Persönlich getestet
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Persönlich getestet – Trekkingstöcke Leki Micro Vario Carbon

Persönlich getestet - Trekkingstöcke Leki Micro Vario Carbon

Da ich Probleme mit meinen Knien habe, tun mir diese beim Wandern – insbesondere wenn es steil bergab geht – doch so manches Mal ganz schön weh. Schon des öfteren wurde mir empfohlen, Trekkingstöcke bei meinen Wanderungen auszuprobieren. Damit könnten die Knie recht gut entlastet werden. 

Ich habe mich diesbezüglich informiert und dabei festgestellt, dass man für vernünftige Trekkingstöcke ganz ordentlich Geld auf den Tisch legen kann. Aber was mache ich, wenn ich mir Stöcke für teures Geld kaufe und dann feststelle, dass diese nichts für mich sind – aus welchen Gründen auch immer? Das Outdoor-Geschäft BIWAK in Limburg hat dafür eine prima Lösung. Denn dort kann ich mir Trekkingstöcke zum Ausprobieren ausleihen. Ich habe mich für die „Leki Micro Vario Carbon“ Stöcke entschieden. Warum? Weil sie ziemlich leicht sind und sich zusammengefaltet gut im Rucksack verstauen lassen. Das Zusammenstecken bzw. -falten wurde mir vom Verkäufer erklärt. Außerdem gab es noch den Hinweis, ein wenig vorsichtig beim Einrasten der Handgriffe zu sein, weil man sich hier möglicherweise die Finger einklemmen könne …leki-hikingstoecke-2Am nächsten Tag ging es dann los. Mit Freunden haben wir uns auf den niegel-nagel-neuen Wanderweg „Montabäurer Mären“ gemacht, der in Nentershausen startet und nach 23 Kilometern in Montabauer endet (was wir alles erlebt haben, erfahrt ihr hier auf dem Blog natürlich auch noch). Genug Zeit also, um die Trekkingstöcke auszuprobieren, die ordentlich in einer Tasche verstaut sind … leki-hikingstoecke-3… und sich auch erst einmal gut entfalten. Leider habe ich aber vergessen, wie die Stöcke zusammen gesteckt werden … 😉 … und mitten im Wald bei Nebel erschließt sich mir der Mechanismus nicht gleich, sodass ich den reizenden Gemahl bitte, das für mich zu übernehmen. Dabei passiert auch gleich das, wovor uns der Verkäufer gewarnt hatte. Mein reizender Gemahl hat sich ein Stück Finger eingeklemmt, was sehr schmerzhaft für ihn ist. Und er ist erst einmal ein bisschen sauer. leki-hikingstoecke-4Irgendwann sind die Stöcke aber dann zusammen gesteckt, die Höhe ist korrekt eingestellt (rechter Winkel der Armbeuge), und es kann losgehen. Ich finde es zunächst ungewohnt. Die Hunde wuseln um mich herum und dem armen Dayo habe ich aus Versehen auch gleich eine verpasst. Nach rund zwei Kilometern ist mir das mit den Stöcken irgendwie zu  viel. Brauche ich diese Wanderhilfen wirklich? Nö, im Moment jedenfalls nicht. Ich packe sie wieder in den Rucksack und vergesse sie für die nächsten zehn Kilometer.

Mit den Stöcken im Rücksack werde ich natürlich nie erfahren, ob sie Sinn machen oder nicht. Also wieder raus damit. Gott sei Dank hat mein reizender Gemahl sein Verletzungstrauma inzwischen überwunden und steckt mir geduldig die Stöcke ein weiteres Mal zusammen. Ab jetzt gilt es, und ich konzentriere mich nun auf das Wandern mit den Stöcken. Nach einer Weile habe ich raus, wie es funktioniert. Ich marschiere forsch voran … jawohl: voran!!!! Die anderen bleiben hinter mir zurück. Nur Dayo ist an meiner Seite und gemeinsam erklimmen wir den nächsten Anstieg in Windeseile (für meine Verhältnisse jedenfalls).leki-hikingstoecke-5Mir beginnt das Wandern mit den Trekkingstöcken Spass zu machen. Irgendwie laufe ich (gefühlt zumindest) schneller als ohne Stöcke. Bergauf funktioniert alles bestens. Ich habe ein sehr gutes Gefühl und bin gespannt, wie sich mein Gefühl entwickelt, wenn es runter geht. Und das tut es dann auch irgendwann und zwar nicht zu knapp. Wenn es steil bergab geht, mache ich meistens ziemlich kleine Schritte und „schleppe“ mich vorsichtig runter. Da schmerzt jeder Schritt extrem. Ich stelle fest, dass ich mit den Trekkingstöcken viel besser bergab laufen kann. Natürlich tun mir die Knie immer noch weh, aber ich kann mein Gewicht ganz gut auf die Stöcke verlagern und die Knie damit entlasten. Zudem steigert sich meine Trittsicherheit, denn ich kann mich nun ja auch abstützen. Außerdem geht es natürlich auch schneller runter. Ein neue und gute Erfahrung für mich. Daumen hoch dafür.leki-hikingstoecke-6

Fazit

Ich bin knappe zehn Kilometer mit den Trekkingstöcken „Leki Micro Vario Carbon“ gelaufen und muss sagen, dass es eine wirkliche Erleichterung für mich war – bergauf sowie bergab. Ich bin etwas schneller unterwegs gewesen als normalerweise. Das wirkliche Aha-Erlebnis ist für mich persönlich das steile Bergab-Laufen gewesen. Mit den Trekkingstöcken habe ich mich sehr viel trittsicherer gefühlt und die Knieschmerzen reduzierten sich etwas.

Besonders gut gefällt mir an den Stöcken, dass sie so leicht sind (444 Gramm), sich zusammenfalten lassen und damit sehr gut im Rucksack transportiert werden können. Die Handgriffe fand ich sehr angenehm. Die Handschlaufen lassen sich an die eigenen Wünsche anpassen. Die Länge der Stöcke ist stufenlos zwischen 110 und 130 Zentimetern einstellbar. Die Stöcke bestehen aus Carbon und sollen daher etwas steifer sein als die aus Aluminium. Da ich nur diese Stöcke getestet habe, kann ich dazu keine Aussage treffen.

Wer – so wie ich – eher ungeduldig ist und immer alles möglichst zackzack haben möchte, der läuft Gefahr, sich möglicherweise die Finger einzuklemmen, wenn man nicht aufpasst. Das haben wohl auch schon andere Nutzer dieser Stöcke feststellen können, und mein reizender Gemahl durfte diese Erfahrung ja auch machen.

Die Leki Micro Vario Carbon-Stöcke kosten im Fachgeschäft 159,50 Euro. An sich haben mich diese Trekkingstöcke überzeugt, und ich wäre auch bereit, den stolzen Preis zu zahlen. Die Frage, die sich mir stellt: Sind Trekkingstöcke für mich überhaupt sinnvoll, wenn ich mit zwei Hunden unterwegs bin? Wenn ich alleine unterwegs bin, kann ich die Stöcke nicht benutzen, denn Suri ist immer an der Leine (gut, da könnte ich mir den Jogging-Gurt anziehen, an dem die Leine befestigt werden kann). Und was mache ich, wenn wir Begegnungsverkehr haben und beide Hunde an der kurzen Leine bei Fuß gehen sollen? Stöcke in den Wald werfen, Hunde versammeln, andere Menschen und Hunde vorbeilassen, Stöcke wieder einsammeln … nein, das geht gar nicht. Machbar also nur, wenn ich mit dem reizenden Gemahl unterwegs bin (bin ich ja meistens …). Ich muss hier also noch ein wenig überlegen.

Was würdet ihr machen? Habt ihr schon Erfahrungen mit Trekkingstöcken gemacht?

Ach so: Das Ausleihen der Stöcke bei BIWAK kostet drei Euro pro Tag. Auch für das Wochenende sind insgesamt nur drei Euro angefallen. Ich habe die Stöcke samstags geholt und montags wieder abgegeben.

4 Kommentare

  1. Liebe Martina,

    ich benutze ebenfalls Trekkingstöcke und fühle mich damit viel sicherer, besonders beim Bergab klettern. Wenn ich mit den Hunden allein unterwegs bin, nehme ich nur einen Stock mit, was allemal besser ist als nichts.
    Toll finde ich, dass man bei der Firma die Stöcke testen kann. Das würde ich an deiner Stelle kräftig in Anspruch nehmen, damit du die Stöcke findest, die für dich perfekt sind. Ich habe mir erst einmal billige besorgt, um zu sehen, ob ich damit überhaupt klar komme.
    Gerade lese ich sehr viel über den Appalachian Trail und dort empfehlen die meisten Hiker Stöcke, die so einen Schnappverschluß wie ein Stativ haben. Bei anderen besteht angeblich die Gefahr, dass sie brechen. Und Finger klemmen ist gar keine Option.
    *grins*

    Liebe Grüße und fröhliches hiken,

    Christine

    • Liebe Christine,
      die größeren Touren mache ich ja meistens mit Mann … 😉 … und beim Bergablaufen habe ich mich mit Stöcken wirklich besser gefühlt … mal sehen …
      Viele Grüße ind die USA
      Martina

  2. Liebe Martina, dein „reizender Gemahl“ ist wirklich ein Held! So ein Wanderbegleiter ist Gold wert, spreche aus Erfahrung ? Ich schwöre auf Trekking Stöcke, gerade für das bergab gehen. Am Meraner Höhenweg hatten wir zu zweit wegen das Hundethemas insgesamt 3 Stöcke dabei, damit immer einer eine Hand für die Leine frei hat. Aber an wirklich steilen Stellen war ich immer froh, zwei Stöcke zu haben. Bobby ist tatsächlich an lockerer Leine hinter demjenigen gegangen, der ihn geführt hat (hat er hier zu Hause wieder verlernt ?) Joggingleine wäre trotzdem bestimmt hilfreich. Für kleinere Mittelgebirgswanderungen nehme ich die Stöcke allerdings nie, da sind sie mir auch eher lästig.
    Liebe Grüße von Andrea

    • Liebe Andrea,
      am schönsten wäre es, wenn die Stöcke wie von Zauberhand immer dann aus dem Rucksack springen würden, wenn ich sie benötige … 😉 …
      viele Grüße
      Martina

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