Hundefreundlichkeit, kulinarische Extraklasse und vollendete Hotelierskunst. Gibt es so etwas überhaupt im Zusammenhang mit Hundefreundlichkeit? Ja, so etwas gibt es tatsächlich. Und zwar im Landhotel Lösch für Freunde in Hornbach. Und genau dorthin war ich für ein Wochenende Anfang November mitsamt reizendem Gemahl, Dayo und Suri eingeladen.
Inhalt:
Landhotel Lösch für Freunde – entspannte Anreise
An einem schönen Freitagmittag ging es also für uns vom Westerwald in die Südwestpfalz. Genauer gesagt nach Hornbach, das nur einen Katzensprung von Zweibrücken und der französischen Grenze entfernt ist.
Nach rund 230 Kilometern und einem kleinen Shopping-Stop im Zweibrückener Fashion Outlet (in dem Hunde übrigens willkommen sind), erreichen wir am späten Nachmittag das Klosterstädtchen Hornbach und das Landhotel Lösch für Freunde
Ein Hotel ist ein Hotel ist ein Hotel … oder eben auch nicht. Das Lösch für Freunde ist mehr „eben auch nicht“. Einlass findet nur der, der die Klingel an der gläsernen Eingangstür betätigt.
Uns öffnet Adi Held die Tür. Er ist nicht einfach Rezeptionist, Servicemitarbeiter oder „sonstiger“ Hotelangestellter. Er ist unser Gastgeber. Gleich darauf kommt auch Carmen hinzu, unsere Gastgeberin. Beide begrüßen uns fast so, als wären wir Freunde (wenn ich auch im ersten Moment meine, ein kleines Erschrecken über die Größe von Dayo und Suri in Adis Augen gesehen zu haben … 😉 …).
Aber eigentlich wundert mich das nicht, denn irgendwoher muss der Name „Lösch für Freunde“ ja herkommen.
Unser Zimmer „Weltenbummler“
Adi gibt uns die wichtigsten Informationen zu den Abläufen in diesem hundefreundlichen Hotel und begleitet uns auf unser Zimmer oder besser gesagt: er begleitet uns zu unserer 43 Quadratmeter großen Suite.
Insgesamt hat das 4-Sterne-Hotel 15 individuell gestaltete Wohnwelten. Und für uns ist die Wohnwelt „Weltenbummler“ reserviert.
Und das Wort Wohnwelt trifft es tatsächlich am besten. Die Suite ist bis ins letzte Detail mit sehr viel Liebe und noch mehr Stil eingerichtet. Das Motto „Weltenbummler“ findet sich überall wieder – in den Stoffen, Kissen, Accessoires.
Auch beim reichhaltigen Lesestoff dreht sich alles um das Thema Reisen. Oftmals kommen Gäste zurück – so erzählt mir später Christiane Lösch – und bringen Reiseliteratur mit, die ihrer Meinung im Bücherregal noch gefehlt hat.
Auch im Bad fehlt es nicht an Weltenbummer-Einfluss … besonders hat mich hier der dekorative Elefant entzückt.
Auch wenn das Motto dieser Wohnwelt „Weltenbummler“ ist, hat mich alles eher an den berühmten Film „Jenseits von Afrika“ erinnert und damit passte unser Zimmer natürlich perfekt zu Dayo und Suri, deren ursprüngliches Herkunftsland das südliche Afrika ist
Die Liebe zum Detail findet sich nicht nur in Ausstattung und Dekoration wieder, sondern auch in der ausgesuchten Zusammenstellung auf dem Schreibtisch.
So lädt beispielsweise das „Journal Nautique“ dazu ein, Kommentare zum Aufenthalt nieder zu schreiben. Eine sehr schöne Idee wie ich finde.
Eine besondere Überraschung ist das Betthupferl. Nicht nur, dass diese nette Tradition noch gepflegt wird (das ist ja mittlerweile in der gehobenen Hotellerie nicht mehr überall üblich), überdies werden auch Dayo und Suri mit einem kleinen Gute-Nacht-Gruß in die Schlafenszeit entlassen. Sehr aufmerksam war, dass es für jeden der Bären einen kleinen Snack gab.
Wer wissen will, wie es in den anderen Zimmern bzw. Suiten aussieht, für den hat das Hotel eine ziemlich gute Idee: Überall dort, wo an den Türen die Schlüssel draußen hängen, dürft ihr einfach in das Zimmer hinein spazieren und es ganz in Ruhe anschauen – als Inspiration für einen weitere Aufenthalt (es gibt Gäste, die schon alle Zimmer „durch“ haben) oder als Bestätigung dafür, dass ihr genau in der richtigen Wohnwelt zu Hause seid.
Liebe geht durch den Magen
Der gute alte Spruch „Liebe geht durch den Magen“ hat auch heute noch seine Berechtigung. Ich bin zwar kein wirklicher Gourmet, aber ich weiß gute Küche mit kreativer Handschrift zu schätzen und genieße solche kulinarischen Highlights von ganzem Herzen.
Gleich der erste Abend setzt Maßstäbe für das ganze Wochenende, denn es stand eine Weinverkostung der Weingüter Philipp Kuhn aus Laumersheim und dem Aloisiushof in St. Martin auf dem Programm.
Der passende Rahmen für die Weine aus der Pfalz wurde von Martin Opitz mit einem 4-Gang-Menü geschaffen.
Martin Opitz zeichnet verantwortlich für das Gourmetrestaurant „Refugium“ im Kloster Hornbach (das ebenfalls vom Ehepaar Lösch geführt wird und nur wenige Schritte vom Lösch für Freunde entfernt ist) und wurde 2014/2015 zum „Koch der Pfalz“ gekürt.
Nach einem Apéritif und dem ersten kurzen Kennenlernen versammeln sich etwa 35 Gäste an zwei großen Tafeln, die schlicht und doch sehr schick eingedeckt sind.
Akzente setzen die zu einer Weindegustation passende Dekoration sowie edles Tafelsilber von Robbe & Berking. Ich achte auf so etwas. Nicht nur, weil ich es in meiner Hotelausbildung auch so gelernt habe, sondern weil ich schön gedeckte Tische liebe.
Es gibt keine vorgegebene Sitzordnung. Jeder setzt sich, wo er bzw. sie will. Wir sind eine bunt gewürfelte Gästeschar und weil wir nicht in kleine Gruppen oder als Paare sitzen, sondern gemeinsam an einer Tafel, kommen wir alle ziemlich schnell ins Gespräch.
Und genau das ist die Absicht im Lösch für Freunde. Das gemeinsame Essen am großen Tisch findet so nicht nur an diesem Abend statt. Es ist das Konzept des Landhotels. Alle Gäste versammeln sich zu den Mahlzeiten an einer Tafel, essen und kommunizieren gemeinsam – eben genau so, wie es gute Freunde tun würden.
Die „Freunde“, die in meiner näheren Umgebung sitzen, sind alle Wiederholungstäter. Der ein oder andere ist nicht nur im Landhotel gerne zu Gast, sondern auch im benachbarten Kloster Hornbach.
Wir haben jedenfalls einen sehr kurzweiligen Abend. Das Essen ist eine Klasse für sich und einfach hervorragend, wobei die Crème Brûlée von der Gänseleber und das Dessert für mich persönlich die absoluten Höhepunkte waren. Die Weine sind ausgezeichnet, auch wenn nicht alle meinen persönlichen Geschmack treffen.
Es ist ein perfekter Abend in beschwingter Atmosphäre, nach dem der reizende Gemahl und ich satt und zufrieden in unser gemütliches und sehr bequemes Bett fallen (gut, der reizende Gemahl musste vorher natürlich noch eine abendliche Runde mit Dayo und Suri durch die Klosterruine absolvieren).
Während sich Adi am Abend zuvor bis in die Nacht hinein um seine Gäste gekümmert hat, begrüßt mich am Samstagmorgen eine strahlende Carmen. Ich bin die Erste zum Frühstück und Carmen fragt, ob ich Spiegel- oder Rühreier möchte. Während sie rührig in der (Wohn)-Küche umher eilt, kommen wir ins Gespräch.
Ja, es ist wie bei guten Freunden: mit einer sehr sympathischen Gastgeberin, einem guten Kaffee, selbstgemachten Marmeladen (die Aprikosen-Marmelade ist zum Niederknien. Käuflich erwerben, durfte ich kein Glas, denn Carmen hat mir zum Abschied eines geschenkt. Und das habe ich auch schon komplett und alleine aufgegessen …) und vielen weiteren Leckereien.
Nach und nach trudelt ein Gast nach dem anderen ein. Auch mein reizender Gemahl schleppt sich mit letzter Kraft zum Frühstück. Was sich bereits am Freitag abzeichnete, nimmt heute seinen endgültigen Lauf.
Die Männergrippe hat ihn erwischt und fest im Griff. Unter Aufbieten seiner letzten Kräfte kann er gerade noch drei Brötchen (!) und zwei Tassen Kaffee mühsam bewältigen, dann teilt er mir mit sehr leiser und sehr, sehr zittriger Stimme mit, dass er weder mit mir und den Hunden wandern gehen noch sonst irgendetwas unternehmen kann. Er möchte einfach nur ins Bett und schlafen.
Ich bin ja eine gute Ehefrau … 😉 … und habe dann den Tag mit Dayo und später auch mit Suri alleine verbracht (doch das ist eine andere Geschichte).
So gesehen, ist das Konzept, an einer großen Tafel gemeinsam zu essen, für mich ein Glücksfall, denn so habe ich nicht alleine irgendwo in der „Ecke gesessen“, sondern hatte einen wirklich schönen Abend – mit sehr leckerem Essen, netten Gesprächen und sehr sympathischen Menschen.
Und nein, mein reizender Gemahl musste nicht verhungern. Wie man es als liebende Ehefrau so macht, hat er von mir einen gut gefüllten Teller aufs Zimmer gebracht bekommen, den er mit einem vorwurfsvollen „gut, dass Du kommst. Ich habe schrecklichen Hunger.“ quittiert hat.
Lebensart in Vollendung
Angesprochen auf das kreative Design im gesamten Hotel, leuchten die Augen von Christiane Lösch. Mit viel Leidenschaft und Begeisterung erläutert sie mir das Konzept ihres Landhaushotels, das man so irgendwie in den Tiefen der Südwestpfalz nicht erwarten würde.
„Gemeinsam mit Freunden haben wir hier eine Atmosphäre der Inspiration geschaffen, in der sich unsere Gäste wohlfühlen und nicht als Gäste, sondern als Freunde wahrgenommen werden!“ (Christiane Lösch)
Und dank der Ideen und Anregungen auch von vielen Gästen entwickelt sich dieses Konzept immer weiter.
Auf der Website wird damit geworben, dass sich Gäste im Lösch für Freunde wie im eigenen Landhaus bewegen und fühlen können – nur, dass man selbst keinen Finger rühren muss und fast rund um die Uhr verwöhnt wird.
Und was soll ich euch sagen? Das stimmt. Es soll Gäste geben, die das ganze Wochenende über das Landhotel kein einziges Mal verlassen. Und ich kann’s verstehen. Wer sich für einen, zwei oder mehr Tage hier einquartiert, der erlebt eine ganz besondere Atmosphäre mit einem keineswegs aufdringlichen, aber sehr perfekten Rundum-Service.
Einen Tee am Nachmittag? Dazu ein Stück hausgemachten Kuchen oder einfach ein Schälchen mit leckeren Fruchtgummis (ich!!!)? Kein Problem.Ein Problem hat nur der, der sich nicht entscheiden kann … aber so ein Tag ist ja lang genug.
Da könnt ihr erst eine Tasse Tee trinken, dann vielleicht ein Sandwich mit einem Softdrink genießen und zum Abschluss einen Cappuccino oder einen Latte Macchiato probieren. Aber nicht vergessen, ab 19 Uhr wartet wieder ein leckeres Abendessen auf euch – vier Gänge. Nicht, dass ihr dann schon satt seid! Das wäre schade.
Fazit
Ich habe das absolut perfekte Wochenende im Lösch für Freunde erlebt. Stil, Design, kulinarischer Genuss und ein unaufdringlicher, aber hervorragender Service haben einen großen Teil dazu beigetragen.
Das ungezwungene Kennenlernen netter Menschen hat ein Übriges getan, um sogar jemandem wie mir, der gerne schon mal um 21 Uhr überlegt, ob man schon ins Bett gehen kann, die Müdigkeit aus dem Geist zu vertreiben. Und dann ist da ja auch noch die idyllische Natur der Pfalz zum Entspannen, Wandern und Entdecken.
Hat denn dieses Paradies keine Ecken und Kanten? Doch natürlich!
Das 4-Sterne-Landhotel befindet sich dort, wo um 741 das Benedektinerkloster Hornbach stand. Heute stehen hier die Überreste eben jenes Klosters mitten auf einem Rasengelände. Und genau dieses Rasengelände eignet sich natürlich für alle Hundebesitzer für einen morgendlichen oder abendlichen kurzen Pippi-Gang.
Das allein ist natürlich keine Ecke und schon gar keine Kante, sondern eher sehr bequem. Unbequem ist es allerdings, wenn die Hundebesitzer auf diesem Rasenstück nicht die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner wegräumen.
Natürlich bin ich mit Dayo und Suri dort auch schnell um die vier Ecken gegangen, fand es aber (als Hundebesitzerin wohlgemerkt!) recht unangenehm, dass dort so viele Häufchen von nachlässigen Zweibeinern liegen gelassen wurden.
Liebe Hundebesitzer: So etwas muss doch nicht sein, oder? Weder in Hornbach noch sonst irgendwo im städtischen Umfeld. Wir müssen uns dann alle nicht wundern, wenn wir in Hotels keine gern gesehenen Gäste mehr sind.
Und dann fragt ihr euch sicherlich, wie es mit meinem „ultimativen WLAN-Test“ aussieht. Dank eines entsprechenden Codes gibt es auf den Zimmern kostenloses WLAN. Den „wir schauen einen Film aus der Mediathek“-Test besteht es jedoch nicht. Facebook, E-Mails und Co. funktionieren so aber recht gut.
Die mangelnde Vernetzung ist laut Edelbert Lösch sowohl im Hotel Kloster Hornbach als auch im Lösch für Freunde eine echte Herausforderung. Er hofft auf eine deutliche Verbesserung in 2018, wenn im ganzen Ort hoffentlich Glasfaserkabel verlegt werden.
So ein Rundum-Wohlfühlprogramm in einem solchen Design-Hotel hat allerdings seinen Preis. So kostet das Arrangement „Wundertüte“ (ihr wisst vorher nicht, in welcher Wohnwelt ihr übernachten werdet) ab 275 Euro pro Person für zwei Nächte. Darin enthalten sind Frühstück, Mittagsimbiss, Snack am Nachmittag, Getränke ganztägig (Softdrinks, Kaffee, Tee), Süßigkeiten, abendlicher Sektempfang in der Weinlounge und ein 4-Gang-Menü mit korrespondierenden Weinen und Wasser während des Abendessens. Ganz ehrlich? Ich finde es absolut angemessen für all die Leistungen, die in diesem Preis inkludiert sind.
Natürlich könnt ihr jetzt sagen, dass ich leicht reden habe, weil ich ja eingeladen war. Aber ich habe schon überlegt, ob der Geburtstag des reizenden Gemahls im nächsten Jahr nicht Grund genug ist, dort noch einmal hinzufahren … auch in der Hoffnung, dass er dann nicht wieder dem Tod ein Schnäppchen schlagen muss …
Weitere Informationen
- Hunde sind im Lösch für Freunde willkommen. Sie schlagen mit 30 Euro pro Hund und Nacht zu Buche. Auf dem Zimmer stehen dann Hundenäpfe und -decken zur Verfügung. Ausserdem gibt es auch einen Betthupferl-Leckerli mit nettem Anschreiben für die Vierbeiner.
- Für den kurzen Pippi-Gang morgens oder abends eignet sich das Rasengelände mit der Klosterruine. Oder ihr spaziert an der alten Stadtmauer entlang. Dort gibt es ebenfalls viel Grün. Aber bitte, bitte räumt die Hinterlassenschaften weg. Es gibt genügend Mülleimer dafür.
- Spaziergänge und Wanderungen können direkt vom Hotel aus gestartet werden.
- Das Lösch für Freunde liegt mitten im Ortskern von Hornbach. Die nächst größere Stadt ist Zweibrücken. Das Zweibrücken Fashion Outlet ist nur eine zehnminütige Autofahrt entfernt und in Frankreich seit ihr ebenfalls in wenigen Minuten (auch zu Fuß).
- Weitere Infos findet ihr unter www.loesch-fuer-freunde.de
Mein besonderer Dank gilt den Gastgebern Adi und Carmen, die sich wirklich formvollendet um alle Gäste gekümmert haben. Und das mit Leidenschaft, Freude und Hingabe.
Offenlegung
Ich wurde vom Landhotel Lösch für Freunde für zwei Übernachtungen in der Wohnwelt „Weltenbummler“ inklusive Gaumenfreuden eingeladen. Bedingungen waren nicht an die Einladungen geknüpft. Vielen Dank dafür.