunden nach Start …

Irgendwann erreichen wir auch eine Bushaltestelle. Eine Bushaltestelle mitten im Wald?

... "sprechende" Bushaltestelle ...

… „sprechende“ Bushaltestelle …

Wie gesagt, wir befinden uns ja auf dem Wildkatzenerlebnispfad, und hier können Kinder auf geführten Wanderungen dem Gespräch zwischen Wildkatze, Baummarder und Specht lauschen. Heute ist hier nichts los und so geht es für uns weiter. Kurz darauf können wir ein kleines Päuschen machen …

... sehr brav die Drei ...

… sehr brav die Drei …

Jetzt kann es bald aber nicht mehr lange dauern … und siehe da: Auf einmal kommt mir der Weg doch bekannt vor. Richtig, hier waren wir doch schon mal vor einigen Stunden und sind unverrichteter Dinge wieder umgekehrt, weil wir keine Markierungen gesehen haben … aha … wir hätten also einfach auf dem Weg bleiben können und wären dann den Wildkatzenpfad genau anders herum gelaufen. Kurze Zeit später erreichen wir zum zweiten Mal an diesem Tag das Forsthaus Winterstein.

... mit Sommerterrasse ...

… mit Sommerterrasse …

Wir gönnen uns jetzt erst einmal Apfelsaftschorle und Käsekuchen bevor es zum Auto zurück geht. Puuhh, das war doch schon eine ganz schön anstrengende Geschichte, weil es natürlich auch ziemlich warm an diesem Tag war. Aber wir haben es alle gut überstanden. Und beim nächsten Mal bereiten wir uns besser vor – auch wenn es nur um eine Wanderung direkt vor der Haustür handelt … 😉

Weitere Informationen:

Der Wildkatzenerlebnispfad ist KEIN Spaziergang. Auf ca. sieben Kilometern geht es gut 150 Höhenmeter hinauf und hinunter, oft auf schmalen Trampelpfaden. Für die Wanderung werden drei bis vier Stunden benötigt. Eine echte Wildkatze wird man auf dem Pfad wohl aber nicht zu Gesicht bekommen. Sie ist viel zu scheu und noch dazu meist nachtaktiv! Hunde müssen an der Leine geführt werden – nicht nur, damit sie nicht auf die Idee kommen, im Wald nach Wild zu suchen, sondern auch, weil insbesondere an Wochenenden mit schönem Wetter auch auf den Trampelpfaden viele Mountainbiker unterwegs sind (aber im Vergleich zum Niddaradweg sind uns nur sehr, sehr freundliche Radfahrer begegnet, die uns gegenüber sehr rücksichtsvoll waren!).

Unbedingt Wasser für die Hunde mitnehmen!

Auf der Website vom BUND Hessen sind Informationen über das Wildkatzenerlebnis zu finden. Hier kann man auch Audio-Dateien und Informationsmaterial über Wildkatzen für Kinder herunterladen.

In der Gaststätte „Forsthaus Winterstein“ kann man sich bei Speis und Trank nach getaner „Arbeit“ erholen. Hier soll sich angeblich auch Sissi – die Kaiserin Elisabeth von Österreich – getarnt als Gräfin Hohenembs erholt haben. Auch Kaiser Wilhelm hätte man ganz zu Beginn des 20. Jahrhunderts treffen können – ganz ins Gespräch mit Ferdinand von Bulgarien vertieft …

Urlaub mit Hund in Südtirol

Urlaub mit Hund in Südtirol

Die weiträumigen Grünflächen und Wälder Südtirols, die sich oft weitab von störendem Straßenverkehr befinden, eignen sich vorzüglich für ausgedehnte Spaziergänge in einem Aktivurlaub gemeinsam mit Hund. Aber auch entlang von Spazierwegen wie der Passerpromenade in Meran in  Südtirol können sich Vier- und Zweibeiner gut erholen. Hundefreundliche Ausflüge führen in Südtiroler Tälern an kristallklaren Gebirgsseen und rauschenden Bächen vorbei, die für einen Hund im Urlaub ein erfrischendes Paradies darstellen und dem Hundebesitzer einen zusätzlichen Wassertransport auf längeren Wanderungen ersparen. Auf Winterwanderungen durch das verschneite Südtirol können sich Hunde nach Herzenslust austoben. Zur Vorbereitung auf eine Schneewanderung können die Hundepfoten mit Vaseline oder Hirschtalg eingerieben werden.

Herrliche Bergwelt in Südtirol Foto: © by paul - Fotolia.com

Herrliche Bergwelt in Südtirol
Foto: © by paul – Fotolia.com

Bei der Urlaubsvorbereitung wird es einem Hundebesitzer nicht schwerfallen, eine hundefreundliche Unterkunft zu finden: Zahlreiche Hotels bieten in Südtirol die Möglichkeit zu einem Urlaub mit Hund. Die Gästezimmer dieser Hoteleinrichtungen, die oftmals mit kratzfestem Mobiliar ausgestattet sind, verfügen über ein ausreichendes Platzangebot für Korb und Decke und häufig auch über einen eigenen Essbereich speziell für Gäste mit Hund. Der vierbeinige Liebling darf sich oft auf eine eigene Hundespeisekarte mit verschiedenen Wurstvariationen freuen. Auch Informationen zu Tiergeschäften und Tierärzten in der Umgebung werden in diesen Unterkünften bereitgehalten. Zudem empfehlen sich über 900 Südtiroler Bauernhöfe aufgrund ihrer besonders naturnahen Lage und des gewohnten Umganges mit Tieren als Ferienresidenz. Nahe gelegene Almen und Bergwanderwege sind ideal für gemeinsame Ausflüge. Außerdem stehen auch viele private Ferienhäuser und Ferienwohnungen für einen Aufenthalt mit einem Vierbeiner zur Verfügung.

Einige Einreisebestimmungen sind allerdings zu beachten: Der Hundehalter muss einen ordnungsgemäß erstellten EU-Heimtierpass mitführen, der bei jedem Tierarzt erhältlich ist. Ferner muss der Hund mit einem Mikrochip oder einer Tätowierung ausgestattet sein, die eine eindeutige Identifizierung ermöglicht. Schließlich wird bei einer Reise nach Südtirol eine Tollwut-Schutzimpfung gefordert, die höchstens ein Jahr, mindestens aber 21 Tage zurückliegt. Wissenswert ist auch, dass in Italien eine Leinenpflicht und eine Maulkorbpflicht für Hunde bestehen. Zwar muss der Hund nicht auf jedem Spaziergang einen Maulkorb tragen, doch sollte ein solcher von einem Hundebesitzer mitgeführt werden.

Es handelt sich bei diesem Post um einen Gastbeitrag von www.reise-nach-suedtirol.com. Vielen Dank!