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Zeckenalarm in Stadt und Land

Zeckenalarm in Stadt und Land

Das Thema Zecken ist ein Dauerbrenner.  Die unangenehmen Spinnentiere leben mittlerweile nicht mehr nur im Wald und auf den Wiesen, sondern haben sich auch in der Stadt ihren festen Platz gesichert. Dank der immer wärmer werdenden Winter gehen sie in manchen Regionen auch fast gar nicht mehr in den Winterschlaf, denn sie sind ab einer Temperatur von sieben Grad aktiv. Doch wie schütze ich meinen Vierbeiner nun vor diesen Parasiten, die zahlreiche Krankheiten übertragen können?

Der Pharmakonzern Bayer Vital hat diesbezüglich eine neue Zeckenschutz-Kampagne gestartet. Unter dem treffenden Motto „Zeckurity“ lud das Leverkusener Unternehmen Anfang März zur Pressekonferenz ein. Neben Journalisten und Bloggern waren explizit auch – falls vorhanden – die dazugehörigen Hunde eingeladen. Eine sehr nette Geste, denn so musste ich Dayo und Suri nicht alleine Zuhause lassen. Dayo nimmt es mir allerdings bis heute übel, dass ausnahmsweise einmal Suri im Mittelpunkt stand. Denn wir haben Bloggerkollege Maximilian mit seinem Rico von Gassireport persönlich kennengelernt. Die Kommunikation war zugegebenermaßen eher kompliziert, aber Maximilian und Rico haben sich auf den ersten Blick in Suri verliebt … und der Bär fand das absolut nicht witzig!Bildschirmfoto 2016-03-23 um 15.16.28

Aber jetzt zurück zu „Zeckurity„! Moderiert wurde die Pressekonferenz von TV- Moderator und Comedian Wigald Boning, der mit Experten von Bayer sowie einem praktizierenden Tierarzt und einer Hundehalterin das Thema beleuchtet hat.Zeckurity 4

Nicht, dass nicht jeder wüsste bzw. wissen sollte, dass Infektionen durch Zeckenstiche zu den schwerwiegenden Gesundheitsgefahren für Hunde zählen. Aber wusstet ihr, dass Zecken Träger von bis zu 22 verschiedenen Krankheitserregern sein können? Davon sind fünf Krankheiten auf Hunde übertragbar. Und eine Impfung gibt es nur gegen eine einzige Krankheit – und zwar Borreliose.

Zecken sind keine modische Erscheinung. Sie übertragen Krankheiten!

Interessant ist, dass laut Tierarzt Dr. Pinsenschaum Borreliose beim Hund in seiner Praxis eher selten auftritt. Die Infektionskrankheit Anaplasmose tritt dagegen sehr häufig auf. Interessant ist auch, dass es immer mehr HundebesitzerInnen gibt, die die Zecke des Vierbeiners zum Tierarzt bringen und diese dann – ähnlich wie die Kotuntersuchung zum Wurmbefall – untersuchen lassen wollen, bevor sie gegen mögliche Infektionen vorgehen. „Zecken sind keine modische Erscheinung“, sagte Dr. Pinsenschaum zu dieser Entwicklung. „Es sind Parasiten, die Krankheiten übertragen.“ Und bis die Untersuchungsergebnisse der Zecke vorliegen, könnte es für den Vierbeiner zu spät sein.

Infografik: Bayer Vital GmbH, Leverkusen

Infografik: Bayer Vital GmbH, Leverkusen

Das Zauberwort im Kampf gegen Zecken heißt bei Bayer daher „repellieren“. Repellierende (abwehrende) Tierarzneimittel gegen Zecken verhindern bereits den Zeckenstich. Zu diesen repellierenden Tierarzneimitteln gehören verschreibungspflichtige Spot-on Lösungen, die auf die Haut des Hundes im Rücken- und Nackenbereich geträufelt werden. Die Wirkdauer beträgt je nach Präparat bis zu vier Wochen. Außerdem gibt es apothekenpflichtige Halsbänder, die den Wirkstoff enthalten und bis zu acht Monaten wirken. Wie das genau funktioniert, wurde den Journalisten anhand von entsprechend präparierten Hundehaaren und einer ganzen Petrischale voller lebendiger Zecken demonstriert.Zeckurity 3Sobald die Zecke in Kontakt mit dem behandelten Hundefell kommt, werden die Nervenenden der Füße gereizt. Die Zecke zieht ihre Füße zurück – Fachleute sprechen hier vom „Hot-Foot-Effekt“ -, fällt vom Hund ab und stirbt kurz darauf, ohne überhaupt zum Stich gekommen zu sein. Dadurch kann sie dann natürlich auch nicht mehr auf einen anderen Wirt übergehen.

Infografik: Bayer Vital GmbH, Leverkusen

Infografik: Bayer Vital GmbH, Leverkusen

Soweit so gut. Aber was ist mit den Nebenwirkungen? Gerade bei Spot-on Lösungen kommt es bei manch einem Hund zu Unverträglichkeiten mit neurologischen Auswirkungen. Ist es da vielleicht nicht doch besser, auf Kokosöl oder andere natürlich Produkte zurückzugreifen? Kokosöl beispielsweise funktioniert in der Regel tatsächlich als Zeckenabwehr. Allerdings muss der Hund dann TÄGLICH mit Kokosöl eingerieben werden. Das stelle ich mir insbesondere bei langhaarigen und großen Hunderassen als eher schwer umsetzbar vor. Dann doch lieber die Chemiekeule? Nun, letztendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden. Die durch einen Zeckenstich ausgelösten Erkrankungen können von uns Hundehaltern oft nicht einfach so erkannt werden, da die Symptome – insbesondere von Anaplasmose und Ehrlichiose – unspezifisch sein können (beispielsweise kein Appetit und Mattigkeit). Und wer denkt schon an Infektionskrankheiten, wenn die Fellnase bei 40° Grad im Schatten mal matt im Körbchen liegt?Zeckurity 6Auch Dr. Pinsenschaum spricht in dem Sinne keine direkte Empfehlung aus. Die Nebenwirkungen von repellierenden Tierarzneimitteln seien jedoch – im Vergleich zu den Spätfolgen von nicht erkannten Infektionskrankheiten – behandelbar. Wo Spot-on Lösungen aus verschiedenen Gründen nicht der richtige Ansatz sind, könnte das Halsband eine Alternative sein, denn das kann Zuhause abgenommen werden.

Fazit:

Ich bin froh, dass ich der Einladung von Bayer gefolgt bin, denn ich habe doch das ein oder andere erfahren, was mir vorher vielleicht nicht ganz so bewusst war. Trotz allem hadere ich wie jedes Jahr damit, wie ich nun Dayo und Suri gegen Zeckenstiche schütze, ohne sie selbst in Gefahr zu bringen. Gar nichts machen und die Hunde einfach nach Zecken absuchen, ist vielleicht nicht der richtige Ansatz. Für die tägliche Einreiberunde mit Kokosöl bin ich – wie ich ehrlicherweise zugebe – einfach zu faul. Nehme ich eine Spot-on Lösung? Meine beiden Bären haben dies in der Vergangenheit gut vertragen. Vielleicht ist aber auch das Halsband für uns eine echte Alternative, denn das kann ich Zuhause ja abnehmen.

Ach so: Wenn ihr wissen wollt, wie Maximilian und Rico die Pressekonferenz „Zeckurity“ erlebt haben und wie Rico auf Suri traf, dann könnt ihr das hier nachlesen.

5 Kommentare

  1. Unsere Ausrüstung: Kokosöl vor dem Spaziergang, gründliches Absuchen danach und Zeckenhake für den Notfall. Bei meinem mittelgroßen, glatthaarigen Hund geht der Aufwand mit dem Eincremen. Und es riecht hinmlisch! 🙂 Ich nehme natives Bio-Kokosöl, was Eddie auch sehr gerne im Futter mag, und für die Menschenhaut und trockene Haarspitzen ist es auch prima… ein echter Allrounder 😉
    Ob es jetzt wirklich mehr Zecken abwehrt? Dazu müsste man dieselbe Wiese ablaufen und die Menge der Zecken kennen, die auf dem Areal sind und die der Hund statistisch gesehen aufnehmen könnte. Oder gezielt welche ins Fell setzen. Vielleicht gibts echte Studien dazu..? Ansonsten vermeide ich gegen Chemiekeulen, soweit machbar…
    LG und eine zeckenfreie Zeit! Kiki+Eddie

    • Ja, das ist das, was ich am Kokosöl auch gut finde, dass es so gut riecht … 😉 … ich finde es toll, dass Du das bei Eddie vor jedem Spaziergang machst … ja, das mit den belegbaren Studien ist wohl so eine Sache … 😉 … aber ich wünsche Euch auf jeden Fall eine wunderbare und möglichst zeckenfreie Zeit.
      Viele Grüße und ein schönes Osterfest
      Martina, Dayo und Suri

  2. Ich habe ganz am Anfang, als wir Genki bekommen haben, ein Spot On vom Tierarzt bekommen und auch angewendet. Sofort nach dem Auftragen fing Genki an zu röcheln und husten. Von da an war das Thema chemisches Spot On für mich erledigt. 🙁
    Kokosöl muss man übrigens nicht jeden Tag auftragen, sondern sogar vor jedem Spaziergang, die Wirkung hält nämlich nur etwa 2 Stunden lang an. Also noch mühseliger. Das ultimative völlig unbedenkliche und gleichzeitig zuverlässige Zeckenmittel habe ich bisher leider noch nicht gefunden. Bei uns ist Wirkungseffekt und Befall auch von Jahr zu Jahr ganz unterschiedlich. Mal sehen, wie es dieses Jahr wird.

    • Oh jeh, das ist ja furchtbar. In dem Fall würde ich natürlich auch sofort auf Spot-on Produkte verzichten.
      Ah, dann habe ich das vielleicht mit dem Kokosöl nicht richtig verstanden. Vor jedem Spaziergang? Bei zwei Hunden in der Größe von Dayo und Suri … hmmm, das ist extrem mühsam.
      Wir sind letztes Jahr gut ohne Zecken durch gekommen. Aber das ist ja nicht immer so. Ich habe mit unserem ersten Ridgeback-Rüden diesbezüglich sehr schlechte Erfahrungen gemacht, sodass ich wieder zum Spot-on tendiere. Aber wie gesagt, vertragen das Dayo und Suri soweit gut.
      Ich drücke Dir und uns allen die Daumen, dass die Zecken sich in diesem zurückhalten.

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