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Winterwandern mit Hund in Sportgastein

Winterwandern mit Hund in Sportgastein - Dayo und Suri

Anfang Dezember in einem Wintersportgebiet und dann nicht Skilaufen. Geht das? Und was macht man stattdessen? Wir waren im herrlichen Gasteinertal und haben unter anderem zweimal einen Ausflug zum Winterwandern mit Hund nach Sportgastein gemacht.

Im Winter unterwegs im Gasteinertal

Mit 40 Kilometern ist das Gasteinertal längste Tal in den österreichischen Tauern. Auf dieser Strecke verteilen sich die drei Gemeinden: Dorfgastein, Bad Hofgastein und Bad Gastein. Und hier gibt es Winterwanderwege, die auch im Schnee begehbar und gepflegt sind.

An unserem ersten Urlaubstag wachen wir bei Sonnenschein und blauem Himmel auf. Die Berge recken ihre felsigen Kronen in die Höhe, und wir sitzen abenteuerlustig am Frühstückstisch. Conny, eine Mitarbeiterin unseres Urlaubsdomizils Residenz Gruber, begrüßt uns fröhlich und sagt fast, ohne Luft zu holen – „Heute ist Sportgastein-Wetter. Da müsst ihr unbedingt hoch.“

Gesagt, getan. Voller Vorfreude packen wir unsere Sachen zusammen. Die Sonne und der blaue Himmel täuschen über die Temperaturen, denn es sind zwischen – 8° und – 10° Grad. Da packen wir auch die neuen Fleecejacken für Dayo und Suri ein. Der Bad Gasteiner Ortsteil Böckstein liegt zu Füßen der Gasteiner Alpenstraße, die uns auf 4,3 Kilometern hoch auf 1.600 Meter führt.

Über die Gasteiner Alpenstraße hoch nach Sportgastein

Zum Winterwandern geht es über die Gasteiner Passstraße hoch nach Sportgastein

Zum Winterwandern geht es über die Gasteiner Passstraße hoch nach Sportgastein

Unser Hotel befindet sich im Bad Gasteiner Ortsteil Böckstein. Der kleine Ort liegt quasi zu Füßen der Gasteiner Alpenstraße, die uns auf 4,3 Kilometern hoch auf 1.600 Meter bis nach Sportgastein führt.

Die Gasteiner Alpenstraße ist mautpflichtig und kostet mit der Gasteincard 5,50 Euro pro Person (ohne Gästekarte sind es 6 Euro pro Person). Die Hunde fahren kostenlos mit. Mit dieser Maut wird die Gebirgsstraße instand gehalten. Von den 4,3 Kilometern entfallen lediglich 901 Meter auf eine „normale“ Straße. Die restliche Strecke teilt sich auf in:

  • 1.750 Meter Tunnelanlagen
  • 782 Meter Lawinengalerien
  • 267 Meter Stützmauern
  • 208 Meter Steinschlagschutzdämme
  • 235 Meter Stahlwerke Lawinenschutz
  • 121 Meter Steinlschlagschutznetze
  • 36 Meter Brücken

Diese Zahlen werden mit einem kleinen Informationsflyer an der Mautstelle geliefert. Ich finde das mal ganz interessant.

Die Bergwelt auf dem Weg nach Sportgastein ist beeindruckend

Die Bergwelt auf dem Weg nach Sportgastein ist beeindruckend

Wir sind schon auf der Straße beeindruckt von der Kulisse und stoppen das Auto andauernd, um die Aussicht auf die bizarre Bergwelt zu genießen. Sowohl der heimische Westerwald als auch der Taunus verblassen hier zu langweiligen Hügelchen. Ich hatte ganz vergessen, wie gigantisch und traumhaft schön die Alpen sind – ganz besonders natürlich, wenn das Wetter so hervorragend ist wie Anfang Dezember.

Sportgastein – Sonne satt und strahlend blauer Himmel

Aber schließlich schaffen wir es nach ganz oben und erreichen Sportgastein, wobei es sich dabei um einen modernen Namen für das Nassfeld und seine umgebenden Berge handelt.

Das Naßfeldtal besitzt von allen Tauerntälern den größten Talschlußkessel – das eigentliche „Nassfeld“. Von hier aus haben wir an diesem strahlenden Tag Blick auf die im Süden liegenden Dreitausender des Tauernhauptkammes.

Sportgastein ist das höchstgelegene Skigebiet im Gasteinertal. Mit den Gondeln der Goldbergbahn geht es bis auf 2.650 Meter hoch. Hier spüre ich nun doch ein Ziehen in meinem Herzen. Hach, was wäre es jetzt toll, mit den Ski in die Gondel zu steigen und dann oben auf 2.650 Metern im gleißenden Sonnenlicht abzufahren …

Wir haben den Tag im Schnee in Sportgastein sehr genossen

Wir haben den Tag im Schnee in Sportgastein sehr genossen

Wir machen uns jetzt auf die Suche nach dem Winderwanderweg, den es hier oben geben soll. Den finden wir, und er ist auch die ganze Zeit sehr gut ausgeschildert. Los geht’s also …

Atemberaubendes Bergpanorama

Dayo und Suri scheren sich nicht um den blauen Himmel oder die Sonne. Sie erleben niemals zuvor gerochene Düfte. Untersuchen ein Schneebröckchen hier, ein Kräutlein dort und ein Stück Felsen da hinten.

Hier befindet sich im Sommer natürlich auch ein tolles Wandergebiet, in dem auch hochalpine Touren möglich sind. Zwischen Mitte Juni und Mitte September laden zahlreiche Almen zum Verweilen ein, die nun im Dezember fast alle im Winterschlaf sind.

Und Suri kann endlich auch einmal eine gesamte Wanderung – na ja, es ist eher ein Spaziergang – ohne Leine die Gegend erkunden. Hier gibt es im Moment so gut wie nichts, was ihren Jagdtrieb animiert. Im Sommer sieht das sicherlich ganz anders aus … 😉 …

Der Winterrundwanderweg hier oben in Sportgastein ist ganz knappe sechs Kilometer lang und sehr einfach zu laufen. Teilweise verläuft der Weg neben den Langlaufloipen, die aber während unserer Zeit noch nicht gespurt sind. Es fehlt noch ausreichend Schnee.

Uns begegnen auf unserer Runde keine Menschen. Wir haben den Schnee  und das Wahnsinns-Panorama ganz für uns alleine und lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen.

Wir sitzen in der Sonne und genießen den Tag in Sportgastei

Wir sitzen in der Sonne und genießen den Tag in Sportgastein

Sobald wir im Schatten der majestätischen Berge laufen, wird es allerdings empfindlich kühl. Der Wind, der uns vorher kaum gestört hat, bläst nun eisig um die Nase. Es ist Winter. Es ist kalt. Es ist herrlich.

Wir kreuzen die Sommerwanderwege, und ich versuche, den reizenden Gemahl zu verleiten, ein Stück abseits der für den Winter ausgewiesenen Route den Berg hinauf zu laufen. Funktioniert leider nicht. So bleiben wir also auf dem „rechten Pfad“ und haben unsere Runde nun fast beendet.

Zu einer Winterwanderung gehört natürlich auch ein ordentlicher Einkehrschwung. Und den haben wir auch gemacht. Und zwar in das Alpenrestaurant Valeriehaus, das mit der sonnigsten Terrasse des Gasteinertales und traditioneller Küche wirbt. Wir haben hier ausgesprochen lecker gegessen (der Topfenstrudel mit Blaubeeren war ein Gedicht), und die Hunde waren hier willkommen. Sie haben sogar ein Leckerli bekommen.

Zum Winterwandern in Sportgastein gehört natürlich auch ein schöner Einkehrschwung ins Alpenrestaurant Valeriehaus

Zum Winterwandern in Sportgastein gehört natürlich auch ein schöner Einkehrschwung ins Alpenrestaurant Valeriehaus

Rückkehr nach Sportgastein am letzten Urlaubstag

Natürlich mussten wir noch ein zweites Mal nach Sportgastein kommen. Auch weil wir ansonsten während unserer ganzen Urlaubswoche kaum Schnee gesehen haben. So sind wir an unserem letzten Urlaubstag nochmals hochgefahren.

An diesem Tag waren die Temperaturen über Null und sieben Tage praller Sonnenschein haben hier für einen Schneeschwund gesorgt. Ohne Fleecejacken für die Hunde und ohne lange Unterhosen haben wir die Rundwanderung auch ein zweites Mal sehr genossen.

Dayo hat sich auf das Eis gewagt, das trotz der Sonneneinstrahlung noch ziemlich dick gefroren war. Die beiden Bären haben sich wohl an die tausend Male … 😉 … brav vom reizenden Gemahl und mir fotografieren lassen, wobei sich Dayo schon auch mal nach dem ersten Klick aus dem Bild verabschiedet hat.

In Sportgastein wagt sich Dayo mutig aufs Eis

In Sportgastein wagt sich Dayo mutig aufs Eis

Besonders erfreut haben sich die beiden aber an unseren „Rennspielen“. Dayo liebt es, zwischen dem reizenden Gemahl und mir in einem Affenzahn hin und her zu rennen und an jeder Station ein Leckerli zu kassieren ❤️.

Nachdem wir uns auch an diesem Tag im Alpenrestaurant Valeriehaus gestärkt haben, sind wir hinter dem Restaurant noch ein Stück in Richtung eines Kraftwerksgebäudes spaziert, das heute als Schaukraftwerk die Geschichte des Goldbergbaus in Nassfeld dokumentiert. Etwas müde (oder vielleicht auch extrem satt … 😉 …) bin ich irgendwie zu faul, um nochmals die Kamera hervorzuholen. Jedenfalls gibt es von dem Kraftwerk keine Fotos.

Und wen es doch in den Füssen juckt, der kann hier natürlich ganz hervorragend Ski laufen. Und was macht ihr in der Zeit mit eurem Vierbeiner? Wenn ihr zu Gast in der Residenz Gruber in Böckstein seid, könnt ihr eure Fellnasen im Zimmer lassen. Gerti, die Hotelinhaberin, hat auch ein Auge auf sie.

Welche Winterwanderungen wir ansonsten noch gemacht haben, erfahrt ihr demnächst hier auf dem Blog.

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Winterwandern gemacht?

Weitere Beiträge zum Winterurlaub im Gasteinertal

Weitere Informationen

  • Die Winterspazierwanderung in Sportgastein kann von meinem  Komoot-Profil heruntergeladen werden.
  • Auf der Gasteiner Alpenstraße ist eine Mautsstraße. Sie kostet mit Gasteincard im PKW 5,50 Euro pro Person. Hunde fahren kostenlos im Auto nach Sporgastein. Wenn ihr einen Skipass für die Region habt, ist die Mautgebühr bereits enthalten.
  • Auch wenn ihr mit Hund(en) unterwegs seid, müsst ihr nicht auf das Skilaufen verzichten. Wenn ihr in der Residenz Gruber (die ich empfehlen kann), wohnt, können die Hunde auch im Hotelzimmer bleiben, und die Hotelinhaberin schaut gelegentlich nach, ob alles in Ordnung ist. Das geht natürlich nur, wenn es eure Vierbeiner gewöhnt sind, auch einmal eine gewisse Zeit alleine zu sein.
  • In der Touristinformation oder im Hotel gibt es eine schöne Karte vom Gasteinertal, auf der alle Winterwanderwege (sowie Langlaufloipen) verzeichnet sind.

 

5 Kommentare

  1. Total schön, ein richtiges Paradies. Ich liebe es, wenn die Sonne scheint und meterhoch Schnee liegt. Ein toller Artikel 🙂
    Liebe Grüße
    Christina

    • martinazuengel sagt

      Liebe Christina,
      ich freue mich, dass Die mein Beitrag gefällt! Ich lieb den „richtigen“ Winter auch seht.
      Viele Grüße
      Martina

  2. Ganz ganz tolle Fotos – wie immer.
    Im Winter zu wandern finde ich immer noch doppelt schön, wenn der Schnee so schön unter den Schuhen knierscht.

    Liebe Grüße
    Mel

    • martinazuengel sagt

      Liebe Mel,
      du hast Recht: im Winter bei Schnee ist es einfach herrlich …
      Liebe Grüße
      Martina

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