Es ist eines der letzten warmen und schönen Sommerwochenenden Ende August. Wir wollen mit den Hunden an den Biggesee im südlichen Sauerland fahren. Endlich einmal einen ganzen Tag am Wasser verbringen. Aber es kommt alles anders, und wir machen eine Wanderung über dem Biggesee
Erstens kommt es anders …
Mit Badetasche und Rucksack starten wir am späten Vormittag in erweiterter Gruppenformation, denn der jüngste Sohn meines Mannes ist übers Wochenende zu Gast.
Knapp 1,5 Stunden später erreichen wir den Biggesee. Dank des herrlichen Wetters ist hier der Teufel los. Motorradfahrer so weit das Auge reicht. Nach dem Wasser im See muss man jedoch ein wenig suchen, denn der Wasserstand ist – wie fast überall in diesem Jahr – extrem niedrig.
Irgendwie erscheint es uns nicht besonders reizvoll, uns da jetzt ein Plätzchen zu suchen, wo wir mit den Hunden runter an das Wasser spazieren können.
Wir beschließen daher, erst einmal auf die Burg Schnellenberg zu fahren, die wir in der Vergangenheit immer nur aus der Ferne im Vorbeifahren gesehen haben.Die Burg thront seit 1222 herrschaftlich über dem Städtchen Attendorn und ist die größte Burganlage in ganz Südwestfalen. Heute beherbergt sie ein Hotel und Restaurant.
… und zweitens als man denkt …
Anstatt also faul am See zu liegen, holen wir den Rucksack aus dem Auto und entschließen uns für die sechs Kilometer lange Wanderung A5 rund um die Burg Schnellenberg.
Wie bereits auf unserem Drei-Tages-Ausflug im Juli bemerkt, sind hier die Wanderwege nahezu perfekt ausgewiesen und markiert.
Zunächst geht es durch den Wald und rechts an der Burg vorbei. Auf den ersten Metern bleiben wir immer wieder stehen. Die Ausblicke auf die Burg sind märchenhaft schön.
Der Weg ist gemächlich bergauf. Dayo und Suri nutzen die erste Gelegenheit, um ihren Durst zu stillen.Auch wenn auf der Burg und unten am Biggesee der Teufel los ist. Hier im Wald begegnen wir kaum einer Menschenseele. Wenn ihr jetzt jedoch glaubt, dass wir da so leicht und locker über so eine Miniwanderung spaziert sind, täuscht ihr euch ein wenig. Auf einmal biegt unser Wanderweg rechts in den Wald ab und ist nur noch ein schmaler Pfad.Sehr zu meinem Leidwesen wird der Pfad nun auch etwas steiler …Aber schön ist es … und heiß …Während die zwei Herren mit Suri immer vorneweg laufen, wartet Dayo wenigstens ab und zu einmal auf mich.Aber irgendwann habe auch ich es geschafft, bin oben angekommen und werde mit schönen Ausblicken auf das Biggetal belohnt.Wie könnte es anders sein: Es geht natürlich weiter bergauf. Aber wieder die gemäßigte, angenehme Variante.Und weiter geht es. Jetzt wird es doch endlich mal bergab gehen. Oder wenigstens mal einfach nur gerade …
Aber nein, es geht immer weiter bergauf. Ich mache dann mal eine kleine Fotopause und probiere mich in der Pflanzenfotografie …
… dabei kann ich ganz gut verschnaufen …
… bevor es auf die letzte Etappe geht. Es geht noch einen guten Kilometer bergauf und dann endlich bergab. Immerhin ist auf der Strecke von sechs Kilometern ein Höhenunterschied von rund 211 Metern zu überwinden.
Da es rund zwei Drittel der Strecke bergauf geht, ist der Abstieg dann entsprechend steil. Der Abstieg ist nicht schwer, aber mit Knieproblemen tut es da schon ganz schön weh. Dann sind wir aber auch schon wieder an der Burg Schnellenberg angelangt.
Wir fahren runter nacht Attendorn, spazieren dort noch durch die Fußgängerzone und belohnen unsere Anstrengungen mit einem leckeren Eis.
Und was war da noch mit dem Tag am Wasser? Keine Ahnung. Das machen wir dann im nächsten Sommer …
Seid ihr auch schon mal unterwegs gewesen und habt dann eure Pläne direkt vor Ort geändert? Wandern anstatt schwimmen?
Weitere Informationen
- Der Biggesee ist ein Stausee im Kreis Olpe im Sauerland. Neben den vielen Freizeitmöglichkeiten am und auf dem See könnt ihr hier auch wunderbar wandern.
- Wir sind den Rundwanderweg A5 rund um die Burg Schnellenberg gelaufen, der ca. sechs Kilometer lang und als einfacher Wanderweg gekennzeichnet ist. Ein bisschen Kondition ist allerdings von Vorteil, da es auf den ersten zwei Dritteln der Strecke fast nur bergauf geht.
- Auf der Strecke werden 211 Höhenmeter überwunden.
- Es gibt ausreichend Parkplätze vor der Burg Schnellenberg.
- Im Restaurant in der Burg werden auch Nicht-Hotelgäste willkommen geheißen, ist jedoch eher etwas für den gut ausgestatteten Geldbeutel.