Wandern mit Hund, Westerwald, Westerwaldsteig
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WesterwaldSteig Etappe 4 mit Hund

WesterwaldSteig Etappe 4 mit Hund

Nachdem Suri auf dem WesterwaldSteig von Herborn nach Breitscheid etwas geschwächelt hat, bin ich nun wieder mit Dayo alleine unterwegs. Diesmal wollen wir gemeinsam die WesterwaldSteig Etappe 4 bewältigen. Die 17 Kilometer lange Strecke führt von Rennerod nach Westerburg.

Start der WesterwaldSteig Etappe 4 ist Rennerod

Es ist Samstagmorgen und ich bin schon ziemlich früh unterwegs. Da mein reizender Gemahl noch im Wochenendschlafmodus ist, muss er mich auch nicht zum Startpunkt fahren. Ich werde ihn rund drei Kilometer vor dem Ziel anrufen, damit er mich und Dayo am Westerburger Schloss einsammeln kann. WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundIch parke mein Auto in Rennerod am Ende des Friedhofweges am Waldrand. Während Dayo gleich mal los schnüffelt, orientiere ich mich erst einmal.
WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundRucksack? Sitzt. Kamera? Hängt. Leckerli-Beutel? Ist gut ausgestattet. Und dann geht es los. Zunächst für die WesterwaldSteig Etappe 4 ein Stück am Waldrand entlang.WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundImmer wieder fällt mein Blick auf den Stadtrand von Rennerod. Der Tag verspricht, ganz schön warm zu werden. Aber noch ist alles sehr angenehm und ich spaziere so vor mich hin. WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundDayo läuft voraus und genießt die vielen neuen Gerüche in vollen Zügen. Obwohl wir noch in der Nähe der Stadt sind, treffen wir keine Menschenseele. Auch niemanden, der mit seinem Vierbeiner auf dem Morgenspaziergang ist.
WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundUnter einem wohl schon vor längerer Zeit entwurzelten Baum drapiere ich Dayo für ein Foto. Eigentlich mag er da wohl nicht so gerne reingehen, aber mir zu Liebe bleibt er wenigstens ein paar Sekunden stehen.

Ein Naturdenkmal und die Secker Weiher

WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundKurze Zeit später erreichen wir das Naturdenkmal Seitenstein. Das ist eine rund 20 Meter hohe Basaltformation mitten im Wald.WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundVor mehr als 25 Millionen Jahren quoll an dieser Stelle heißes Magma aus dem Erdinneren. Da der flüssige Steinbrei nicht überall gleichmässig  abkühlte, entstanden unterschiedliche Formen und Gößen. Im Laufe der Jahrtausende verwitterte der Basalt und erhielt so sein heutiges Aussehen. WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundDie WesterwaldSteig Etappe 4 ist bisher ziemlich bequem zu wandern. Mal geht es leicht bergauf, mal ein Stückchen bergab. Alles ziemlich gemäßigt und einfach.  Größtenteils geht es durch den Wald, aber hin und wieder passieren wir auch saftig grüne Wiesen. WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundSo beschaulich durch die Gegend laufend, kommen Dayo und ich an den Secker Weihern an. Hier in der Nähe gibt es ein kleines Jagdschloss, das einst dem Fürst Moritz Heinrich von Nassau-Hadamar gehört, der diese Weiher im 17. Jahrhundert anlegen liess.
WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundDer große Weiher, an dem sich Dayo reichlich erfrischt, ist zehn Hektar groß. Hier gibt es einen Campingplatz und auch eine Gaststätte. Der Weg rund um den Weiher ist sehr belebt. Angler sitzen am Ufer und warten darauf, das ein Fisch anbeisst. Radfahrer, Jogger, Kinder – alles ist hier unterwegs.
WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundDayo benimmt sich tadellos und lässt sich durch nichts beirren. Er lässt sich von sehr viel kleineren und nervösen Hundegenossen anpöbeln, ohne auch nur darauf zu achten. Er ist einfach ein ganz toller Hund, und ich bin – nicht nur heute – sehr stolz auf ihn.

Kaum haben wir die trubeligen Weiher verlassen, scheint es, als seien wir ganz alleine auf der WesterwaldSteig Etappe 4 unterwegs. Das ist mir übrigens bei so gut wie jeder Wanderung im Westerwald bisher so gegangen. Im Vergleich zum Rennsteig (dem ich vergangenes Wochenende ein Stippvisite abgestattet habe) treffe ich in der Regel nur um die Dörfer und Attraktionen herum Menschen. WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundAber hin und wieder treffe ich jemanden, der dann auch so nett ist, ein Beweisfoto von Dayo und mir als Wanderpaar zu machen …WesterwaldSteig Etappe 4 mit Hund… und an diesem Samstag treffen wir unweit des Dorfes Seck auch einmal einen sehr interessierten Spielkameraden für den Bären. Der lässt sich von der noch ganz jungen und sehr süssen Maus geduldig beschnüffeln und rennt sogar mal fünf Meter mit ihr … 😉 …WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundEs ist früher Mittag. Sobald sich die Sonne einen Weg durch die Wolke bahnen kann, sticht sie erbarmungslos vom Himmel. Da bin ich um jedes Wölkchen dankbar, weil es nämlich jetzt ein ganzes Stück über schattenlose Wiesen geht.WesterwaldSteig Etappe 4 mit Hund

Die Holzbachschlucht ist die Attraktion auf der WesterwaldSteig Etappe 4

Langsam aber sicher nähern wir uns der Hauptattraktion der WesterwaldSteig Etappe 4: der Holzbachschlucht. Sie wird in jedem Wander- und Touristikführer über den Westerwald als geheimnisvoll und märchenhaft geschildert. Und ich bin schon sehr gespannt darauf.WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundDer Eingang zur Schlucht befindet sich in der Nähe des Hofgut Dapprich. Hier gibt es das Hofcafé, wo ich nach acht Kilometern Wanderung gerne eine kleine Pause gemacht hätte.

Leider bin ich zu früh. Das Café ist Mittwoch bis Sonntag von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet und hat – soweit ich das sehen konnte – auch eine sehr schöne Terrasse. Na ja, nicht rumheulen, sondern weitergehen (im Café sind Hunde leider nicht erlaubt – nur auf der Terrasse).
WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundIch steuere auf einen Informationskasten zu und muss mit Schrecken lesen, dass der Rundweg durch die Holzbachschlucht gesperrt ist. Hmmm, so ein Mist. Aber vielleicht ist das ja schon eine überholte Information und man hat nur vergessen, die Information herauszunehmen.
WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundVon jetzt auf sofort ist der Wanderweg bevölkert. Ältere Paare, junge Familien, eine „Kampfwanderer“, die alles, was sich ihnen in den Weg stellt, mit genervtem Gemeckere anquäkt. Hier tanzt ganz offensichtlich der Bär. Wo kommen all die Menschen auf einmal her?
WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundUnd dann liegt sie vor uns – die Holzbachschlucht. Hier hat sich der Holzbach bis zu 20 Meter tief in den Basalt gefressen. Daraus ist eine pittoreske Naturerscheinung geworden, die Tausende von Touristen wie ein Magnet anzieht.WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundZunächst geht es hinunter in die Schlucht. Wo der Weg zu steil wird, wurden Stufen eingebaut.
WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundKurz darauf haben es Dayo und ich bis ganz nach unten geschafft. Der Bär stürzt sich in die kühlen Fluten des Holzbaches und genießt es sichtlich (zumindest solange wie die Leckerlis ins Wasser fliegen … 😉 …)

Ich mache eine kleine Pause, fotografiere Dayo, esse mein Brötchen und genieße die Minuten, in denen ich an dieser Stelle alleine bin.WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundAls ich eine Gruppe, bestehend aus mehreren Familien, den Weg herunter kommen sehe, nehme ich Dayo und mache mich von dannen.WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundAuf Informationstafeln wird am Eingang der Schlucht darauf hingewiesen, das Hunde an der Leine zu führen seien. In der Regel halte ich mich natürlich an solche Vorgaben.

Aber der Weg, über den ich jetzt laufe, ist schon ziemlich schmal. Aufgrund meiner Knieproblematik bin ich ja manchmal nicht ganz sicher auf Beinen. Daher beschließe ich, dass sich Dayo ohne Leine seinen eigenen Weg suchen darf.WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundEin bisschen Herzklopfen habe ich schon, als ich die ersten anderen Wanderer an mir vorbei lasse, weil ich so langsam bin. Ich bemühe mich, auf den Satz „Der tut nix“ zu verzichten.

Gott sei Dank finden die meisten Leute ihn total schön und fast alle wollen ihn streicheln. Das findet der Bär aber wohl nicht so prickelnd, denn er klettert einfach etwas den Hang hinauf. Da kann ihm keiner folgen.WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundWir kommen nur langsam vorwärts. Ich bleibe immer wieder stehen, um die Aussicht nach unten zu genießen und auch, um andere Wandere an mir vorbei zu lassen.
WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundUnd immer wieder frage ich mich, wo die ganzen Menschen herkommen. Auf den acht Kilometern zur Holzbachschlucht bin ich nur wenigen begegnet und kaum war ich raus aus der Schlucht waren auch all die Menschen fort.
WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundLeider ist der Rundweg durch die Holzbachschlucht tatsächlich gesperrt. Schade. Ich folge also der Umgehung.WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundKurze Zeit später sind wir dann auch raus aus der Schlucht. Auch ohne den Rundweg habe ich einen Eindruck bekommen, aber vermutlich muss ich nochmals wiederkommen, denn so am Rand entlang zu laufen, ist zwar ganz schön, aber das „aha“-Erlebnis bleibt dabei außen vor.
WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundNun geht es ordentlich bergauf. Zumindest kommt es mir so vor, weil ich ganz schön schwitze. Es ist nämlich ganz schön warm. Aber Dayo und ich haben ja noch ein paar Kilometer vor uns.

Endspurt in Richtung Westerburg

Da muss ich jetzt halt durch. Ich spaziere durch den Wald, der hier – wir befinden uns hier auch schon in der „Einflugschneise“ von Westerburg – hauptsächlich aus Laubbäumen besteht.

Es geht jetzt auf schönen, verschlungenen Pfaden in Richtung Katzenstein, einem Fels aus Plattenbasalt, von dem aus man einen schönen Blick auf Westerburg haben soll.WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundAuf dem Weg dorthin kommen wir am Wirtshaus „Zum Katzenstein“ vorbei. Vom Wald aus sieht es ziemlich geschlossen und etwas verlassen aus. Ich bin dort nicht hingegangen, um zu schauen, was es mit dem Lokal auf sich hat.WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundWir kommen noch an einem Wasserabfluss vorbei und Dayo nimmt eine große Schnauze voll Wasser zu sich. Dann geht es auch schon wieder weiter. WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundHin und wieder sieht es aus, als habe jemand umgefallene Bäume so drapiert, damit der Abenteuercharakter dieser Etappe hervor gehoben wird … 😉 …WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundDann sind wir auf der Zielgeraden der WesterwaldSteig Etappe 4 und erreichen den Katzenstein kurz bevor es runter nach Westerburg geht. Abgesehen von einem herrlichen Blick über Westerburg … WesterwaldSteig Etappe 4 mit Hund… steht hier ein Denkmal für die Heimatvertriebenen aus den ehemaligen Ostgebieten.WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundAußerdem laden hier Bänke zum Verweilen ein. Leider ist dieser Ort so verdreckt – überquellende Mülleimer, Scherben, Zigarettenkippen und leere Dosen -, dass ich mich lieber wieder auf die Socken mache.

Ich gehe vorsichtig weiter, damit Dayo nicht noch in irgendeine Scherbe tritt. Irgendwie schade, dass die Menschen, die hier gefeiert haben, ihren Müll nicht wieder mitgenommen haben.WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundKurz darauf erreiche ich den Stadtrand von Westerburg und gelange über einen Spielplatz zum Burgmannenplatz.
WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundDas wunderschön renovierte Fachwerkhaus wurde 1607 als Wohnhaus erbaut und ist eines der ältesten Gebäude der Stadt. Im Laufe der Jahrhunderte diente es verschiedensten Zwecken.

In den 1980er Jahren erwarb die Gemeinde das Burgmannenhaus und restaurierte es. Heute treffen sich dort Vereine und die Räume werden für private Feiern und für Kulturveranstaltungen genutzt. Außerdem können sich Brautpaare hier auch trauen lassen.WesterwaldSteig Etappe 4 mit HundIch hatte meinen reizenden Gemahl rund drei Kilometer vor Westerburg angerufen, damit er mich und Dayo am Schloss abholt. Als wir über den Burgmannenplatz schlendern, ist von ihm noch nichts zu sehen.

Also gehen wir schon schnell zum Schloss hoch, das über mir aufragt. Das Schloss wurde auf einer Burganlage aus dem 12. Jahrhundert errichtet und ist heute in Privatbesitz. Es gibt aber einen Weinkeller mit Restaurant.

Weitere Informationen:

  • Die WesterwaldSteig Etappe 4 führt von Rennerod nach Westerburg und ist rund 17 Kilometer lang.
  • Es gilt 296 Höhenmeter nach oben und 378 Höhenmeter nach unten zu bewältigen. Für die Wanderung sind fünf Stunden veranschlagt – sehr viel länger war ich auch nicht unterwegs, obwohl in der Holzbachschlucht der Rundweg gesperrt war und sich die Strecke so um einen Kilometer verlängert hat.
  • Die Holzbachschlucht ist besonders bei schönem Wetter etwas überlaufen. Ansonsten habe ich auf der Etappe nur sehr wenige Menschen getroffen.
  • Ich empfand die Etappe als anstrengend, aber nicht als schwer.
  • In Rennerod habe ich am Waldrand am Ende des Friedhofweges geparkt. Hier ist auch der Einstieg in die Etappe.
  • Von Westerburg fährt euch die Buslinie 116 nach Rennerod zurück (ich habe hier nicht nachgeschaut, wie oft und wann der Bus fährt).
  • Weitere Informationen über den Westerwald-Steig und seine 16 Etappen gibt es auf Westerwald Tourismus.

 

 

5 Kommentare

  1. Karin sagt

    Hallo Martina,
    ich möchte in diesem Jahr mit meinem labrador die ersten Etappen des Westerwaldes erwandern.
    Du schreibst, dass es teilweise sonnige Abschnitte gibt. Sind sechs bis acht Etappen je 18-25km dennoch für die Hunde ok? Ich kann das Höhenprofil nicht gut einschätzen.

    • martinazuengel sagt

      Hallo Karin,
      ich bin bisher die Etappen 1, 2, 3, 4, 5 und 6 gelaufen (habe noch nicht über alle geschrieben). Ich fand bisher alle Etappen sehr machbar mit Hund. Wobei eben Etappe 4 vor allem aufgrund der Länge anspruchsvoll ist. Es gibt immer mal wieder Bäche, aber ich würde grundsätzlich immer Wasser für die Hunde mitnehmen, dann ist es alles kein Problem.
      Viel Spaß und viele Grüße
      Martina

  2. Das sieht total erholsam aus und ich bin sicher deine Hunde hatten richtig viel Freude mitten in der Natur.
    Ganz liebe Grüsse,
    Svenja

    • martinazuengel sagt

      Liebe Svenja,
      ja, der Westerwald hat schon was. Dayo geht sehr gerne mit zum Wandern und hält immer tapfer durch! Suri geht nur noch auf kürzeren Etappen mit. 23 km hätte sie nicht so gut geschafft!
      Viele Grüße
      Martina

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