Vier Fragen an sechs Pfoten
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Andrea und Fiete – zwei Nordlichter in München

Andrea und Fiete - zwei Nordlichter in München

Seit sie denken kann, sind ihre Eltern mit ihr nach Süddeutschland zum Urlaub machen gefahren. Mal Bayern, mal Baden-Württemberg. Mittlerweile kann sie sich ihre Urlaubsziele selbst aussuchen, und durch einen Job auf einer Hütte in den Berchtesgadener Alpen ist ihr momentan liebstes Urlaubsziel Berchtesgaden. 

1. Wer bist Du, und wer ist Dein vierbeiniger Begleiter?

Ich bin Andrea und komme ursprünglich aus Schleswig-Holstein. Nach meinem Studium in Berlin hat es mich nach München verschlagen – die Stadt, die ich 2010 zum ersten Mal besucht habe und wo mir vom ersten Moment an klar war: Hier willst du hin. Seit Mitte 2014 lebe und arbeite ich nun in München.

Mein Hund Fiete ist ein Sheltie und – wie ich – ein waschechter Norddeutscher. Ich habe mir die Rasse meines zukünftigen Hundes danach ausgesucht, dass er mit mir sportlich aktiv sein kann. Dieses Kriterium erfüllt Fiete voll und ganz und so laufen wir im Urlaub die Berge auf und ab.

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2. Wenn Du auf der Suche nach einem Hotel bist – was ist wichtig für Dich, wenn Du mit Hund reist?

Ich suche mir selten Hotels aus. Ich bin eher so der Hütten-/Ferienwohnungen-Mensch. Allerdings kläre ich überall natürlich vorher ab, ob ein Hund erwünscht ist. Das würde ich auch bei Hotels machen, da ich es nicht als selbstverständlich erachte, dass man einfach seinen Hund mitbringt. Manche Menschen mögen eben keine Hunde und das muss man akzeptieren.

3. Was ist Dein persönlicher Urlaubstipp für HundeReisenMehr?

Ich kann Berchtesgaden sehr empfehlen. Es ist einfach toll und kaum in Worte zu fassen. Man hat dort alles, was man sich vorstellen kann: Berge, Seen, tolle Sehenswürdigkeiten und gutes Bier.

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Von München ist es ungefähr in zwei Stunden mit dem Auto zu erreichen, mit der Bahn dauert es eine halbe Stunde länger. Auf der Fahrt dorthin kann man sich dann zur Einstimmung „Der Watzmann“ von Wolfang Ambros anhören. Ich empfehle die Live-Version. Man sollte aber sein Lachen ein bisschen kontrollieren können, um im Zug nicht unangenehm aufzufallen.

Von leichten Wanderungen über schwere Bergtouren kann man im Berchtesgadener Land alles machen.

Mein Tipps für Anfänger:

  1. Von der Wimbachbrücke bei Ramsau zur Wimbachgrieshütte. Dies ist eine schöne Tour das Wimbachtal entlang. Man benötigt für die ca. 10 Kilometer zur Hütte ungefähr drei Stunden. Auf der Wimbachgrieshütte gibt es eine sehr leckere Bolognese. Wem das zu viel ist, der kann auch zum Wimbachschloss – das liegt auf der halben Strecke-, sich dort einen Germknödel schmecken lassen und dann wieder Richtung Brücke wandern.
  2. Von Holzlagerplatz zur Blaueishütte. Dies ist eine etwas steilere Strecke als zur Wimbachgrieshütte, aber dennoch leicht. Die Gehzeiten sind hier mit 2,5 Stunden angegeben. Auf der Hütte gibt es einen super Kuchen von der Hüttenwirtin Gitti.

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Tipp zur Hüttenübernachtung mit Hund:

Unbedingt vorher abklären, ob Hunde erlaubt sind und für Hund und Halter reservieren. Einige Hütten nehmen aus Sicherheitsgründen nur maximal einen Hund pro Nacht. Außerdem dürfen Hunde aus Hygienegründen meist nicht mit ins Matratzenlager. Da der Run auf Zimmer in der Hauptsaison ziemlich groß ist, kann es zum Problem werden, seinen Hund mit unterzubringen.

Rostalm

Rostalm

Wer Steinadler oder Steinböcke sehen möchte, der kann eine geführte Wildtierführung (www.wildtier-fuehrungen.de) bei Toni Wegscheider buchen. Der zeigt einem dann Tiere, die man auf normalen Wanderungen nicht zu sehen bekommt. Natürlich sollte der Hund nicht bei jedem Wildtier das Bellen anfangen, sonst wird man kaum Tiere zu sehen bekommen … 😉 …

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Die Festung Hohensalzburg in Salzburg ist auch sehr sehenswert. Für ein Ticket inklusive Festungsbahn zahlt man 11,30 Euro und ohne (eher zu empfehlen mit Hund) acht Euro. Hunde sind in den repräsentativen Räumen der Festung leider nicht gestattet. Aber mit aufs Burggelände dürfen sie.

Bei schlechtem Wetter ist die Watzmanntherme zu empfehlen, das Salzbergwerk hat leider ziemlich lange Wartezeiten, da man bei schlechtem Wetter offenbar nicht der Einzige mit der Idee des Salzbergwerkes ist. In beiden Locations sind Hunde leider nicht erwünscht.

4. Fünf Dinge, die Du immer im Gepäck hast, wenn Du mit Hund reist?

Ich nehme immer seinen kleinen, faltbare Reisenapf mit. Ja, nur einen. Wenn Fiete nämlich frisst, dann kann er nicht trinken und wenn er trinkt, dann kann er nicht fressen. Also reicht ein Napf für alles.

Dann kommt noch seine kleine Fleecedecke mit, die er von seiner Züchterin zum Auszug bekommen hat. Die ist auf jeder Reise mit dabei und echt praktisch, da man sie so klein falten kann, dass sie in einen Hundekotbeutel passt.

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Dann natürlich Leine sowie Halsband und – je nach dem, was wir machen – das passende Geschirr: Für Touren mit Übernachtungen auf Hütten hat Fiete einen eigenen Rucksack von Ruffwear. Für Wanderungen, auf denen ich ihn über einige Passagen tragen oder unterstützen muss, hat er das Geschirr Webmaster Harness von Ruffwear.

Vielen Dank, liebe Andrea, für die vielen tollen Tipps. Das hört sich gut an. Andrea macht „irgendetwas mit Medien“ und – wie erwähnt – Hundebesitzerin. Darüber hinaus bloggt sie auf ihrem Schnauzen-Blog, wo Ihr auch noch mehr zum Thema Wanderurlaub mit Hund findet.

Fotos: Andrea Hertl

4 Kommentare

  1. Zwar sind wir gerade nicht in den Bergen, aber schön, dass man den Urlaub so toll mit dem Hund genießen kann.

    Übrigens, tolle Bilder!

  2. Reisekladde sagt

    Tolles Interview! Kann ich nur bestätigen, Berchtesgaden war unser erster Urlaub mit Bob und wir haben gleich gute Erfahrungen gemacht. Die beschriebenen Wege sind toll! Das mit der Hüttenübernachtung war mir neu. Interessant! Danke dafür!

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