Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bisher noch nie auf Mallorca war, obwohl die Balearen-Insel abseits vom Ballermann wirklich ein Traum sein soll. Ich freue mich daher ganz besonders, dass ich euch heute eine Journalistin vorstellen kann, die die Hälfte des Jahres auf „Malle“ lebt.
1. Wer bist Du, und wer ist Dein vierbeiniger Begleiter?
Ich bin Barbara (35) und bin freie Journalistin. Seit November 2014 blogge ich auf mallorca-talks über die schönste Insel der Welt. Ich habe das große Glück, seit zehn Jahren zwischen Mallorca und Deutschland pendeln zu dürfen. Vor knapp zwei Jahren bin ich über meinen Blog sozusagen auf den Hund gekommen.
Meinen ersten Hund – Papito – habe ich 2014 bei SOS Animal in Calvia kennen gelernt. Da ich damals nur ein bisschen im Tierheim helfen wollte, kam ich Monate lang gar nicht auf die Idee, den kleinen, ängstlichen Hundemann bei mir aufzunehmen. Dass wir eine besondere Verbindung hatten, haben mir nicht nur die Tierpfleger attestiert, sondern auch Papito selbst. Irgendwann war er es satt, dass ich nicht den ersten Schritt machte und er sprang einfach in mein Auto. Der sonst so folgsame Papito wollte partout nicht mehr aus dem Auto steigen. Ja, er hat sogar geknurrt!!! Das war der Moment, wo auch ich verstand: Der gehört zu mir!
Leider war er nur fünf Monate später tot. Ich wußte, dass er Leishmaniose (eine typische Erkrankung im Mittelmeer-Raum, an der viele Hunde sterben) hatte. Dass es ihm nicht gut ging, konnte ja jeder sehen. Dass er nur zum Sterben zu mir gekommen war – damit habe ich allerdings nicht gerechnet. Er war ja gerade mal vier Jahre alt.
Nach den teilweise wirklich traumatischen Erlebnissen mit Papito in der letzten Phase seines Lebens, wollte ich eigentlich gar keinen Hund mehr haben. Aber die positiven Effekte, die Papito auf meine an Alzheimer erkrankte Mutter hatte, waren nicht wegzudiskutieren! Immer wieder dachte ich im Stillen: Ach, so ein kleines Hündchen für meine Mama, das wäre schön. Ruhig, entspannt, nicht zu jung etc. – meine Wunschliste war so lang, dass ich es für unmöglich hielt, jemals so einen Hund zu finden. Bis ELFIE in mein Leben kam.
Elfie aus der Mülltonne. Mit ihren zwei Babys hatte man sie weggeschmissen. Einfach so. Unfassbar. Kommt aber leider auf Mallorca häufiger vor. Mein Plan, sie bei meinen Eltern zu lassen, ist nicht aufgegangen.
Elfie hat wahnsinnige Angst vor meinem Vater – und das, obwohl er sie regelmäßig füttert. Also bleibt sie jetzt bei mir und ist zum Vielfliegerhund geworden. Elfie ist alles, was ich mir auf meiner endlosen Liste gewünscht hatte und noch etwas mehr. Sie kommt, wenn ich auf Mallorca bin, überall mit hin. In Deutschland verbringt sie die Tage mit meiner Mama, kuschelt mit ihr um die Wette und bringt sie zum Lachen.
2. Wenn Du auf der Suche nach einem Hotel bist – was ist wichtig für Dich, wenn Du mit Hund reist?
Meine Elfie ist erst seit drei Monaten bei mir. Wir waren also noch nicht im Urlaub. Was nicht heißt, dass wir nicht reisen. Das tun wir sehr viel. An dieser Stelle würde ich gerne einen Tipp an alle Flughäfen dieser Welt loswerden: eine Indoor-Hunde-Pipiwiese fehlt euch noch! Nichts ist peinlicher, als wenn der Hund nach 5 ½ Stunden Verspätung plus zwei Stunden Flugzeit einfach dahin pullert, wo der letzte Hund im Flughafen einen Unfall hatte. Wenn es doch schon Raucherzonen gibt, dann wäre so ein kleiner Indoor-Park für Vierbeiner auch drin. Oder nicht?! 😉
In Sachen Hotels bzw. Ferienwohnungen würde ich mich im Vorhinein genau erkundigen, ob mein Hund im Hotel wirklich ein gern gesehener Gast ist oder nur „geduldet“ wird. Wenn ich sie beispielsweise nicht mit in den Speisesaal nehmen kann, dann bringt mir das gar nichts. Auf Mallorca gibt es viele Agro-Fincas, wo Tiere meistens erlaubt sind! Ein schönes Beispiel ist das Lofthotel Canet – dort dürfen die Hunde sogar frei herumlaufen, wenn sie gut abrufbar sind!
3. Was ist Dein persönlicher Urlaubstipp für HundeReisenMehr?
Oh – da habe ich einige. Deshalb ist mein Tipp Nummer eins: Mallorca! Auch wenn Mallorca der Ruf voraus eilt, nicht besonders hundetauglich zu sein. Ja – es stimmt: Nicht überall ist man hundefreundlich auf dieser schönen Insel, aber es wird besser! Generell gilt: Mallorquinische Restaurant-/Hotelbetreiber verbieten Hunde fast immer. Deutsche, Engländer, Schweden sind da deutlich offener!
Wer also auf Mallorca mit Hund Urlaub machen möchte, geht einfach auf meinen Blog und klickt auf die Kategorie „Hundefreundlich“. Dort werden dann alle Artikel über Orte, Menschen, Touren und Ausflüge angezeigt, die mit Hund möglich sind. Da gibt es beispielsweise auch einen Beitrag über die Hundewanderungen von und mit der Hundetrainerin Birgit Wahle. Für alle, die sich nicht trauen, alleine wandern zu gehen oder Anschluss suchen. Die Touren sind meist nicht kompliziert und auch nicht super lang, aber dafür umso witziger. Was auch an der Pausenverpflegung liegen mag … 😉
4. Fünf Dinge, die Du immer im Gepäck hast, wenn Du mit Hund reist?
- Elfies Tasche – ihr Zuhause/ Bett/ Zufluchtsort und für mich Transportmittel Nr. 1 (sie liebt diese Tasche. Wenn Sie Angst hat, springt sie sofort in die Tasche. Sie kommt auch nur wieder raus, wenn ich ihr die „Tür öffne“.)
- den faltbaren Trinknapf bzw. Fressnapf (es ist oft heiß hier … trinken müssen wir beide viel …)
- ihren Reisepass (wir fliegen viel, da braucht man den tatsächlich! Dort sind neben der Chipnummer auch die aktuellsten Impfungen etc eingetragen.)
- eine zweite Leine (für den fremden Hund, der leider all zu häufig ohne Frauchen oder Herrchen plötzlich hinter uns herläuft und dann doch wieder quer über die Hauptstraße rennen will oder wenn das schusselige Frauchen, die eigentliche Leine plötzlich nicht wieder findet)
- zwei unwiderstehliche Rinderrippchen (wenn Elfies Tasche komplett verschlossen werden muss – z.B. beim Fliegen – erspare ich mir Diskussionen mit ihr, wenn sie auf etwas herum kauen darf … Rinderrippchen mag sie da am liebsten!)
Vielen Dank, liebe Barbara! Ganz besonders dafür, dass Du uns daran hast teilhaben lassen, wie Du zu Hunden gekommen bist. Was Barbara übrigens oben nicht erzählt hat, ist, dass sie in Deutschland als Radiomoderatorin bei Antenne Unna arbeitet. Vielleicht hört ihr mal rein, wenn ihr im Empfangsgebiet des Senders unterwegs seid. Mit ein bisschen Glück ist Barbara gerade on Air.
Fotos: Barbara Röss